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Explosion in Damaskus:Moderatorin flüchtet während Live-Sendung aus Studio

US-Gesandter spricht von «Durchbruch»
Israel und Syrien stimmen Waffenruhe zu

Israel und Syrien haben einer Waffenruhe zugestimmt. Die Vereinbarung folgt auf israelische Luftangriffe gegen syrische Truppen und Gewalt zwischen Drusen und Beduinen. Beobachtern zufolge wurden in der Region Suwaida mehr als 500 Menschen getötet.
Publiziert: 00:56 Uhr
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Aktualisiert: vor 5 Minuten
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Die israelische Armee bombardierte unter anderem das syrische Militärhauptquartier in Damaskus.
Foto: IMAGO/Anadolu Agency

Darum gehts

  • Israel und Syrien einigen sich auf Waffenruhe nach Luftangriffen
  • US-Gesandter ruft Drusen, Beduinen und Sunniten zu Beendigung der Kämpfe auf
  • Mehr als 500 Menschen bei Kämpfen in der Provinz Suwaida getötet
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Nach den israelischen Luftangriffen gegen syrische Regierungstruppen und der Gewalt zwischen Drusen und Beduinen haben sich beide Länder nach US-Angaben auf eine Waffenruhe verständigt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (75) und der syrische Präsident Ahmed al-Scharaa (42) hätten mit US-Unterstützung einer Waffenruhe zugestimmt, teilte der US-Botschafter in der Türkei und Sondergesandte für Syrien, Thomas Barrack, auf der Plattform X mit.

Im Laufe des Samstagvormittags Schweizer Zeit bestätigte Syriens Übergangsregierung die Waffenruhe. In einer Erklärung rief die syrische Präsidentschaft alle Konfliktparteien auf, die Kämpfe unverzüglich einzustellen. In einer Rede am Samstag bekräftigte al-Scharaa, Minderheiten in Syrien schützen zu wollen. Die Lage sei stabilisiert. Israel warf er vor, das Land durch Interventionen und «unverhohlene Bombardierungen» in eine gefährliche Phase gestürzt zu haben, die Syriens Stabilität gefährde.

In den vergangenen Tagen kam es zu Kämpfen zwischen drusischen Milizen einerseits und sunnitischen Beduinen und Regierungstruppen andererseits. Israel griff in den Konflikt ein und bombardierte Konvois der syrischen Regierungsarmee auf dem Weg nach Suwaida, aber auch Regierungsgebäude in Damaskus. Das Land begründete sein Eingreifen mit dem Schutz der Drusen. Zugleich will Israel nach dem Sturz des syrischen Ex-Machthabers Baschar al-Assad (59) keine militärischen Kräfte im Süden Syriens dulden.

Religiöse Minderheit

«Wir rufen Drusen, Beduinen und Sunniten auf, ihre Waffen niederzulegen und gemeinsam mit anderen Minderheiten eine neue und geeinte syrische Identität aufzubauen, die Frieden und Wohlstand mit ihren Nachbarn schafft», schreibt Barrack auf X. Der US-Sondergesandte spricht von einem «Durchbruch». Bei den Kämpfen in der syrischen Provinz Suwaida wurden Beobachtern zufolge mehr als 500 Menschen getötet.

Die Drusen sind eine religiöse Minderheit, die aus dem schiitischen Islam entstanden ist. Sie leben in Syrien, dem Libanon, Israel und Jordanien. In der syrischen Stadt Suwaida stellen die Drusen die Mehrheit, in der Provinz leben sie in Siedlungsgebieten. Die bewaffneten Konfrontationen in der Region begannen bereits vor Monaten. Die jüngsten Kämpfe waren die heftigsten.

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