Was steckt dahinter?
Bekannte US-Politikerin wird Opfer von «Pizza Doxxing»

Die langjährige Trump-Unterstützerin Marjorie Taylor Greene ist nach einem Streit um die Veröffentlichung der Epstein-Akten in Ungnade gefallen. Nun ist sie Opfer von «Pizza Doxxing» geworden ist. Was steckt dahinter?
Publiziert: 18:53 Uhr
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Die US-Politikerin Majorie Taylor Greene ist Opfer von «Pizza Doxxing» geworden.
Foto: AFP

Darum gehts

  • US-Politikerin Marjorie Taylor Greene wurde Opfer von «Pizza-Doxxing». Einschüchterungsmethode durch falsche Pizza-Lieferungen
  • Trump entzieht Greene Unterstützung wegen Streit um Veröffentlichung der Epstein-Akten
  • Zwei Dutzend US-Bundesrichter erhielten mysteriöse Pizza-Lieferungen Anfang des Jahres
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Alexander TerweyStv. Teamlead News-Desk

«Die falschen Pizza-Lieferungen haben jetzt begonnen», schrieb die US-Politikerin Marjorie Taylor Greene (51) am Sonntag auf X. Die Republikanerin ist Opfer von «Pizza Doxxing» geworden. Es handelt sich dabei nicht um einen harmlosen Kinderstreich, sondern um eine gezielte Einschüchterungsmethode. Doch was genau steckt dahinter?

Beim sogenannten Doxxing werden sensible Daten einer Person ohne deren Zustimmung veröffentlicht, um sie öffentlich blosszustellen. Meist wird die Adresse im Netz, etwa in Foren, geteilt.

Das «Pizza Doxxing» geht noch einen Schritt weiter. Unbekannte bestellen eine Pizza an die Adresse einer bestimmten Person. Dies tun sie nicht, um der Person eine nette Überraschung zu bereiten, sondern um sie einzuschüchtern. Das Opfer soll sich bedroht und beobachtet fühlen.

Mehrere Fälle von «Pizza Doxxing»

Bereits Anfang Februar waren mehrere US-Bundesrichter Opfer von «Pizza Doxxing» geworden, wie unter anderem CBS News berichtete. In Dutzenden Fällen erhielten die Richter mysteriöse Pizza-Lieferungen. Julianna Michelle Childs (59), von 2010 bis 2022 US-Bundesrichterin, sprach gemäss «Washington Post» von einem «Angriff auf die Demokratie».

Seltsamerweise wurde bei den Pizza-Lieferungen häufig Daniel Anderl (†20), der 2020 erschossene Sohn der US-Bundesrichterin Esther Salas (56), als Empfänger angegeben. Salas sprach von «psychologischer Kriegsführung».

Sicherheitsexperten hatten gemäss CBS News bereits zuvor gewarnt, die Täter könnten mittels Pizza-Lieferungen herausfinden, ob ihr Ziel tatsächlich an der veröffentlichten Adresse wohnt. Diese Informationen könnten ihnen wiederum für einen möglichen späteren Angriff von Nutzen sein.

Streit um Epstein-Akten

Marjorie Taylor Greene ist nach eigenen Angaben bereits zuvor Opfer von «Pizza Doxxing» geworden. «Leider habe ich das schon einmal erlebt», so die 51-Jährige auf X. Schon als sie Donald Trump (79) im US-Wahlkampf unterstützt habe, habe sie immer wieder falsche Pizza-Lieferungen erhalten, behauptet sie. Damals habe sie zudem Morddrohungen erhalten. Unter allen Kongressabgeordneten habe sie damals zu jenen gehört, welche die meisten Morddrohungen erhalten hätten. «All das kam von links.»

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Nun aber scheinen die Drohungen von der anderen Seite zu kommen. Vergangene Woche hat US-Präsident Trump mit seiner langjährigen Unterstützerin Greene gebrochen. Hintergrund ist ein Streit um die Veröffentlichung von Ermittlungsakten zum verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66). Die Republikanerin hatte sich für eine Freigabe der Akten ausgesprochen.

Schlagabtausch zwischen Trump und Greene

Trump reagierte empört. «Ich entziehe der ‹Kongressabgeordneten› Marjorie Taylor Greene meine Unterstützung», schrieb er am Freitag auf Truth Social. Falls ein parteiinterner Konkurrent Greene bei einer Vorwahl im Bundesstaat Georgia herausfordere, würde er diesen unterstützen, kündigte der US-Präsident an.

Greene reagierte ihrerseits auf die Vorwürfe. «Nun hat mich Präsident Trump als Verräterin bezeichnet, was absolut unwahr und entsetzlich ist», schrieb sie auf X. «Auch Mark Levin und andere prominente, vermutlich bezahlte Social-Media-Aktivisten haben mich als Verräterin bezeichnet.» Sie bezeichnete Trumps Angriff auf sie als «Signal an gefährliche Radikale».

Weiter schrieb Greene: «Ich bin keine Verräterin. Ich liebe Amerika und das amerikanische Volk – und ich habe einen Eid geschworen, die Verfassung zu wahren und das auch immer zu tun.» Inzwischen hat sich Trump auf Truth Social selbst für eine Abstimmung über die Freigabe der Epstein-Akten ausgesprochen.

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