Darum gehts
- Lagrein: Südtiroler Rotwein-Schatz
- Von fruchtig-zugänglichen bis zu komplexen, gereiften Varianten
- Lagrein-Weine sind lokal und bodenständig
Allein der Name weckt Bilder von steilen Dolomitenhängen und norditalienischer Sonne, die die Trauben in langen Sommern zur vollen Reife bringt. Die Rebsorte Lagrein stammt aus Südtirol und ist dort seit Jahrhunderten zu Hause. Während Merlot oder Cabernet längst die Welt eroberten, blieb Lagrein lange ein regionaler Rotwein-Schatz, der erst in den letzten Jahren wieder mehr Aufmerksamkeit erhielt.
In der Nase zeigen sich oftmals intensive Fruchtnoten von Schwarzkirschen, Heidelbeeren und Brombeeren. Dazu kommen würzige Akzente wie Lakritz, Erde und Teer, die den Charakter abrunden. Je nach Ausbau schwingen zudem Aromen von dunkler Schokolade, Vanille oder süssen Gewürzen mit, die den Wein noch komplexer machen.
Lagrein in verschiedenen Facetten
Am Gaumen ist Lagrein trocken, mit mittlerem bis vollem Körper, spürbaren Gerbstoffen und einer lebendigen Säure, die für Frische sorgt. In der Vergangenheit konnte der Wein mitunter etwas herb wirken, doch die Winzer haben dazugelernt. Kürzere Maischestandzeiten und der Ausbau im Edelstahl oder in gebrauchten Holzfässern bringen heute fruchtbetonte Varianten hervor, die bereits jung Spass machen.
Wer es komplexer mag, greift zu Weinen, die im kleinen Barrique gereift sind. Mit einigen Jahren Flaschenreife entwickeln die Tropfen eine spannende Balance aus Frucht und Würze. Neben den kräftigen Rotweinen gibt es auch Rosés, die leichter, frischer und etwas süffiger daherkommen. Wer Lagrein für sich entdeckt, lernt eine facettenreiche, traditionsbewusste Rebsorte mit Charakter kennen.