Darum gehts
- Zweigelt ist Österreichs meistangebaute Rotweinsorte, gezüchtet 1922 von Dr. Fritz Zweigelt
- Wind vom Neusiedlersee bringt Feuchtigkeit und salzigen Staub in die Weinberge
- 13 Prozent der österreichischen Rebfläche sind mit Zweigelt bestockt
Zweigelt ist eine Kreuzung aus den Sorten Blaufränkisch und St. Laurent und wurde 1922 am Weinbauinstitut in Klosterneuburg von Dr. Fritz Zweigelt gezüchtet.
Seit Ende der 1990er ist sie die meistangebaute Rotweinsorte Österreichs. 13 Prozent der österreichischen Rebfläche (44.210 ha) sind mit Zweigelt bestockt. Die rote Traube wächst auch in den Weissweinhochburgen Niederösterreich und Steiermark.
Zweigelt und der Neusiedlersee-Effekt
Die unbestrittene Zweigelt Hochburg liegt am Neusiedlersee im Burgenland. Dort wächst er am Nord- und Ostufer. Heisse, trockene Sommer und viel Sonne sorgen für die ausgeprägte Frucht (Kirsche, dunkle Beeren) und die schmelzige Struktur der Weine.
Wichtig ist der Wind, der vom See Feuchtigkeit aufnimmt und darum kühlend wirkt. Das bewahrt nicht nur die feine Säure in den Beeren — der Wind aus dem Nordwesten hat noch einen raffinierten Nebeneffekt.
Leichte Salzigkeit
Rund um den Neusiedlersee liegen 40 kleine, salzhaltige Seen. Diese Salzlacken trocknen im Sommer aus. Der Wind verfrachtet den salzigen Staub in die Weinberge und reichert den Boden mit Mineralien an.
Eine leichte Salzigkeit ist bei jungen Weinen, die im Stahltank ausgebaut wurden, ganz hinten am Gaumen wahrnehmbar. Sie schafft Länge und zusätzliche Frische. Manchmal erinnert das Aroma auch an salzige Lakritze.
Best Buddy für Wurst, Wild und Gulasch
Junge, fruchtbetonte Zweigeltweine können leicht gekühlt getrunken werden und sind dann eine Wonne zu deftigen Spezialitäten wie Schüblig und Käswürstli oder einem Griebenschmalzbrot.
Zweigelt aus dem Holzfass oder dem Barrique sind kräftige Begleiter für Wildgerichte, die mit Rotkohl und Preiselbeeren serviert werden. Und ein wärmendes Gulasch mit würzigem Paprikagemüse und einem Glas Zweigelt ist der perfekte Seelenwärmer an stürmischen Herbsttagen.