US-Präsident Donald Trump (79) will Schluss machen mit dem US-Engagement in der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco). Trump soll dies mit deren antiamerikanischen und antiisraelischen Tendenzen sowie ihrer «Woke»-Agenda begründet haben. Das berichten die «New York Post» und die Nachrichtenagentur AFP übereinstimmend. Eine Bestätigung der Unesco dafür gibt es aktuell aber noch nicht. Die Mitgliedschaft in der Uno-Bildungs- und Kulturorganisation sei «nicht im nationalen Interesse» des Landes, erklärte das US-Aussenministerium in Washington laut AFP am Dienstag.
Trump hatte bereits im Februar eine 90-tägige Überprüfung der amerikanischen Unesco-Präsenz angeordnet, wobei besonderer Wert darauf gelegt worden sei, etwaigen «Antisemitismus oder antiisraelische Stimmungen innerhalb der Organisation» aufzudecken. Bei der Durchführung der Überprüfung äusserten Regierungsvertreter Kritik an der Unesco-Politik zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sowie an ihrer pro-palästinensischen und pro-chinesischen Ausrichtung, erklärte ein Beamter des Weissen Hauses gegenüber der «New York Post».
Trumps Ärger über «Antirassismus-Toolkit»
«Präsident Trump hat beschlossen, die Vereinigten Staaten aus der Unesco zurückzuziehen – die woke, spaltende kulturelle und soziale Anliegen unterstützt, die völlig im Widerspruch zu den vernünftigen politischen Massnahmen stehen, für die die Amerikaner im November gestimmt haben», sagte die stellvertretende Pressesprecherin des Weissen Hauses, Anna Kelly, demnach. «Dieser Präsident wird Amerika immer an erste Stelle setzen und sicherstellen, dass die Mitgliedschaft unseres Landes in allen internationalen Organisationen mit unseren nationalen Interessen übereinstimmt.»
Trump ärgerte sich dem Bericht zufolge unter anderem über ein «Antirassismus-Toolkit» und eine Genderinitiative der Unesco. Dass die Organisation den Krieg Israels im Gazastreifen immer wieder verurteilte, passt ihm offenbar auch nicht. Dass Peking der zweitgrösste Geldgeber der Unesco ist, dürfte beim Rückzug ebenfalls eine Rolle spielen.
Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit 2017 einen Rückzug der USA aus der Unesco angeordnet, damals wie heute mit der Begründung, dass sie voreingenommen gegenüber Israel seien. Der ehemalige Präsident Joe Biden (82) veranlasste den Wiedereintritt der USA in die Unesco im Jahr 2023 mit der Begründung, eine amerikanische Präsenz sei notwendig, um Chinas wachsendem Einfluss auf die Organisation entgegenzuwirken.