Art Basel 2025
Ein roter Punkt für Picasso – Start mit Millionendeals

Eine Woche lang ist Basel der Nabel der internationalen Kunstwelt. An der Art Basel werden Picassos und Mirós im Millionenbereich gehandelt – genauso wie zeitgenössische Schweizer Kunst. Ab Donnerstag ist die Messe für alle geöffnet.
Publiziert: 14:03 Uhr
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Aktualisiert: 17:28 Uhr
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Einer von vielen Picassos an der Art Basel, die schon am ersten Tag verkauft werden.
Foto: STEFAN BOHRER

Darum gehts

  • Art Basel 2025: Exklusive Messe macht Basel zum weltweiten Kunst-Hotspot
  • Transformation des Kunstmarkts: Für Junge ist die Art Basel wie ein Luxusbrand
  • 289 Galerien aus 42 Ländern präsentieren Werke an der Art Basel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Was kostet der Picasso? Der Preis für das Gemälde werde noch verhandelt, sagt der Galerist an seinem Stand an der Messe Basel diskret. In der Regel sind die Preise für die Kunstwerke transparent, schliesslich ist es eine Messe. Wer fragt, bekommt die oft sechs- bis siebenstelligen Beträge zugeraunt.

An der First Choice am Dienstag durften, wie es die Einladung sagt, erste Blicke auf die Kunstwerke an der Art Basel geworfen werden – geladen waren eine exklusive Schar von Gästen aus dem Kunsthandel, Sammlerinnen und Sammler, Kuratorinnen, Prominente und Museumsleute.

Gedränge an der Art Basel: mittendrin die Millionen-Skulptur «Dance» von Urs Fischer.
Foto: STEFAN BOHRER

Hier hängen nicht nur monumentale Werke von Picasso oder Miró an den Ausstellungswänden der Galerien, sondern auch zeitgenössische Kunst aus Schweizer Hand. So etwa eine Skulptur von Ugo Rondinone (60) oder die Schnittkunst-Werke der Urnerin Pamela Rosenkranz (45), die kürzlich mit dem Meret-Oppenheim-Preis ausgezeichnet wurde. Star der internationalen Kunstszene aus der Schweiz ist Urs Fischer (51) – seine neuste Skulptur «Dance» steht für 1,2 Millionen US-Dollar bei der Galerie Gagosian zum Verkauf.

Transformation auf dem Kunstmarkt

Galerist Victor Gisler von Mai 36 über die Transformation im Kunstmarkt.
Foto: STEFAN BOHRER

Nicht alle der 289 Galerien aus 42 Ländern dealen im Millionenbereich. Im vergangenen Jahr ging das Handelsvolumen laut dem Art Market Report von Art Basel und UBS um 12 Prozent zurück – besonders stark betroffen war der Markt für hochpreisige Werke.

Victor Gisler von der Galerie Mai 36 ist seit 35 Jahren an der Art Basel vertreten. Wie beobachtet er die Entwicklung auf dem Kunstmarkt? «Die Leute wollen kaufen, aber auf etwas tieferem Preisniveau», sagt er. Das liegt laut dem Profi nicht nur an der weltpolitischen Lage. «Wir befinden uns in einer Transformation, die ganze Welt befindet sich im Wandel. Das betrifft auch die Kunst – sie ist immer ein Spiegel unserer Gesellschaft.»

Eigentlich sei die Kunst ein Dialog, inzwischen habe sie sich zu einer Industrie entwickelt, heute investierten auch die grossen Luxusfirmen in Kooperationen: «Für die markenorientierte junge Generation ist die Art Basel wie ein Brand, so wie Chanel. Viele kommen hierher, ohne je vorher Kunst gekauft zu haben.»

Nach wie vor werden auch hochkarätige Werke gehandelt. So etwa eine goldene Skulptur von Louise Bourgeois (1911-2010). Die französisch-amerikanische Künstlerin ist eine der wenigen Frauen, die es in den Olymp der zeitgenössischen Kunst geschafft haben – eine ihrer übergrossen Spinnen wurde an der Art Basel im Jahr 2011 für über 40 Millionen Dollar verkauft. Dieses Jahr steht eine goldene Bronze-Figur («Pregnant Woman II») von ihr zum Verkauf – für 2,5 Millionen.

Und inzwischen ist auch der Picasso weg. Ich beobachte, wie sich der Galerist scherzend von einem Kunden aus Asien verabschiedet, dieser will weiter «shoppen» gehen. Dann flüstert der Kunsthändler seiner Assistentin diskret zu: «Bitte machen Sie den roten Punkt auf den Picasso.» So schnell wechseln hier Millionenwerke die Hand.

Die Art Basel 2025 ist für das öffentliche Publikum vom Donnerstag, 19. Juni, bis Sonntag, 22. Juni, geöffnet.

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