«Wir sind in aktiver Verfolgung»
Warum die USA Maduros Supertanker jagen

Der riesige venezolanische Supertanker Bella 1 befindet sich derzeit auf der Flucht vor der US-Küstenwache. Das Schiff soll in die Finanzierung von Terrororganisationen verwickelt sein. Doch was ist über Maduros Supertanker bekannt? Ein Überblick.
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Diese Aufnahme soll die Verfolgung des Öltankers zeigen.
Foto: Screenshot X

Darum gehts

  • USA jagen Supertanker Bella 1 im Westatlantik wegen mutmasslicher iranischer Verbindungen
  • Tanker gehört zur Geisterflotte, fährt unter fremder Flagge zur Umgehung von Sanktionen
  • 333 Meter langer Öltransporter setzt über 75 Notrufe seit Sonntagmorgen ab
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

333 Meter lang, verschleierte Routen und auf der Flucht: Der Supertanker Bella 1 versucht sich derzeit, der US-Küstenwache zu entziehen. Unter der Flagge Guyanas wird das Schiff im Westatlantik von den USA gejagt. Der Grund: mutmassliche Verbindungen zu iranischem Öl und Terrorfinanzierung. 

Rückblende: Am Samstag unternahmen US-Spezialkräfte den Versuch, das Schiff zu stoppen, doch die Besatzung widersetzte sich und steuerte den Tanker nordöstlich auf offene See. Seitdem verfolgen US-Einheiten das Schiff nach Angaben amerikanischer Behörden aktiv.

Tanker gehört zur Geisterflotte

Doch was steckt eigentlich hinter der Bella 1? Der Supertanker ist mit 333 Metern Länge und 60 Metern Breite einer der grössten Öltransporter der Welt. 

Er soll zur sogenannten Geisterflotte Venezuelas gehören. Diese Schiffe, wie die der russischen Schattenflotte, fahren unter fremder Flagge, um US-Sanktionen zu entgehen. Der Begriff Schattenflotte wurde vor allem im Zusammenhang mit russischen Schiffen in Nord- und Ostsee nach der Verhängung westlicher Sanktionen geprägt.

Bella 1 ist sanktioniert

Im Fall Venezuelas spielt sich das Geschehen jedoch in einem anderen geografischen Raum ab – in der Karibik und im Westatlantik. Um diese Fälle klarer abzugrenzen, verwenden Medien und Analysten teils den Begriff Geisterflotte, obwohl das zugrundeliegende Prinzip identisch ist.

US-Behörden hatten einen richterlichen Beschluss gegen das Schiff erwirkt – aus Gründen, die über die Verbindungen zum venezolanischen Maduro-Regime hinausgehen: Im Zentrum stehen die mutmasslichen Aktivitäten im iranischen Ölhandel, dessen Erlöse nach US-Angaben zur Unterstützung von Terrororganisationen verwendet werden.

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GPS-System ausgeschaltet?

Die Vorgeschichte des Tankers ist brisant: Laut Analysen hatte die Bella 1 zuvor iranisches Öl geladen und ihre Route absichtlich verschleiert, indem das AIS-Signal abgeschaltet wurde – ein typisches Vorgehen der sogenannten Geisterflotte. Damit wird die Spur des Öls für Behörden und Beobachter verwischt, während das Schiff seine Ladungen in internationale Gewässer transportiert.

Auffällig: Seit Sonntagmorgen setzt das Schiff nun massenhaft Notrufe ab. Über 75 Alarme sollen registriert worden sein. Zuletzt lag der Tanker nordöstlich der Karibikinseln Antigua und Barbados. 

«Totale Blockade»

Die aktuelle Position blieb am Montag unklar. Auch offen ist die Frage, ob die US-Küstenwache das Schiff bereits beschlagnahmen konnte. Aktuellen Berichten zufolge befinden sich die USA immer noch in «aktiver Verfolgung.»

US-Präsident Donald Trump (79) verfolgt derzeit eine aktive Kampagne, gegen Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro (63) vorzugehen. Dazu gehört auch eine «totale Blockade» aller sanktionierten Tanker aus Venezuela. 

Wie ernst es den USA mit ihrem Vorgehen ist, zeigte sich bereits einen Tag zuvor. Am Samstag stoppte die US-Küstenwache den Öltanker Centuries in internationalen Gewässern vor Venezuela. Das Schiff transportierte rund zwei Millionen Barrel Rohöl, das kurz zuvor an einem venezolanischen Ölterminal geladen worden war.

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