Darum gehts
- Uno-Generalversammlung in New York: Staats- und Regierungschefs diskutieren die dringendsten Weltprobleme
- Reden von Trump, Selenski und Netanyahu zu Kriegen in der Ukraine und Gaza
- Mehr als 140 Staatschefs beraten über Lösungswege für die globalen Konflikte
Und dann spricht Trump über die Schweiz
Trump spricht über biologische Waffen. Er appelliert an die Vereinten Nationen, die Anstrengungen der USA, die Entwicklung von Biowaffen zu bekämpfen und einzudämmen.
Dann folgt wieder Kritik: «Die Vereinten Nationen lösen nicht nur viele Probleme nicht, sie sorgen auch für neue.» Und weiter: «Die Migration ist völlig ausser Kontrolle.» Die Vereinten Nationen unterstützten illegale Migranten bei der Einreise in die USA. «Und dann müssen wir sie wieder loswerden. Die Vereinten Nationen sollten Invasionen beenden, nicht neue produzieren.»
«Sie haben das Recht, Ihre Grenzen zu kontrollieren.» Zwar hätten auch die USA ein grosses Herz für Menschen mit Problemen. «Wir müssen aber helfen, die Probleme in ihren Ländern zu lösen.»
Dann spricht Trump über die Schweiz. «In der schönen Schweiz sind 72 Prozent der Menschen in Gefängnissen nicht aus der Schweiz.» Und weiter: «Ihre Länder gehen zur Hölle.»
«Will Russland den Krieg nicht beenden, sind wir bereit, harte Zölle zu erlassen»
Nun spricht Trump über die Ukraine. Er hatte sich erhofft, diesen Krieg besonders schnell beenden zu können. Trump hatte auf seine guten Beziehungen zum russischen Präsidenten Putin gesetzt. Krieg sei jedoch unberechenbar. «Dieser Krieg wäre nie begonnen worden, wäre ich damals Präsident gewesen», sagt Trump. «Die einzige Frage ist, wie viele Leben noch sinnlos geopfert werden.»
«Wenn Russland den Krieg nicht beenden will, sind wir bereit, harte Zölle zu erlassen.» Aber vorher müsse Europa handeln. «Sie kaufen Öl aus Russland, während sie Russland bekämpfen.»
«Lasst die Geiseln frei»
Trump kritisiert nun die Vereinten Nationen. Ob die Vereinten Nationen eine produktive Rolle spielen könnten, fragt er. «Wir müssen die gescheiterten Ansätze der Vergangenheit korrigieren», sagt Trump, ohne konkret zu werden.
Dann spricht Trump über grosse Erfolge seiner Administration. «Der grösste Terror-Sponsor könne niemals die gefährlichsten Waffen besitzen.» Trump spricht über den US-Angriff auf den Iran vor rund drei Monaten.
Dann spricht er über den Gaza-Krieg. «Wir können den 7. Oktober nicht vergessen.» Und weiter: «Der Konflikt hätte schon vor so langer Zeit gelöst werden können.» Trump ergänzt: «Lasst die Geiseln frei.» Man müsse den Krieg in Gaza beenden. «Wir wollen alle 20 Geiseln zurück, wir wollen nicht zwei, nicht vier.» Die letzten 20 Geiseln seien die schwersten. «Und wir wollen die 38 Leichen zurück.»
«Von den Vereinten Nationen habe ich nur zwei Dinge bekommen»
«Von den Vereinten Nationen habe ich nur zwei Dinge bekommen, einen nicht funktionierenden Aufzug und einen nicht funktionierenden Teleprompter», so Trump weiter. Trump lacht, ein Teil der Anwesenden mit ihm.
«Das Einzige, was Kriege beendet, ist Handeln», sagt der US-Präsident. Trump sei nicht darauf aus, Preise zu gewinnen. Es gehe ihm darum, Menschenleben zu retten.
«Ich habe sieben Kriege beendet»
Es geht weiter mit Lobhudeleien. «In meiner ersten Amtszeit habe ich die beste Wirtschaft in der Geschichte der Welt aufgebaut.» Nicht nur das. Die Zahl der «illegal Aliens», also der Migranten, sei auf Null gesetzt worden. Zuvor seien es «Millionen und Millionen» gewesen. Dafür dankt Trump der Regierung von El Salvador.
