Darum gehts
- Qualleneltern lassen Kindern extreme Entscheidungsfreiheit und erfüllen alle Wünsche
- Kinder von Qualleneltern haben Schwierigkeiten, sich in die Gesellschaft einzufügen
- Kategorie wurde erstmals in den 1960er Jahren von Diana Baumrind definiert
Erst gab es die Helikoptereltern, dann die Schneepflugeltern – und jetzt hält mit den Qualleneltern eine neue Art von Erziehungsberechtigten Einzug ins Kinderzimmer. So viel vorweg: Schaden tun auch diese Erziehungsberechtigten ihren Kindern.
Wie sieht die Erziehung der Qualleneltern aus? Der Chef der Familie ist das Kind. Alles ist seinen Bedürfnissen und Wünschen untergeordnet, die Eltern lassen ihm extreme Entscheidungsfreiheit. Wenn es Regeln gibt, sind diese selten und werden oft gebrochen. Die Zufriedenheit des Kindes steht an erster Stelle, und wenn es sich über etwas ärgert, greifen die Eltern sofort ein, um Frieden zu schaffen.
Das Kind als Mittelpunkt des Universums, das tun und lassen kann, was es will – welche Dynamik steckt dahinter? Die Qualleneltern unterwerfen sich den Launen des Kindes und versuchen, ihm oder ihr zu geben, was ihnen selbst in der Kindheit gefehlt hat. Das Elternteil wird zum Märtyrer, der sich für das Kindeswohl opfert. Es fällt Qualleneltern schwer, Nein zu sagen und dem Kind die nötige Disziplin zu geben.
Darum schaden Tigereltern ihren Kindern
Die Psychologin Diana Baumrind hat die Kategorie der Qualleneltern in den 1960er-Jahren definiert, damals allerdings noch ohne Tiernamen. Baumrind kategorisierte Erziehungsstile anhand der Anzahl der Anforderungen und Regeln sowie der Stärke der elterlichen Unterstützung. Sie unterteilte sie in autoritär, demokratisch und nachgiebig. Später liess sich die Psychiaterin Shimi Kang vom Tierreich inspirieren und benannte Baumrinds Erziehungsstile nach Tieren. Kang unterteilt Eltern in Tiger, Delfine und Quallen.
- Tigereltern – erziehen autoritär. Sie stellen extrem hohe Ansprüche und Erwartungen an das Kind, begegnen ihm dabei ohne Mitgefühl oder Verständnis. Tigereltern sind davon überzeugt, das Beste für das Kind zu wissen und lassen es deshalb nicht über sein Leben entscheiden. Im Gegenteil, alles wird geplant. Mit Zwang soll das Kind die gesetzten Ziele erreichen.
- Qualleneltern sind das genaue Gegenteil der Tigereltern. Sie lassen dem Kind völlige Freiheit und mischen sich nicht ein. Das Kind hat nur minimale oder gar keine Verantwortung, da es zu Hause weder Regeln noch Strafen oder Disziplin gibt.
- Delfineltern sind eine Mischung aus beiden Extremen. Vom Kind wird erwartet, dass es die Regeln befolgt und respektiert. Delfineltern fungieren als Autorität und Wegweiser, an den sich das Kind jederzeit wenden kann, um Unterstützung und Hilfe zu erhalten. Sie erwarten vom Kind, dass es sich anstrengt, legen gleichzeitig aber Wert auf Autonomie, Individualität und Unabhängigkeit. Dem Kind wird nicht mehr Verantwortung übertragen, als es bewältigen kann und seinem Alter angemessen ist.
- Tigereltern – erziehen autoritär. Sie stellen extrem hohe Ansprüche und Erwartungen an das Kind, begegnen ihm dabei ohne Mitgefühl oder Verständnis. Tigereltern sind davon überzeugt, das Beste für das Kind zu wissen und lassen es deshalb nicht über sein Leben entscheiden. Im Gegenteil, alles wird geplant. Mit Zwang soll das Kind die gesetzten Ziele erreichen.
- Qualleneltern sind das genaue Gegenteil der Tigereltern. Sie lassen dem Kind völlige Freiheit und mischen sich nicht ein. Das Kind hat nur minimale oder gar keine Verantwortung, da es zu Hause weder Regeln noch Strafen oder Disziplin gibt.
- Delfineltern sind eine Mischung aus beiden Extremen. Vom Kind wird erwartet, dass es die Regeln befolgt und respektiert. Delfineltern fungieren als Autorität und Wegweiser, an den sich das Kind jederzeit wenden kann, um Unterstützung und Hilfe zu erhalten. Sie erwarten vom Kind, dass es sich anstrengt, legen gleichzeitig aber Wert auf Autonomie, Individualität und Unabhängigkeit. Dem Kind wird nicht mehr Verantwortung übertragen, als es bewältigen kann und seinem Alter angemessen ist.
Tigereltern ziehen Kinder gross, die nicht wissen, was sie wollen. Ihnen wird beigebracht, dass die Eltern alle Entscheidungen treffen, was sehr negative Folgen hat. Wollen sich die Kinder in die Gesellschaft integrieren, scheitern sie, da sie keine eigenen Entscheidungen treffen können, ohne dass die Eltern ihnen sagen, was zu tun ist. Kindern von Tigereltern fehlt es oft an Motivation und Selbstbestimmung. Sie haben keine Ahnung, was sie wollen oder was ihnen Spass macht.
So wirst du zum Delfin-Elternteil
Qualleneltern ziehen ähnlich verlorene Kinder gross. «Kinder, die von nachgiebigen Eltern erzogen werden, entwickeln sich ohne angemessene Grenzen und Disziplin», warnt die Erziehungsexpertin Sarah Ockwell-Smith (49) gegenüber dem Eltern-Portal «Fatherly». Da sie es nicht gewohnt sind, Regeln zu befolgen und Bedürfnisse anderer zu berücksichtigen, können sich die Quallenkinder ebenfalls nicht gut in die Gesellschaft einfügen. Kinder von Qualleneltern sind es gewohnt, immer das zu bekommen, was sie wollen. Wenn sie mit der realen Welt konfrontiert werden – und damit mit dem Gegenteil dessen, was sie zu Hause erlebt haben – scheitern sie kläglich. Mögliche Folgen: Angstgefühle, Depressionen und Probleme mit der Selbstregulation.
Um die richtige Balance zu finden – und somit zum Delfinelternteil zu werden – empfiehlt die Kinder-Neuropsychologin Rachel Hoffmann im Mutterschaftsblog «Scary Mommy», die Autonomie des Kindes zu unterstützen, das Ergebnis aber selbst in der Hand zu behalten. Dabei sollte dem Kind das Gefühl vermittelt werden, dass ihm zugehört wird, man sich für seine Vorlieben und Gefühle interessiert und es seine eigenen Entscheidungen treffen kann. Dies kann beispielsweise dadurch gelingen, dass man für seinen Sohn oder seine Tochter eine Entscheidung trifft und ihm oder ihr dann mehrere Optionen präsentiert – etwa drei Obstsorten oder zwei T-Shirts. Dies schafft ein Gleichgewicht zwischen Disziplin und Unabhängigkeit.
Dieser Artikel ist zuerst auf Aktuality.sk erschienen.