Darum gehts
- Die Trauben sind geerntet, jetzt gärt es in den Weinkellern
- Bei der Gärung entsteht Kohlendioxid
- Das geruchslose Gas kann für Kellerarbeiter gefährlich werden
Die Traubenlese ist vorbei. Jetzt ist Kellerarbeit angesagt. Die Gärung wird laufend kontrolliert. Wie viel Zucker ist noch im Most vorhanden, sind die Gärhefen noch aktiv, stimmt die Temperatur, und schmeckt der junge Wein sauber?
Unsichtbare Gefahr
Während dieses ersten Schritts der Weinbereitung kann der Aufenthalt im Keller gefährlich sein. Grund dafür ist das während der Gärung entstehende Kohlendioxid. Das Gas ist geruchlos und sinkt zu Boden, weil es schwerer ist als Luft.
Fehlt eine gute Lüftung, ist der Keller schnell bis auf Nasenhöhe mit Kohlendioxid gesättigt und wird zum lebensbedrohenden Ort. Früher hielt man in Winzerfamilien die Kinder mit Schreckensgeschichten über den «blubbernden Geist in den Fässern» vom Weinkeller fern.
Sinnlose Kerzenprobe
Wer im Keller zu arbeiten hatte, bediente sich eines einfachen Tricks und nahm eine Kerze mit ins Gewölbe. Erlosch die Kerze, war es höchste Zeit, den Keller zu verlassen, so das populäre, aber nicht wissenschaftliche Sicherheitsdispositiv.
Denn eine Kerze brennt auch dann noch, wenn die Kohlendioxidkonzentration bei Menschen zu Bewusstlosigkeit und bleibenden Organschäden führt.
Heute gibt es Belüftungs- und Absaugsysteme. Sie helfen, den Keller frei von Gärgasen zu halten. Aber auch Technik ist störanfällig. CO₂-Sensoren können defekt sein – und das Gerät schaltet sich nicht ein.
Auch die CO₂-Konzentration in den Gärtanks wird unterschätzt. Auf der Leiter stehend den Deckel zum Tank öffnen kann zu Benommenheit führen und mit einem schweren Sturz enden.