«Wir haben keine andere Wahl – und andere Länder haben mit der Migration auch keine andere Wahl», führt Trump fort.
Trump wechselt das Thema. Vor wenigen Jahren habe man noch über Trumps Forderung, die Militärausgaben zu erhöhen, gelacht. Nun erhöhen die Nato-Staaten ihre Militärausgaben erhöht.
Das Thema wechselt wieder. «Ich habe sieben Kriege beendet», behauptet Trump. Darunter Kambodscha, Kongo und Äthiopien. «Kein anderer Präsident hat sowas auch nur annähernd geschafft.» Nie habe Trump auch nur einen einzigen Anruf dafür erhalten.
Trump beginnt Rede mit einem Scherz
«Es macht mir nichts aus, die Rede ohne Teleprompter zu machen. Er funktioniert nicht», beginnt Trump seine Rede. Wer auch immer für den Teleprompter zuständig sei, «ist in grossen Problemen». Gelächter im Saal.
Erstmals seit sechs Jahren stehe er wieder hier. Eine Ära des Friedens und der Stabilität sei in dieser Zeit weggeben worden. Trump lobt seine Administration für die Erfolge der vergangenen Jahre. «Die stärkste Wirtschaft, die stärksten Grenzen und das stärkste Militär», so der US-Präsident.
Energiekosten und Gaspreise seien in seiner kurzen Amtszeit gesunken. Das einzige, was gestiegen sei, seien die US-Börsen. Trump macht, was er am besten kann. Er lobt sich selbst.
Jetzt spricht US-Präsident Trump
Die Rede des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva ist beendet. Jetzt spricht US-Präsident Trump. Seine Redezeit ist, wie die der anderen, auf 15 Minuten beschränkt. Trump wird übrigens heute von seiner Ehefrau Melania begleitet.
Secret Service beseitigt «unmittelbare Gefahr» für UN-Generaldebatte
Um etwa 16 Uhr Schweizer Zeit soll US-Präsident Donald Trump vor der UN-Vollversammlung sprechen.
Nun kommt heraus: Der amerikanische Secret Service hat eigenen Angaben zufolge kurz zuvor ein umfangreiches Netzwerk elektronischer Geräte im Grossraum New York zerschlagen.
Die Behörde sprach davon, dass die Server mit zehntausenden SIM-Karten eine «unmittelbare Gefahr» für hochrangige Regierungsvertreter bei der gegenwärtig stattfindenden UN-Generaldebatte in Manhattan dargestellt hätten.
Im Rahmen der Ermittlungen seien über 300 sogenannte SIM-Server und rund 100.000 SIM-Karten an mehreren Standorten sichergestellt worden.
Diese Geräte ermöglichten nicht nur anonyme Drohanrufe, sondern hätten auch genutzt werden können, um Mobilfunkmasten durch Überlastung ausser Betrieb zu setzen und verschlüsselte Kommunikation zwischen Kriminellen und deren Netzwerken zu ermöglichen.
Erste Ermittlungen deuteten laut Secret Service auf Verbindungen zu ausländischen Staaten hin.
Britische Beamte vor Trump-Rede besorgt
Nach der Rede des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva (79) an der Uno-Generalversammlung wird die Rede von US-Präsident Donald Trump (79) erwartet. Worüber wird er sprechen? Das ist noch unklar. Möglicherweise wird sich Trump zum Krieg in der Ukraine und im Gazastreifen äussern.
Aus Sicht der Nato-Staaten dürfte auch interessant sein, was Trump zu den Luftraum-Verletzungen durch Russland in Polen, Rumänien, Estland, Dänemark und Norwegen sagt.
Britische Beamte sind unterdessen besorgt. Laut dem «Guardian» befürchten sie, Trump könnte – als Reaktion auf die Anerkennung Palästinas durch mehrere Staaten – Vergeltung üben. Trump erwäge, die israelischen Siedlungen im Westjordanland anzuerkennen, heisst es. Mehrere Trump-Verbündete würden sogar darauf drängen.
