Demokratin fordert Einsicht in Epstein-Akte vom Justizministerium
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«Trump blockiert»:Demokratin fordert Einsicht in Epstein-Akte

US-Präsident unter Druck
Warum Donald Trumps Umfragewerte gerade sinken

Es lief schon mal besser für Donald Trump. Während der US-Präsident sich ab Freitag eine Auszeit in Schottland gönnt, rumort es im eigenen Land. Gleich mehrere Themen belasten seine zweite Amtszeit – und sorgen aktuell für sinkende Zustimmungswerte. Das sind die Gründe.
Publiziert: 25.07.2025 um 08:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2025 um 14:04 Uhr
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Der Rückhalt im eigenen Land war für Donald Trump schon stärker.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Trumps Zustimmungsrate sinkt, Kritik wächst wegen verschiedener Themen
  • Epstein-Akten und Iran-Angriff sorgen für Unmut bei Anhängern
  • 55 Prozent der US-Bürger finden Razzien gegen Migranten zu hart
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Daniel MacherRedaktor News

Wenn Donald Trump (79) ab Freitag in der Heimat seiner Mutter wieder den Golfschläger schwingt, droht ihm Gegenwind gleich von zwei Seiten. Zum einen soll sich das Wetter von seiner eher englischen Seite zeigen, wie aktuelle Prognosen zeigen. Zum anderen sind wegen seines Besuchs massive Proteste angekündigt. 

Doch nicht nur in Schottland weht dem Republikaner ein kalter Wind entgegen, auch zu Hause im eigenen Land wird die Stimmung rauer. Wie aktuelle Umfragewerte zeigen, sank die Zustimmungsrate des Präsidenten im Juni auf 41 Prozent. 54 Prozent der Amerikaner geben an, seine Leistung als Präsident zu missbilligen, während sich 5 Prozent unsicher sind. Hier eine Übersicht zu den Themen, die dem Präsidenten gerade auf die Füsse fallen:

Die Epstein-Akten

Die Ermittlungsakten über Jeffrey Epstein setzen den Präsidenten zunehmend unter Druck. Immer wieder wird er mit seiner früheren Freundschaft zum verstorbenen Sexualstraftäter konfrontiert: Der Name von Trump soll nach Medienberichten mehrfach in den Dokumenten vorkommen, wie das «Wall Street Journal» am Mittwoch berichtete. Das Justizministerium habe Trump bereits im Mai darüber informiert, berichtete das Blatt.

Zudem veröffentliche der US-Sender CNN am Dienstag bislang kaum bekannte Fotos und Videos, Trump und Epstein bei mehreren gemeinsamen Auftritten zeigen – darunter bei Trumps Hochzeit mit Marla Maples (61) im Jahr 1993 und bei einer Dessous-Modenschau.

Wie aktuelle Zahlen zeigen, ist es nicht nur das rechtskonservative und Trump-treue Maga-Lager, das sich zuletzt empört über den Umgang mit den Akten zeigte: Trump hatte während seines Wahlkampfs versprochen, Licht in den Skandal zu bringen. Nur 17 Prozent der US-Amerikaner sind mit seiner Politik in Zusammenhang mit dem Fall zufrieden mit ihrem Präsidenten. 60 Prozent sind sogar überzeugt davon, dass die US-Regierung Informationen über den Fall zurückhält.

Angriff auf den Iran

Auch der Angriff der USA auf den Iran im Juni dieses Jahres stiess Teilen seiner Anhängerschaft übel auf. Trump hatte im Wahlkampf dem Maga-Lager zugesagt, die «ewigen Kriege» im Nahen Osten zu beenden und sich wieder auf Amerikas Kerninteressen zu konzentrieren. Sein Eingreifen in den Israel-Iran-Krieg kam deshalb in den eigenen Reihen gar nicht gut an, manche fürchteten Anschläge oder Schlimmeres als Gegenreaktion.

Die Rechtsaussenpolitikerin Marjorie Taylor Greene (51) etwa warnte, nach nur sechs Monaten Trump seien die USA «zurück bei Kriegen im Ausland und Regimewechseln» und steuerten auf einen «Dritten Weltkrieg» zu. Der Maga-Influencer Charlie Kirk (31), dem Millionen Menschen auf Youtube folgen, sah das Trump-Lager gar vor einer «tiefen Spaltung».

Der versprochene Wohlstand

Eine Welle des Wohlstands hatte der Präsident zu Beginn seiner Amtszeit versprochen. Davon spüren die einfachen Amerikaner bisher wenig. Der Liberation Day war ein Reinfall, die Börsenkurse sanken daraufhin in den Keller. Erst als Trump seine Zölle wieder aufhob, stiegen die Aktien wieder. Für die einfache Kellnerin im Diner oder den Kleinunternehmer im California Valley änderte das jedoch nichts. 

Die Arbeitslosigkeit und die Inflation sinken zwar wieder, das Konsumentenverhalten bleibt jedoch gedämpft, wie Wirtschaftsindikatoren bestätigen. Die Lebenshaltungskosten für die Konsumentinnen und Konsumenten sind nach wie vor hoch. Viele konnten sich in den letzten Monaten offenbar nur mit der eigenen Kreditkarte über Wasser halten. Das rächt sich jetzt. Nicht zu vergessen: Trumps jüngst verabschiedete Verordnung «One Big Beautiful Bill», durch die zwölf Millionen Amerikaner ihre Krankenversicherung verlieren werden.

Trumps harter Migrationskurs

Am wenigsten Zustimmung findet Trump aktuell mit seiner Migrationspolitik. 55 Prozent der US-Bürger sind laut CNN der Meinung, dass die Razzien gegen Migranten ohne gültige Aufenthaltserlaubnis zu weit gehen. Im Februar hatten nur 45 Prozent der Teilnehmer diese Meinung vertreten. Auch die harte Vorgehensweise der maskierten Einwanderungsbehörde ICE in Los Angeles trug zu dieser Entwicklung bei.

Besonders Farmer – viele davon treue Trump-Wähler – leiden unter der rigorosen Abschiebewelle ihres Präsidenten. Tausende Erntehelfer fehlen, Früchte und Gemüse verderben auf den Feldern. Dass Millionen von Migranten in der Landwirtschaft arbeiten, ist kein Geheimnis. Zuwanderer aus Mexiko, Guatemala, Venezuela und anderen Ländern kommen nach Schätzungen auf einen Anteil von über 50 Prozent. Überall auf Amerikas Grossbaustellen, in Schlachthöfen, Restaurantküchen und Pflegeheimen arbeiten Illegale. Amerikas Wohlstand ist abhängig von den Arbeitskräften aus dem Ausland.

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