Darum gehts
- Blindverkostungen sind der ultimative Reality-Check für den Geschmackssinn
- Gehirn trinkt mit: Herkunft, Preis und Flaschendesign beeinflussen unbewusst
- Tipp: Weinverkostung mit Freunden, Flaschen nummerieren und blind einschenken
Jeder hat ihn, den einen Wein, der einfach immer passt. Fruchtig, trocken, kräftig – dein ganz persönlicher Lieblingstropfen. Du kennst ihn beim Namen, erkennst ihn im Supermarktregal auf Anhieb und bist dir sicher: Den schmecke ich sofort raus! Doch vielleicht überschätzt du dich da ein wenig?
Sogenannte Blindverkostungen, bei denen du nicht weisst, welcher Wein im Glas ist, sind der ultimative Reality Check für deinen Geschmackssinn. Ohne Etikett schmeckt der Wein plötzlich anders. Und ganz schnell bist du dir nicht mehr so sicher, was da gerade im Glas ist.
Blindverkostungen für zu Hause
Unser Gehirn trinkt nämlich mit: Herkunft, Preis und Flaschendesign beeinflussen unseren Eindruck, oft ganz unbewusst. Fehlen diese Hinweise, bleiben nur Farbe, Duft und Geschmack. Und genau das macht es so schwierig, den Wein zweifelsfrei zu identifizieren.
Nimm zum Beispiel einen Neuseeländer Sauvignon blanc. Woran würdest du erkennen, dass es sich nicht um einen spanischen Albariño handelt? Beide Weissweine sind aromatisch, säurebetont und meist nicht im Holzfass gereift. Erst die typisch rassige Säure und Aromen von Passionsfrucht und grünem Spargel verraten den Sauvignon blanc.
Weshalb lädst du also nicht ein paar Weinfreunde ein, deckst die Etiketten ab, nummerierst die Flaschen und schenkst blind ein? Einer kennt die Weine, alle anderen müssen raten. Schmeckt Wein A wirklich nach deinem geliebten Chasselas, oder ist es vielleicht doch der Weissburgunder, den du im Laden eigentlich immer links liegenlässt?
Noch ein Tipp: Mach ein Spiel draus. Wer erkennt die meisten Rebsorten? Wer hat das beste Gespür für Preis, Herkunft oder Jahrgang? Lustige Momente sind garantiert und ganz nebenbei schulst du deine Sinne. Am Ende ist es übrigens egal, ob du deinen Lieblingswein wirklich erkennst. Spass und Genuss sind viel wichtiger.