Darum gehts
- Zürich plant Massnahmen gegen breite Autos in der Stadt
- Kritiker sehen Vorhaben als realitätsfern und wirkungslos an
- Mehrheit der Kommentierenden steht dem Vorstoss kritisch gegenüber
Für breite Autos wird es in der Stadt Zürich künftig ungemütlich. Am Mittwoch hat das Parlament der Stadt Zürich einen Vorstoss gegen grosse Autos überwiesen. Die linken Parteien fordern mehrere Massnahmen, wie dass Fahrer von grossen Autos mit einer Busse belegt werden können, wenn das Fahrzeug auf Parkplätzen in den öffentlichen Raum ragen. Auch wurde verlangt, die Polizei solle zukünftig bei schlecht geparkten Autos weniger nachsichtig sein. Bei Strassen mit mehreren Spuren könne man sich vorstellen, die linke zu verengen.
Als Grund für den Vorstoss wird betont, dass Fussgänger und Velofahrerinnen von grossen Fahrzeugen mehr gefährdet wären. Auch für die Umwelt seien grosse Autos unverträglicher. Das Stadtzürcher Parlament scheint entschlossen, die Produktion von grösseren Fahrzeugen zu bremsen. In unseren Kommentaren sehen das aber nicht alle so. Ganz im Gegenteil.
«Die heutigen Autos sind viel zu teuer, gross und schwer»
Einige Nutzer und Nutzerinnen pflichten der Stadt bei. Ralph Osterwalter schreibt: «Es wird langsam Zeit, dass man etwas gegen diese Grosswagen unternimmt. Die meisten Fahrer dieser Autos haben diese schlicht nicht im Griff.» In seinen Augen sollte man für einen SUV eine praktische Fahrprüfung ablegen müssen. «Da würde schonmal ein Grossteil beim Parkieren durchfallen.»
«Die heutigen Autos sind viel zu teuer, gross und schwer», meint Peter Weinmann. Er wünsche sich die Fahrzeuge aus den 80ern zurück. Auch Thierry Steiner hat nur Lob für den Vorstoss übrig: «Ich bin gespannt auf die Grösse der Fahrzeuge, die noch in die Stadt fahren dürfen. Zürich ist auf dem richtigen Weg. Chapeau.»
Michael Rudolf will sogar einen Schritt weitergehen und grössere Autos härter besteuern: «Autos nach Gewicht besteuern, unterteilt in die Kategorien E-Autos oder Verbrenner - Problem gelöst.»
«Als hätte Zürich Macht, über die Autoindustrie!»
Doch ein Grossteil der Kommentierenden steht dem Vorhaben kritisch gegenüber. Adrian Ochsner schreibt: «Die Stadt Zürich will die Autoindustrie zwingen, schmalere Autos zu bauen. Und LKWs oder Busse wollen sie gar nicht mehr auf Strassen? Sollen Pakete und Lieferungen nicht mehr in die Stadt gebracht werden können? Realitätsferne Ideologen, die Millionen von Steuergeldern für die Zerstörung der Stadt investieren.» Er meide die Stadt mit dem Auto jetzt schon, sofern es möglich sei.
Auch Thomas Heiss ist der Meinung, die Stadt Zürich könne auf diese Weise nichts bewirken: «Der Automarkt wird Zürich ignorieren. Ausserdem sind die Strassen sowieso schon für die Feuerwehr und für Busse gebaut. Was soll das?» Marc Moeri schreibt: «Autos werden nun mal immer grösser, dagegen kann Zürich nichts machen.» Markus Gysin nimmt die potenziellen Massnahmen genauso wenig ernst: «Als hätte Zürich Macht, über die Autoindustrie! Einfach nur lächerlich!»
Hubert Musci meint ausserdem, das Problem liege bei den Velofahrern und Fussgängerinnen: «Fussgänger und insbesondere Velofahrer sind nicht wegen breiten Autos gefährdet, sondern aufgrund des eigenen Verkehrsverhaltens. Fussgänger mit Handy und Kopfhörer und Velofahrer mit extrem rücksichtsloser Fahrweise.»