«Tschüss, Dschihad-Barbie»
Syrerin flüchtet vor Regenbogenflagge aus Dänemark – nach Syrien

Salma Naddaf flüchtete vor elf Jahren aus Syrien nach Dänemark. Dort erlangte sie als Influencerin international Bekanntheit. Nun kehrt sie mit ihren Kindern nach Syrien zurück – wegen Regenbogenflaggen an den dänischen Schulen.
Publiziert: 12:57 Uhr
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Die Syrerin Salma Naddaf hält es in Dänemark nicht mehr aus.
Foto: Tiktok / @salma_naddaf

Darum gehts

  • Syrische Influencerin kehrt wegen Regenbogenflagge an Schulen nach Syrien zurück
  • Sie kritisiert Europas Entfernung von traditionellen Werten und Geschlechtsidentitätslehre
  • Millionen Follower, bekannteste TikTokerin Dänemarks
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alexander TerweyStv. Teamlead News-Desk

Sie hat Millionen von Followern auf Tiktok, Instagram, Facebook und Youtube. Salma Naddaf (36) ist ein regelrechter Internet-Star. Zu diesem Ruhm verhalf ihr auch das Leben in Dänemark.

Naddaf flüchtete 2014 aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Dänemark. In Dänemark konnte sie in den vergangenen elf Jahren ein Leben leben, und auch ein Leben vorleben, das ihr wohl in Syrien verwehrt geblieben wäre.

Dieses Leben präsentiert die Influencerin selbstbewusst in den sozialen Netzwerken. Sie zeigt ihren Followern Bastel- und Deko-Ideen im Video. Ein simples Konzept, das Millionen Menschen begeistert. Naddaf hat es geschafft. Sie ist inzwischen die bekannteste Tiktokerin Dänemarks. Eine echte Selfmadefrau.

Europa habe sich von traditionellen Werten entfernt

Jetzt ist die dreifache Mutter aber mit ihrer Familie überraschend nach Syrien zurückgekehrt, wie die schwedische Zeitung «Expressen» berichtet. Der Grund: An den Schulen ihrer Kinder prangt die Regenbogenflagge. Das stört die Syrerin offensichtlich.

Europa habe sich von seinen «traditionellen Werten» entfernt, sagt Naddaf dazu in einem Video. Geschlechtsidentität sei in Europa längst nicht mehr eine Frage der persönlichen Wahl, sondern werde «aufgezwungen und gelehrt» sagt sie.

«Kinder sollten nicht an einem solchen Ort aufwachsen»

Gleichwohl sei sie dankbar für ihre Zeit in Europa, schreibt «Expressen». «Ich habe gelernt, gegenüber allen Menschen tolerant zu sein, egal welcher Religion oder Herkunft», so Naddaf weiter. Ihre Rückkehr nach Syrien sei jedoch wichtig für die Zukunft ihrer Kinder.

«Der Abschied von den Menschen, mit denen ich elf Jahre lang zusammengelebt hatte, fiel mir sehr schwer», führt die Mutter im Video aus. «Aber ich bin überzeugt, dass meine Kinder nicht an einem Ort aufwachsen sollten, dessen Sitten und Gebräuche unseren fremd sind.»

Überwiegend Freude und Spott im Netz

In den sozialen Netzwerken scheinen viele froh über Naddafs Entscheidung, Europa zu verlassen. «Tschüss, Dschihad-Barbie», schreibt einer unter ihrem Instagram-Post. «Niemand wird dich hier vermissen», schreibt ein anderer. Eine Nutzerin schreibt: «Ein Hoch auf Dänemark und unsere Freiheit.»

Unter ihrem Tiktok-Post fallen die Kommentare etwas ausgewogener aus. Die Nutzer, die ihren Kommentar nicht auf Arabisch verfasst haben, scheinen sich auch hier über Naddafs Wegzug zu freuen.

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