Sackgeld für Kinder – so machen es die Schweizer Promis
«Ich zahle meinem Sohn fünf Franken fürs Fensterputzen»

Für die deutsche Starmoderatorin Nazan Eckes ist es keine Frage, dass ihre Kinder ein kleines Taschengeld bekommen, wenn sie im Haushalt helfen. Bei Schweizer Prominenten gehen die Meinungen auseinander.
Publiziert: 12.06.2025 um 15:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.06.2025 um 16:40 Uhr
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Die ehemalige Profisportlerin Mirjam «Mimi» Jäger ist Mutter von zwei Söhnen. Sie bezahlt ihren achteinhalbjährigen Sohn für Hilfe im Haushalt.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Schweizer Prominente sprechen über Bezahlung der Kinder für Hausarbeit
  • Sie haben verschiedene Methoden, was den Umgang mit Geld betrifft
  • Ein Batzen für oder ohne eine Gegenleistung erhalten?
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Flavia SchlittlerRoyal- und People-Expertin

Wer Geld verdienen will, muss etwas dafür tun. Nach diesem Motto erzieht die deutsche Moderatorin Nazan Eckes (49) ihre Söhne Lounis (10) und Ilyas (8). «Meine Kinder bekommen ein kleines Taschengeld, wenn sie im Haushalt helfen. Das bewegt sich zwischen einem und zehn Euro. Je nach Tätigkeit. Mal fegen sie im Garten, mal legen sie Wäsche zusammen oder bauen ein kleines Möbelstück zusammen», sagt sie gegenüber der «Bild». Haben sie eine grössere Summe gespart, dürfen sie das Geld ausgeben.

Mit ihrer Offenheit bricht sie ein Tabu. Wie heikel das Thema Kinder und Geld auch bei Schweizer Prominenten ist, zeigt sich schon daran, dass sich etliche gegenüber Blick nicht äussern wollen. Einige haben es getan, ihre Meinungen gehen auseinander.

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Ex-Ski-Freestyle-Profi Mirjam «Mimi» Jäger (42) gibt Geld fürs Fensterputzen

«Ich finde es eine super Sache. Jay ist mit seinen viereinhalb Jahren noch zu klein. Louie ist achteinhalb. Er hat auch schon Fenster für fünf Franken geputzt, sogar den Boden aufgenommen oder das Brünneli sauber gemacht, um sich etwas dazuzuverdienen. Je nachdem, wie lange er hat oder was er macht, kriegt er zwischen zwei und zehn Franken. Er spart das Geld, um sich Hockeysachen zu kaufen oder es auf die Bank zu bringen. ‹Von nichts kommt nichts› – das gilt für alle Bereiche des Lebens. Bezüglich Taschengeld orientieren wir uns an der Schulklasse. Louie kriegt zwei Franken pro Woche, ab Sommer dann drei, Jay noch nichts.»

Ex-Profisportlerin Mirjam «Mimi» Jäger mit ihren Söhnen Louie und Jay (r.).
Foto: Zvg

Unternehmer Adel Abdel Latif (53) hält nichts von Hilfe gegen Geld

«Ich halte nichts vom Modell, dass Kinder etwas machen müssen, damit sie Geld bekommen. Das prägt sich bei ihnen ein. Später sind sie nicht mehr bereit, in den Investmentmodus zu gehen. Bei meiner 13-jährigen Tochter Soraya und meinen 8-jährigen Zwillingen Rubina und Omar setze ich auf unternehmerische Erziehung. Sie sollen den Nutzen von Geld kennenlernen. Auch die vielen Möglichkeiten, Geld als Mittel zur Vermehrung anzusehen, damit sie sich aus den erwirtschafteten Erträgen das leisten können, was sie wollen, oder weiter investieren. Ich setze auf Bewusstsein und Leidenschaft, mit Finanzen umzugehen. Das ist meine Erziehungsmethode, damit sie schnell selbstständig werden. Meine Kinder müssen zum Beispiel am Morgen ihr Bett selber machen, auch wenn wir eine Haushaltshilfe haben. Das steigert ihr Verantwortungsgefühl, sich und anderen gegenüber. Tätigkeiten zu Hause mit Geld aufzuwiegen, finde ich kontraproduktiv. Wenn sich ein Kind gewohnt ist, dass es fünf Franken für Küchenarbeit erhält, ist es weg, sobald es das Geld dafür nicht mehr gibt.»

