Käsiges Nationalgericht
Die Raclette-Liebe der Schweizer

Schon im 12. Jahrhundert wurde in der Schweiz am Feuer Käse geschmolzen – wenig später wurde Raclette zum beliebten Nationalgericht. Woher es kommt und wie man es am besten zubereitet: wir haben die Antworten für Sie!
Publiziert: 03.11.2022 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2022 um 15:16 Uhr
Raclette hat die Schweiz den Wallisern zu verdanken.
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Gemäss Überlieferungen galt schon im 12. Jahrhundert Käse im Kanton Wallis und den Gebieten am nördlichen Alpenkamm als wichtigstes Grundnahrungsmittel der Sennen. An kalten Tagen auf der Alp gehörte diese Stärkung einfach dazu. Man entspannte damals am Abend bei einem «Bratchäs», ein grosser Laib Käse, der gemütlich am offenen Feuer geschmolzen wurde. War der Käse geschmolzen, kratzte man nach und nach Portionen ab.

Wann wurde Raclette erfunden?

Damals begannen die Hirten und Bauern im Wallis, Käse über dem offenen Feuer zu schmelzen und ihn dann auf ihr Brot zu streichen. Der Name Raclette stammt vom französischen Begriff racler (abschaben). Und Capuns? Auch die Bündner Spezialität hat eine lange Geschichte und war für die Bergbevölkerung früher ein Restemahl. Und für David Lewis zum Mitschreiben: Capuns sind mit Kräutern und Fleisch angereicherte Teigpäckchen, die mit Mangoldblättern umwickelt sind.

Bis die sogenannte Bauernmahlzeit ihren Weg von den Alpen in die Täler und damit die Schweizer Stuben schaffte, dauerte es aber ein paar Jährchen länger. Erst im 20. Jahrhundert erlebte das Raclette einen regelrechten Boom und ist noch heute neben Fondue eines der Schweizer Nationalgerichte, weit über die Landesgrenzen bekannt.

Was gehört zum Raclette?

Das von dem französischen Begriff «racler» - etwas schaben oder kratzen - abstammende Gericht wird meist mit kleinen Pellkartoffeln, Essiggurken, Silberzwiebeln und Senffrüchten gereicht. Klassischerweise verwendet man die Schweizer Käsesorte Raclette, einen würzigen Halbhartkäse, der ein gutes Schmelzverhalten hat und aus unpasteurisierter Milch hergestellt wird.

Längst haben sich aber auch moderne Varianten des beliebten Schmelzkäses durchgesetzt. Wie beim Fondue trifft man hier also auf Varianten mit Pfeffer, Safran, Chili oder Trüffel, die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Mittlerweile hat sich auch der Raclette Ofen zur Multifunktions-Platte gewandelt. Nicht selten werden gleichzeitig auch noch Fleisch, Fisch oder Gemüse darauf gebraten, um das Essen vielseitiger zu machen.

Raclette-Tipps

  • Weisswein (am besten aus der Region des Käses) respektive warme Getränke (Schwarztee zur Verdauungsanregung) reichen
  • Gschwellti, Essiggurken und Silber­zwiebeln als Beilage
  • Zitrone oder Orange mit Nelken bestücken und im Raum verteilen – hilft gegen den Geruch (gilt auch für Fondue)

Wie bereitet man Raclette zu?

In manchen Schweizer Lokalitäten kann man das Raclette noch wie die alten Sennen am offenen Feuer geniessen, meist werden allerdings elektrische Tischgeräte verwendet. Diese gibt es in unterschiedlichen Varianten. Bei einigen Geräten wird ein grosses Käsestück eingespannt und von einem Heizstab angestrahlt. Die gängigere Variante sind jene, bei denen kleine Pfännchen unter einen Heizstab geschoben und von oben erhitzt werden. Diese Geräte bieten oftmals auch gleichzeitig heisse Platten für andere Speisen.

So wirst du den Käsegeruch nach dem Raclette-Abend wieder los

Was gibt es Besseres als einen schönen, herzhaften Chääs? Und was Lästigeres als dessen Geruch, der sich in der Kleidung oder im Spannteppichen festsetzt? Diese Mittle helfen, den Käsegeruch schnell wieder loszuwerden.

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