Darum gehts
- Thierry Burkart lehnt AHV-Reform ab
- Der FDP-Chef fordert moderate Rentenaltererhöhung statt Steuererhöhung
- Leser äussern gemischte Meinungen zur Rentenaltererhöhung und Finanzierung der AHV
SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (61) plant die nächste grosse AHV-Reform 2030. Die Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation will sie mit zusätzlichen Mehreinnahmen abfedern. FDP-Chef Thierry Burkart stellt sich entschieden gegen das Vorhaben: Er spricht von einem «Angriff auf den Mittelstand» und kündigt eine Petition an. Die Reform würde laut Burkart pro Haushalt rund 3000 Franken Mehrkosten verursachen und insbesondere Mittelstand und KMU bestrafen.
«Bestraft wird, wer den Wecker stellt und arbeiten geht», sagt er im Blick-Interview. Zudem betont er, immer älter zu werden, ohne länger zu arbeiten, sei eine Illusion. Aus diesem Grund fordert Burkart eine moderate Rentenaltererhöhung – und keine Steuererhöhung, wie SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider sie will.
Leserinnen und Leser kommen zu Wort
Wie ein Blick in die Kommentarspalte zeigt, sorgt das Thema für Aufregung. User Thomas Haefliger gibt dem FDP-Chef recht. «Der Vorschlag von Baume-Schneider würde das arbeitende Volk und die Mittelschicht stark belasten», kommentiert er. Auch Franz Etter spricht sein Lob aus: «Endlich sagt es jemand in dieser Deutlichkeit, vielen Dank!»
Leserin Barbara Müller ist gleicher Meinung. «Genau so ist es, Herr Burkart. Alle, die ein Leben lang gearbeitet haben und geschaut haben, dass sie im Alter selbst genug haben und nicht den Staat belasten, sind die Bestraften. Sie werden ausgenommen wie die Weihnachtsgänse.»
«Ausser Rentenaltererhöhung kein Rezept»
Doch nicht alle sind derselben Ansicht. So Martin Arnold, der schreibt: «Populistische Aussage. Ausser Rentenaltererhöhung kein Rezept. Nichts, wie er dafür sorgen will, dass die Rentenaltererhöhten dann auch Jobs haben. Ohne die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen, ist die Rentenaltererhöhung nur reine Kostenverschiebung.»
Auch Leser Klaus Pauli äussert seine Bedenken: «Die ganze Diskussion zeigt einmal mehr, wie weit weg unsere Politiker von ‹ihrem› Volk entfernt sind. Rentenalter erhöhen, damit die Politiker wohl bis 150 weiter philosophieren können, während Handwerker mit 50 kaum mehr wissen, wie sie gerade stehen sollen und sowieso alle Ü50 nicht mehr interessant für unsere Arbeitswelt sind», meint er.
«Ich schlage vor, wir unterhalten uns über das Sparen»
Beatrix Huser wirft noch einen weiteren Punkt in die Diskussion: «Ich schlage vor, wir unterhalten uns mal über das Sparen, denn diese Vorschläge sind nirgends zu lesen. Und zwar nicht bezüglich der Höhe der Renten, sondern an den Geldern, welche wir verschenken in der Asylpolitik. Da könnte man schon eine sehr hohe Summe in die AHV investieren. Für das Volk, das jahrelang gearbeitet hat und es verdient hat, die Rente zu geniessen.»
Ähnliche Worte findet Marlies Woodtli. Für sie ist klar: «Fangt endlich an, in Bern zu sparen. Überrissene Saläre, Renten für den Bundesrat erst mit 65, dann weniger ins Ausland senden, keine Milliarde für die serbelnde EU et cetera. Potenzial wäre vorhanden.»