Unternehmer und Ex-Mister Adel Abdel Latif mit seiner Tochter Soraya und den Zwillingen Omar und Rubina (r.)
Foto: zVg

Ex-Rennfahrerin und Moderatorin Christina Surer (51) zahlt nicht fürs Staubsaugen

«Es ist ein wichtiges und aktuelles Thema bei unseren Kindern. Martin und ich haben uns als Eltern das System, das Nazan Eckes anwendet, auch schon überlegt. Wir haben auch Freunde, die das machen, uns aber dagegen entschieden. Mir liegt viel daran, zu erwähnen, dass jede Familie für sich den individuell besten Weg finden muss. Emily ist zwölf, Lio ist zehn. Wenn ich sehe, wie gross der Druck in der Schule ist, wie engagiert sie mit ihren Hobbys sind, befreien wir sie bewusst von Haushaltsarbeiten. Wenn sie Zeit haben und mithelfen, machen sie das selbstverständlich. Lio mag alles, was Motoren hat, also saugt er gerne Staub, Emily räumt lieber das Geschirr aus oder geht mit dem Hund raus. Geld kriegen sie dafür nicht. Ich halte nichts vom monetären Antrieb. Noch schlechter finde ich, wenn Kinder mit Geldabzug bestraft werden. Wir haben die aktuelle Situation, dass Emily seit Weihnachten ein Handy hat und das Glas schon dreimal kaputtgegangen ist. Mit Folie kostet dies jeweils 140 Euro. Nun haben wir ihr gesagt, sie soll uns einen Vorschlag machen, wie sie diesen Betrag abverdienen kann. Sackgeld kriegen die beiden auch, wie es von der Schule empfohlen wird. In der ersten Klasse gibt es einen Euro pro Woche, in der zweiten Klasse zwei Euro und so weiter. Emily und Lio sollen davon einen Teil sparen, den Rest können sie ausgeben. Für die Ferien erhalten sie oft von Opi einen Batzen. Lego und Grösseres gibts zum Geburtstag, zu Ostern oder an Weihnachten.»

Christina Surer mit ihrer mittlerweile elfjährigen Tochter Emily (l.) und Sohn Lio, der heute neun Jahre alt ist.

«Fenster zum Sonntag»-Moderatorin Jeanette Macchi (51) setzt nur auf Sackgeld

«Elio, der heute 19 Jahre alt ist, und Aaron, der 17 ist, haben wöchentlich Sackgeld erhalten, schon als sie noch klein waren. So haben sie früh gelernt, mit dem Geld umzugehen und zu haushalten. Damit haben wir als Eltern sehr gute Erfahrungen gemacht. Am Anfang haben die Jungs alles sofort ausgegeben, dann aber wirklich gelernt, zu sparen. Gerade wenn sie sich etwas Grösseres leisten wollten, wie damals Playmobil oder Lego, merkten sie früh, dass sie Geld auf die Seite legen müssen. Wir gaben ihnen kein Geld für zusätzliche Arbeiten. Punkto Sackgeld haben wir uns auf eine Liste der Pro Juventute gestützt, wie viel man pro Kind und Alter geben soll. Heute bin ich dankbar: Keiner unserer Jungs hatte je ein Problem mit Geld, sie sind noch nie in die Schulden geraten.»

Die Macchi-Familie: Patrick, Aaron, Elio und Jeanette (v.l.)
Foto: Zvg
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