Darum gehts
- Donald Trump zwingt Pharmakonzerne zu tieferen Medikamentenpreisen in den USA
- Für die Bevölkerung drohen steigende Krankenkassenprämien
- Viele werfen der Branche Profitgier vor
Der von US-Präsident Donald Trump ausgehandelte Deal zwingt Pharmakonzerne zu tieferen Medikamentenpreisen in den USA. Nun erhöhen Novartis und Roche den Druck auf die Schweiz: Roche-CEO . fordert höhere Medikamentenpreise in der Schweiz. Auch Novartis-Chef Vas Narasimhan spricht bereits seit Monaten davon, dass diese hierzulande «zu tief» seien.
Für die Schweizer Bevölkerung könnte das teuer werden. Würden die Ausgaben für patentgeschützte Medikamente auf ein Prozent des BIP steigen, könnten die Krankenkassenprämien um rund elf Prozent zulegen.
«Teppichetage will nicht auf die Boni verzichten»
In der Leserschaft ist der Frust gross. Viele sehen im Trump-Deal einen Beleg dafür, wie viel Luft in den Medikamentenpreisen steckt. «Die Pharma ist in erster Linie profitorientiert und nicht Mutter Theresa. Bei Milliardeninvestitionen und tieferen Medikamentenpreisen in den USA war zwangsläufig zu erwarten, dass jemand dieses Cap bezahlen muss. Wir – und wohl auch der Rest Europas», schreibt Leser Jürgen Gerber.
Albert Stoll spricht gar von einer gezielten Offensive: «Novartis und Roche sehen das als ‹window of opportunity› und wollen uns Schweizer noch mehr melken!» Dies sieht auch Edi Schmid so: «Klar bezahlen wir das. Die Teppichetage will doch nicht auf die Boni verzichten!»
Mehrere Leser werfen der Pharmabranche pure Profitgier vor und fordern ein entschiedenes Eingreifen der Politik. «Zeit, der Pharmabranche die rote Karte zu zeigen», meint Paul Meister und bringt sogar Strafzölle ins Spiel.
Preisvergleiche schüren Wut
Andere vergleichen Preise im Ausland und fühlen sich getäuscht: «Mir löscht es ab, wenn eine Apotheke der Krankenkasse für ein rezeptpflichtiges Antibiotikum 60.50 Franken abrechnet – und in Brasilien genau das gleiche Produkt 14.50 kostet. Gleiche Marke, gleiche Flasche, alles gleich. Wir werden in der Schweiz voll verarscht, aber vom Gröbsten!», schreibt Daniel Walser.
Dem stimmt Klaus Utzinger zu: «Die Medikamentenpreise in der Schweiz sind jetzt schon höher als im Ausland! Die Pharmafirmen wollen die Preise in den USA senken und dafür noch mehr in der Schweiz verlangen. Zudem drohen sie sogar, gewisse Medis in der Schweiz nicht mehr zu verkaufen!» Für ihn ist klar: «Da ist jetzt unsere Politik an der Reihe, um wirkungsvoll zu handeln!»