Darum gehts
- Unterschätzte Weinregionen bieten einzigartige und hochwertige Weine
- Thurgau, Beaujolais und Ribera del Duero als Beispiele genannt
- Südsteiermark: Trinkfreudige Weissweine aus Hügellagen
Thurgau
Wer bei Thurgau nur an Apfelsaft denkt, verpasst Grosses. In der Ostschweiz entstehen heute elegante, präzise Weissweine – allen voran aus Müller-Thurgau, der hier als Riesling-Silvaner bekannt ist. Dazu kommen überraschend finessenreiche Pinot noirs. Kleine Familienbetriebe, viel Handarbeit: Thurgau ist leise – aber lohnend.
Beaujolais
Lange wurde Beaujolais auf den schnellen Spasswein Nouveau reduziert. Doch das ist Geschichte. In den zehn Crus – etwa Morgon, Fleurie oder Moulin-à-Vent – entstehen heute faszinierende Weine der Rebsorte Gamay, die mit Tiefgang und Lagerfähigkeit überraschen. Wer denkt, Beaujolais sei nur belanglos und fruchtig, irrt gewaltig.
Ribera del Duero
Während Rioja im Export längst einen festen Platz hat, wird Ribera del Duero oft übersehen. Zu Unrecht: Die Region bringt einige der kraftvollsten und zugleich elegantesten Tempranillo-Weine Spaniens hervor. Auf über 800 Höhenmetern entstehen strukturierte Gewächse mit erstaunlicher Finesse. Vega Sicilia ist nur die Spitze des Eisbergs.
Langhe
Barolo und Barbaresco kennt jeder – doch das Piemont kann mehr. In der Langhe wachsen neben Nebbiolo auch Barbera, Dolcetto und Arneis. Alles Rebsorten, die oft unterschätzt werden, aber viel Trinkfreude bieten. Langhe-Weine sind charismatisch, lebendig und meist deutlich günstiger als ihre berühmten Brüder. Wer das Piemont liebt, sollte die Langhe auf dem Radar haben.
Südsteiermark
Die Südsteiermark hat sich still und heimlich zur Weisswein-Hochburg gemausert. Sauvignon blanc, Morillon (also Chardonnay) und Muskateller wachsen hier in spektakulärer Hügellage und profitieren vom Wechselspiel zwischen warmen Tagen und kühlen Nächten. Die Weine sind saftig, präzise und unglaublich trinkig – aber international noch immer unter dem Radar.