Darum gehts
- UKW-Konzessionen für private Sender werden verlängert, SRG-Entscheidung unklar
- Viele Hörer freuen sich, andere fühlen sich wegen DAB+-Umrüstung betrogen
- Umrüstungskosten für einige Autobesitzer beliefen sich auf über 500 Franken
Radiohörer horchen auf. Seit Anfang 2025 konnte das Radioprogramm der SRG nicht mehr via UKW gehört werden. Aktuell wird das Programm nur übers Digitalradio, DAB+, empfangen. Nun wurde von Nationalrat und Ständerat ein Vorstoss angenommen: Die UKW-Konzessionen für private Sender werden verlängert.
Nicht nur die SRG, welche seit dem Ausstieg einen massiven Hörerverlust verzeichnet, ist Verlierer. Viele unserer Leser, welche Geld für eine Umrüstung zu DAB+ bezahlt haben, fühlen sich um ihr Geld betrogen. Bei anderen herrscht in erster Linie Freude darüber, dass UKW auch weiterhin Bestandteil des Schweizer Radionetzes bleiben wird.
Umrüstung hat nicht gut funktioniert
Garagist Sven Jeker (41) aus Büsserach SO hat seit Anfang Jahr zahlreiche Autos umgerüstet. Er sagt: «Die Kunden waren durchwegs unzufrieden.» Der Grund: SRF sei nicht stabil empfangbar gewesen. Seine Kundschaft sei oft älter und höre häufig SRF, so Jeker. Einen neuen Radio für rund 2000 Franken lag jedoch meist ausserhalb der Reichweite. In der Garage werden viele ältere Fahrzeuge unterhalten.
Also suchte Jeker eine günstigere Lösung und bestellte DAB-Adapter mit Aux-Anschluss, die er für rund 250 Franken einbauen konnte. «Kulanz», sagt er, denn verdient habe die Garage so kaum etwas.
Der neuste UKW-Entscheid ist für ihn etwas frustrierend: «Ich habe dutzende DAB+ Radios verbaut! Völlig umsonst?» Denn die Kunden hätten ihre Radios unnötigerweise umbauen lassen, sollte die SRG bald zu UKW zurückkehren.
«Ein grosser Schritt zurück in die Vernunft»
«Heute ist ein Tag zum Feiern!», verkündet Leser Philipp Ochsner. Er bedankt sich für das Weiterbestehen von UKW. Anderen teilen seine festliche Stimmung. Guido Fröhli schreibt: «Ein richtig grosser Schritt zurück! In die Vernunft versteht sich.»
Danielle Helen Enz meint: «Juhu, jetzt kann ich in meinem Oldtimer Radio hören, ohne ihn mit DAB verschandeln zu müssen.» Und auch von Roland Flückiger heisst es: «Wenn jetzt auch die Verkehrsmeldungen weitergeführt werden, ist meine Welt wieder in Ordnung!»
Ob die SRG mit dem Entscheid nachziehen wird, ist noch unklar. Einigen Leserinnen und Leser zeigen sich gleichgültig. Daniel Müller teilt: «Habe das Jahr auch ohne SRG-Programm im Auto überstanden. Wer hätte das gedacht.» Jospeh Makita berichtet Ähnliches: «Ich habe mir SRG bereits abgewöhnt.»
«Kann ich die Rechnung fürs Auto Umrüsten dem Bund schicken?»
Doch eine grosse Gruppe in unserer Leserschaft ist trotzdem alles andere als glücklich. Der Grund? Viele haben bei der Bekanntgabe der endenden UKW-Unterstützung umgerüstet. Wir haben bei der Community in puncto Umsatteln auf DAB+ nachgefragt. Die Leser, die sich nun betrogen fühlen, melden sich zu Wort.
Beat Steiner schreibt: «Das gibt es doch nicht! Wegen der SRG hatte ich Kosten für die Umstellung von mehreren Hundert Franken – für nichts!» So auch Markus Peter: «Ein Zusatzgerät fürs Auto gekauft und installieren lassen. Das waren mehr als 500 Franken!!» Patrik Herrmann trauert den ausgetauschten Geräten nach: «Funktionierte alles noch einwandfrei. Aber landete trotzdem alles im Elektroschrott.»
Mehrere aufgebrachte Radiohörer fordern nun Kompensation ein. Charles Debon schreibt: «Sollte die SRG wieder UKW ausstrahlen, überlege ich mir eine Schadensersatzforderung.» Beat Steiner meint: «Ich will mein Geld zurück, oder die Halbierungs-Initiative!» Hans Stoll fragt sich: «Kann ich die Rechnung für die DAB-Umrüstung beim Auto dem Bund schicken?»