Zu viele Badegäste in Tessiner Badi – das sagt ihr dazu
«Wir müssen den Einheimischen keinen Platz wegnehmen»

Es hat zu viele Badegäste in der Badi in Mendrisio. Also sollen nur noch die Einheimischen die städtische Badi besuchen dürfen – so die Forderung der Partei Lega dei Ticinesi. Aber ist das fair? Die Community debattiert darüber.
Publiziert: 15:21 Uhr
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Aktualisiert: 15:48 Uhr
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Die Badi in Mendrisio. Hier sollen künftig nur noch Anwohner rein, fordert die Lega dei Ticinesi.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Lega dei Ticinesi will nur noch Einheimische in die Badi in Mendrisio reinlassen
  • Die Badi mit Überbelegung konfrontiert
  • Einige befürworten die Entscheidung, andere kritisieren sie als ungerecht
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Ambra MoroRedaktorin Community

Eine Badi nach der anderen lässt nicht-einheimische Badegäste nicht mehr rein. Zuerst das Freibad in Pruntrut, dann das Seebad Luzern und jetzt die städtische Badi in Mendrisio. Die Partei Lega dei Ticinesi fordert nun, dass nur noch die rund 15'000 Bewohnerinnen und Bewohner von Mendrisio in der Piscina comunale Mendrisio baden dürfen. Wieso? Weil die steuerzahlenden Einwohnerinnen und Einwohner unter inakzeptabel langen Warteschlangen und Menschenansammlungen leiden. Dies liege vor allem an den Gästen, die keinen finanziellen Beitrag zur Gemeinde leisten.

Die Community debattiert darüber

Die Forderung wird in der Blick-Kommentarspalte fleissig diskutiert. Einer, der sie befürwortet, ist Leser Patrick Weber. «Die machen das richtig. Die Länder sowie deren Gemeinden sollen zuerst auf die eigene Bevölkerung schauen. Daher freut es mich, dass immer mehr den Mut haben, zu ihren eigenen Leuten zu stehen», kommentiert er.

Sebastian Ward kann nur zustimmen: «Richtige Entscheidung. Die Badi gehört dem lokalen Steuerzahler.» Ähnlich sieht es Leandra Gasser. «Im Tessin ist der See fast überall frei zugänglich und die meisten Hotels haben einen eigenen Pool. Wir müssen den Einheimischen sicher keinen Platz wegnehmen, das haben wir hier in der Deutschschweiz auch nicht gerne», findet sie.

Walter Pero fügt hinzu: «Recht haben sie. Aber in diesen Jahrzehnten haben sich die Touristen verändert und glauben nun im Ausland das tun zu dürfen, was sie im eigenen Land nicht dürfen. Genau dies passiert in den Badis. Man kann nicht so viel Sicherheitspersonal einstellen, wie es braucht. Oder aber die Eintrittspreise müssen erheblich steigen.»

«Ich würde faire Lösungen und nicht stupide Ausgrenzung erwarten»

Doch nicht alle Stimmen aus der Community fallen so aus. Max Brülisauer schreibt: «Wer sich korrekt verhält und den Eintrittspreis bezahlt, sollte in eine öffentliche Badi dürfen. Sonst ist sie ja nicht öffentlich, sondern eine Gemeindebadi. Ob sie sich jedoch mit den einheimischen Eintrittspreisen besser finanzieren würde, wage ich zu bezweifeln.»

Ralf Bangert findet ähnliche Worte: «Eintritte wurden ja bezahlt, diese Gelder werden mehrheitlich wegfallen und dem lokalen Steuerzahler aufgebürdet. Das werden sich nicht viele Gemeinden dauerhaft leisten können oder wollen.» Und Stefan Kottmann fragt sich «wieso sollten Deutschschweizer in Mendrisio nicht in die städtische Badi dürfen? Die Tessiner profitieren ja auch vom Finanzausgleich der anderen Kantone.»

Auch Stefan Keller übt Kritik. «Verstehe das Ganze nicht, für etwas muss man ja Kurtaxen bezahlen; um einen Beitrag an die Infrastrukturen zu bezahlen. Eventuell müsste man eine Karte machen, für die Leute, die dort die Kurtaxen bezahlt haben», schlägt er vor. Marco Minuscoli hat einen weiteren Vorschlag: «Verbote sind allerhöchstens Ultima Ratio. Gerade von ‹Volksvertretern› würde ich faire Lösungen und nicht stupide Ausgrenzung erwarten. Warum nicht eine Maximalbelegung festlegen und einen Reservationsvorsprung von zehn Tagen für Einheimische?»

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