US-Präsident Donald Trump hat in einem Telefonat mit Wladimir Putin nach Angaben aus Moskau dem Kremlchef darin zugestimmt, dass ein Waffenstillstand in der Ukraine den Konflikt nur «in die Länge ziehen und das Wiederaufflammen der Gefechte riskieren würde».
Das berichtete Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow vom Telefonat der beiden Staatschefs – es ging unmittelbar Trumps Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski in Florida voraus. Selenski hatte eine 60-tägige Feuerpause angedacht, um einen Friedensplan von der Bevölkerung in einem Referendum bewerten zu lassen.
Mehrere Arbeitsgruppen geplant
Putin habe dem Vorschlag der amerikanischen Seite zugestimmt, die Arbeit zur Beilegung der Ukraine-Krise im Rahmen eigens dafür eingerichteter Arbeitsgruppen fortzusetzen, berichtete Uschakow weiter. Demnach werde sich eine dieser Gruppen mit «verschiedenen Aspekten der Sicherheitsproblematik» befassen, die andere mit «Fragen des Wirtschaftsbereichs».
Der amerikanische Präsident habe in dem Gespräch, das über eine Stunde gedauert habe, von den grossen Schwierigkeiten bei der Vermittlung einer möglichen Friedenslösung gesprochen. «Trump räumte ein, dass die Ukraine-Krise für ihn die schwierigste gewesen sei, und erklärte, er sei erneut von Russlands Bestreben überzeugt, zu einer politischen und diplomatischen Lösung zu gelangen», sagte Uschakow.
Schnelle Donbass-Entscheidung gefordert
Angesichts der Diskussion um eine Gebietsaufteilung vor oder nach einer Friedenslösung forderte Uschakow Kiew auf, «ohne zu zögern» eine Entscheidung bezüglich des Donbass treffen, den Russland für sich beansprucht. «Angesichts der sich entwickelnden Lage an den Fronten wäre es für das ukrainische Regime sinnvoll, diese Entscheidung bezüglich des Donbass unverzüglich zu treffen», wurde Uschakow von der Staatsagentur Tass zitiert.
Trump habe in dem Gespräch mit Putin auf ein schnelles Ende des Kriegs gedrängt, sagte Uschakow. «Donald Trump hat nachdrücklich betont, dass der Krieg wirklich so schnell wie möglich beendet werden muss, und dabei auf die sich dann eröffnenden beeindruckenden Perspektiven für die wirtschaftliche Zusammenarbeit der USA mit Russland und der Ukraine hingewiesen.»