Darum gehts
- Russland lehnt europäischen Friedensplan ab und kritisiert EU scharf
- Kreml-Berater Dmitrijew fordert Europa auf, auf Trump zu hören
- Kreml sieht grosse Schwachstelle auf US-Seite bei Friedensverhandlungen
Der Kreml hat einen europäischen Friedensplan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs vor einigen Wochen entschieden abgelehnt. «Der europäische Plan passt uns nicht», sagte Kreml-Berater Juri Uschakow (78) einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Anschliessend wetterte auch noch der russische Aussenminister Sergej Lawrow (75) gegen Europa.
«Ihr hattet eure Chance, Leute. Aber ihr habt sie nicht genutzt. Ihr habt es einfach vergeigt», so Lawrow. Doch damit nicht genug.
«Zeit, auf Papa Trump zu hören»
Kirill Dmitrijew (50), ebenfalls wichtiger Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin (73), kritisierte die Europäer und den ehemaligen US-Präsidenten Joe Biden (83) am Montag in einem Statement scharf.
«Das Biden-Team hat Brüssel fest im Griff und treibt die EU auf den falschen Weg», zitieren russische Agenturen den Kreml-Berater. «Masseneinwanderung, eine lasche Kriminalpolitik und wirtschaftlicher sowie zivilisatorischer Niedergang.» Dmitrijew weiter: «Jetzt wollen die EU-Bürokraten unter der Führung von Papa Trump plötzlich keine US-Einmischung mehr. Es ist an der Zeit, auf Papa zu hören und Europa zu retten.»
Russischer Aussenminister lobte US-Regierung
Eine ähnliche Nähe zu US-Präsident Donald Trump (79) und seiner Administration zeigte Russlands Aussenminister Lawrow bereits vor einigen Wochen, als er die Europäer kritisierte. Er lobte die USA. Sie seien das einzige westliche Land, «das die Initiative zur Beilegung des Konflikts ergreift», sagte er mit Blick auf den von der US-Regierung vorgelegten Friedensplan.
Der ursprüngliche 28-Punkte-Plan wurde in der Zwischenzeit um einige Punkte gekürzt und an mehreren Stellen bearbeitet. Der von Trump vorgelegte Plan wurde von vielen als «Wunschliste Russlands» kritisiert.
Einer der wichtigsten Berater Putins
Dmitrijew spielt für den Kreml bei den Friedensgesprächen eine zentrale Rolle – und er ist zu einem der wichtigsten Berater Putins avanciert. Er ist nicht nur Investmentbanker und Leiter des staatlichen russischen Anlagefonds, sondern inzwischen auch Sondergesandter des russischen Präsidenten. Dmitrijew verhandelte mit den USA den Friedensplan zur Beendigung des Ukraine-Kriegs.
«Die Kommunikation mit Witkoff läuft über Dmitrijew», zitiert die Deutsche Welle den ehemaligen russischen Diplomaten Boris Bondarew. Die US-Regierung habe viele Schwachpunkte, aber der US-Sondergesandte Steve Witkoff sei die schwächste. Bondarew weiter: «Darum wurde Dmitrijew damit betraut, ihn zu bearbeiten und Russlands Interessen über diesen Schwachpunkt voranzubringen.»