Leser zu Prämienschock
«Einheitskasse oder Abschaffung des Obligatoriums»

Kaum ist die Botschaft der erneuten Prämienerhöhung etwas verdaut, kommt bereits die nächste unschöne News: Gerade für Sparfüchse dürfte es noch teurer kommen. Die Community empört sich und schlägt etwa die Einführung einer Einheitskasse vor.
Publiziert: 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 13:56 Uhr
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Die Krankenkassenprämien steigen Jahr für Jahr.
Foto: CHRISTIAN BEUTLER

Darum gehts

  • Krankenkassenprämien steigen weiter. Empörung in der Blick-Community über höhere Belastung
  • Viele fordern eine Einheitskasse als Lösung für steigende Gesundheitskosten
  • Günstigste Prämien steigen durchschnittlich um 7,1 Prozent, stärker als kommuniziert
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Eva KunzSenior Community Editorin

Die Krankenkassenprämien steigen weiter. Seit vergangener Woche ist klar: Im Jahr 2026 beträgt der Anstieg bei der mittleren Monatsprämie 4,4 Prozent. Kaum ist diese bittere Pille geschluckt, kommt aber bereits die nächste. Der Aufschlag kann nämlich je nach Modell viel höher ausfallen. Bei den günstigsten Prämien beträgt er durchschnittlich 7,1 Prozent. Die tatsächlichen Prämien steigen also stärker als kommuniziert.

«Das kann doch nicht jedes Jahr so weiter gehen»

Diese Nachricht löst bei der Blick-Community eine Welle der Entrüstung aus. «Es ist eine Zumutung, dass die Krankenkassenprämien Jahr für Jahr steigen, während die Kassen Gewinne machen und sich Boni auszahlen», schreibt etwa Sascha Graf. Für die Steuerzahler bedeute dies eine immer höhere Belastung, entlastet werde niemand. «Es braucht endlich eine grundlegende Reform. Gesundheit darf kein Geschäft sein, wir brauchen eine Staatskrankenkasse, bei der alle gleich viel bezahlen und die Kosten fair verteilt werden.»

In den Kommentarspalten ist der Tenor ähnlich. Etwas deutlicher drückt sich User Mike Theissl aus: «Man wird von allen Seiten nur noch angelogen. Diese jährlichen Erhöhungen sind einfach nur noch eine riesen Abzockerei. Die wollen auch nicht, dass wir bei den Modellen, die man wählen kann, sparen können. Nimmt man eine günstigere Variante, gibts einfach höhere Aufschläge. Was für eine Schweinerei ist das eigentlich?!!!»

Im Wortlaut ähnlich empört sich Leser Matthias Fothe: «Politiker handelt endlich! Das kann doch nicht jedes Jahr so weiter gehen. Wir können das nicht mehr bezahlen!»

Community schlägt Lösungen vor

Bei aller Empörung hat es aber auch viele Kommentatoren, die über mögliche Lösungen nachdenken. «Es sollte komplett neu gemacht werden», schreibt Adrian Kabashi. Er ist für angepasste Prämien je nach Beanspruchung des Gesundheitssystems: Jene, die häufiger zum Arzt gehen, sollen seiner Meinung nach auch mehr bezahlen als jene, die kaum krank sind.

Geht es nach Leser Tobias Kaufmann, wären lohnabhängige Prämien eine mögliche Lösung. Alles andere sei Schwachsinn, findet er. Noch an einem anderen Ort – nämlich am Fundament des Schweizer Krankenkassenmodells – rüttelt Leser Michel Gasser. Er zieht eine Abschaffung des Krankenversicherungs-Obligatoriums in Erwägung.

Seit knapp 30 Jahren ist in der Schweiz eine Grundversicherung zwingend vorgeschrieben. «Entweder eine nationale Einheitskasse oder eine Abschaffung des Obligatoriums», schreibt Gasser. Anders gehe es nicht mehr. Beweis für die Dringlichkeit einer Reform sei allein schon der Fakt, dass immer mehr Versicherte auf eine von den Steuerzahlern getragene Prämienverbilligung angewiesen seien.

«Endlich Nägel mit Köpfen machen»

Anklang findet die Idee einer Einheitskasse bei vielen in der Blick-Community. «Was braucht es noch, bis eine Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger einsieht, dass der sinnvollste Ausweg eine Einheitskrankenkasse für die Grundversicherung ist?», schreibt etwa Leser Franz Lusti.

«Wann ist sie nächste Abstimmung zur Einheitskasse?», fragt auch Pius Winteler. «Wenn alle Krankenkassen gleich teuer werden, dann ist das kein Preiskampf mehr und man kann die genauso gut zu einer Einheitskasse fusionieren.»

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Auch Community-Mitglied Manfred Ackermann wäre dafür: «Es braucht eine Einheitskasse, bei der alle in der ganzen Schweiz gleich viel bezahlen.» Er sieht viel Sparpotenzial, etwa bei Verwaltung, Werbung sowie bei den Löhnen der CEOs. Denn bei einer Einheitskasse gäbe es ja nur noch einen einzigen CEO. Kapazitäten würden seiner Einschätzung nach für die Kontrolle der Arzt- und Spitalrechnungen frei.

«Endlich Nägel mit Köpfen machen; Einheitskasse mit Deckel für Medikamente, Ärzte, Operationen und Spitäler», schreibt Mikael Matthey.

Kritische Stimmen zu Einheitskasse

«Nicht jammern, es konnte mehrfach über eine Einheitskasse abgestimmt werden», kommentiert Leser Manfred Rohner. «Von den Bürgerlichen wurde dem Volk immer wieder so viel Angst gemacht, dass die Einheitskasse abgelehnt wurde.»

Gegen eine Einheitskasse sind aber auch einige Community-Mitglieder. Andy Jost glaubt etwa, dass die Kosten bei deren Einführung nicht sänken. «Staatliche Kassen sind nie billiger», schreibt er. Er fürchtet, dass eine Kasse für alle zu einem «politischen Spielball» werden könnte.

Skeptisch äussert sich auch User Hans Uster: «Wer glaubt, die Einheitskasse wäre des Problems Lösung, irrt gewaltig. Aber man sollte sich eben mit der Materie beschäftigen.»


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