Wegen israelischen Angriffen
Hamas verliert offenbar Kontakt zu zwei Geiseln

Die Hamas behauptet, den Kontakt zu zwei israelischen Geiseln verloren zu haben. Die Miliz fordert einen 24-stündigen Angriffsstopp und Truppenrückzug, um die Geiseln zu retten. Der Aufenthaltsort der Geiseln ist unbekannt.
Publiziert: 16:19 Uhr
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Immer noch befinden sich 20 lebende israelische Geiseln im Gazastreifen.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Hamas verliert offenbar Kontakt zu zwei Geiseln nach israelischen Angriffen in Gaza
  • Hamas fordert 24-stündigen Angriffsstopp zur Rettung der Geiseln
  • 1219 Menschen bei Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 getötet
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat nach eigenen Angaben wegen der israelischen Angriffe auf die Stadt Gaza «den Kontakt» zu zwei Geiseln «verloren». Der bewaffnete Arm der Hamas, die Al-Kassam-Brigaden, erklärten am Sonntag, der Kontakt sei «nach den brutalen Militäreinsätzen und den gewaltsamen Angriffen in den Stadtteilen Sabra und Tal al-Hawa in den vergangenen 48 Stunden» verloren gegangen.

Die Hamas hatte in der Vergangenheit bereits einmal erklärt, den Kontakt zu einer US-israelischen Geisel verloren zu haben. Diese kam wenige Tage später frei.

Leben der Geiseln in Gefahr

Im aktuellen Fall hat die Hamas die israelische Armee dringend dazu aufgefordert, ihre Angriffe in der Stadt Gaza 24 Stunden lang einzustellen. Das Leben der Geiseln sei in echter Gefahr, hiess es in einer Mitteilung. Die Truppen müssten sich auch unverzüglich in ein Gebiet südlich der «Strasse 8» in der Stadt Gaza zurückziehen, damit versucht werden könne, die beiden Geiseln «herauszuholen». Es handele sich um eine Warnung.

Die Aufforderung zum Angriffsstopp gelte von 18 Uhr Ortszeit (17 Uhr MEZ) an.Es war zunächst unklar, ob Israel auf die Forderung eingeht. 

Gibt es einen Angriffsstopp?

Die israelischen Streitkräfte hatten Mitte September eine massive Offensive in der Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebiets gestartet. Dabei kommen auch Bodentruppen zum Einsatz. Nach Angaben der israelischen Armee ist die Stadt die letzte grosse Hamas-Bastion im Gazastreifen.

Die Angehörigen der 48 verbliebenen Geiseln – darunter noch 20 am Leben – hatten immer wieder vor der Gefahr einer Bodenoffensive in der Stadt Gaza für ihre Liebsten gewarnt. Es war auch befürchtet worden, die Hamas könnte die Geiseln als «menschliche Schutzschilde» missbrauchen.

Donald Trumps Friedensplan

Das Vorgehen der israelischen Armee wird wegen der grossen Zahl ziviler Opfer international stark kritisiert. Befürchtet wird auch, dass der israelische Militäreinsatz in Gaza das Leben der Geiseln gefährden könnte, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden.

Der Gaza-Krieg war durch den Grossangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1219 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Am Samstag wurde zudem ein detaillierter 21-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump (79) bekannt. Dieser Plan soll zu einem Deal in Nahost führen. Auf seinem Sprachrohr Truth Social schrieb Trump in Grossbuchstaben: «ALLE SIND DABEI FÜR ETWAS BESONDERES ZUM ERSTEN MAL. WIR WERDEN ES SCHAFFEN.»

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