Übersäuerung der Ozeane
Werden die messerscharfen Zähne der Haie bald stumpf?

Der Biss der Haie ist bedroht: Die Übersäuerung der Ozeane könnte die Zähne der Raubfische schwächen. Forscher entdeckten, dass saureres Wasser Haizähne angreift. Die Langzeitfolgen für die Raubtiere sind noch unklar.
Publiziert: 08:17 Uhr
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Aktualisiert: 09:13 Uhr
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Lässt die Bisskraft der Raubfische mit der Zeit nach?
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Darum gehts

  • Klimawandel könnte Haie ihre Bisskraft verlieren lassen
  • Ozeanversauerung greift Zahnmaterial von Meeresbewohnern an
  • Studie simulierte pH-Wert der Ozeane im Jahr 2300
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ihre Zähne sind messerscharf und Gegenstand so manchen Horrorfilms. Doch jetzt könnte sich der Biss von Haien abschwächen. Durch eine Übersäuerung der Ozeane infolge des Klimawandels könnten Haie ihre Bisskraft verlieren. Ein sinkender pH-Wert des Meereswassers könnte die Zähne der Haie schwächen, sodass die Räuber an Bisskraft einbüssen, wie ein Biologenteam unter Leitung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf nach einer Mitteilung vom Mittwoch herausfand. 

Je mehr Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) freigesetzt wird und in die Atmosphäre gelangt, desto mehr nehmen davon auch die Ozeane auf. Als Folge sinkt der pH-Wert des Meereswassers, es wird saurer. Die Säure hat den Experten zufolge das Potenzial, Mineralien anzugreifen und damit auch das Zahnmaterial von Meeresbewohnern.

Können Haie Belastung auf Dauer standhalten?

Um die Auswirkungen der Ozeanversäuerung auf Haizähne zu untersuchen, legten die Forscherinnen und Forscher Zähne in unterschiedlich saures Wasser. Einmal solches mit dem pH-Wert der heutigen Ozeane und ein anderes Mal solches, das den voraussichtlichen pH-Wert im Jahr 2300 widerspiegelt.

Das saurere Wasser des simulierten Szenarios für das Jahr 2300 beschädigte die Haifischzähne, einschliesslich Wurzeln und Kronen, demnach deutlich stärker als heutiges Ozeanwasser. Ob die Fähigkeit der Haie, Zähne immer wieder nachwachsen zu lassen, ausreichen werde, um den Belastungen einer sich verändernden Umwelt standzuhalten, ist der Studie zufolge unklar.

Da für die Untersuchungen abgeworfene Zähne von Schwarzspitzen-Riffhaien aus dem Sealife Oberhausen verwendet wurden, wurden den Forschenden zufolge mögliche Reparaturprozesse bei lebenden Haien nicht berücksichtigt. Möglicherweise könnten die Tiere beschädigte Zähne remineralisieren, wenngleich mit einem erhöhten Energieaufwand.

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