Die Siedlungen werden vom Internationalen Gerichtshof und den Vereinten Nationen als völkerrechtlich illegal eingestuft.
Blick begleitet die Rede von Donald Trump im Liveticker.
In dieser Woche kommen die Staats- und Regierungschefs zur Uno-Generalversammlung in New York zusammen, um die dringendsten Probleme der Welt zu diskutieren. Die 80. Generalversammlung fällt in eine schwierige Zeit: Weltweit wüten Kriege. Nun beraten mehr als 140 Regierungschefs über Lösungswege.
Welcher Staatschefs spricht wann? Und was wird abseits von den Kriegen im Gazastreifen und in der Ukraine noch besprochen? Blick liefert den Zeitplan zur Uno-Generalversammlung.
Dienstag, 23. September
Am Dienstag wird der Uno-Sicherheitsrat eine Sitzung zum Krieg im Gazastreifen und zur Sicherheitslage im Nahen Osten abhalten. Geplant ist diese für 19 Uhr Schweizer Zeit. Eine weitere Sicherheitsratssitzung zur Ukraine steht um 22 Uhr auf dem Programm.
Im Laufe des Tages haben die Mitgliedsstaaten zudem die Möglichkeit, im Rahmen von Reden Stellung zu nehmen. Die Runde in diesem Jahr eröffnen wird der brasilianische Präsident Lula da Silva (79). Anschliessend wird US-Präsident Donald Trump (79) sprechen. Wie immer bei Trump ist unklar, wozu genau er sich äussern wird. Es könnte aber gut sein, dass er sich zu den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen äussern wird. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) wird ans Rednerpult treten. Genauso wie die Regierungschefs von Jordanien, Katar und Ägypten.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) wird sprechen. Er wird sich voraussichtlich über die Anerkennung eines palästinensischen Staates durch sein Land äussern. Am Nachmittag sieht der Zeitplan laut «New York Times» auch noch Wortbeiträge des polnischen Präsidenten Karol Nawrocki (42), in dessen Land zuletzt russischen Drohnen eindrungen sind, und von Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum (63) vor.
Mittwoch, 24. September
Die wichtigste Rede wird am Mittwoch wohl der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) zur russischen Invasion in seinem Heimatland halten. Laut einer Erklärung eines politischen Beraters wird auch der iranische Präsident Massud Peseschkian (70) reden. Sein Debüt gibt zudem der neue syrische Präsident Ahmed al-Scharaa (42). Ausserdem kommen die Staats- und Regierungschefs zu einem Klimagipfel zusammen.
Donnerstag, 25. September
Zwar hat die US-Regierung dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas (89), und seiner Delegation keine Visa ausgestellt. Dennoch hat die Generalversammlung in einer überwältigenden Mehrheit dafür gestimmt, dass die palästinensischen Vertreter virtuell teilnehmen dürfen. Es wird auch eine vorab aufgezeichnete Erklärung von Abbas gezeigt werden.
Laut sudanesischen Medien wird auch der Premierminister des Landes, Kamil Idris (71), am Donnerstag eine Rede halten. Zudem steht eine Diskussion über künstliche Intelligenz an.
Freitag, 26. September
Am Freitag beginnt der Uno-Tag mit der Rede von Israels Premier Benjamin Netanyahu (75). Ihm folgen der chinesische Ministerpräsident Li Qiang (66), Grossbritanniens Premier Keir Starmer (63) und der indische Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar (70). Womöglich könnte auch ein Vertreter Nepals ans Mikrofon treten.
Samstag, 27. September
Am Samstag muss der kanadische Premierminister Mark Carney (60) ran. Er könnte einen Aktionsplan zum Umgang mit Trumps Zöllen vorstellen, den er gemeinsam mit Claudia Sheinbaum ausgearbeitet hat. Und auch Venezuelas Aussenminister Yvan Gil (53) wird vor der Versammlung sprechen.
Montag, 29. September
Am letzten Tag der Generalversammlung sind Statements der Taliban-Regierung aus Afghanistan und von Vertretern des Südsudans angedacht.