Darum gehts
- Trump empfängt Selenski im Weissen Haus zu Gesprächen über Tomahawk-Lieferungen
- Mögliche Tomahawk-Lieferung könnte Ukraine Angriffe tief in Russland ermöglichen
- Tomahawk-Marschflugkörper haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern
Das wärs vom heutigen Trump-Selenski-Gipfeltreffen
Die Pressekonferenz des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski beim Weissen Haus nach dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump ist vorbei.
Damit endet auch unsere Ticker-Berichterstattung.
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«Wir müssen hier aufhören»
Selenski ist überzeugt, «dass Russland Angst vor Tomahawks hat. Wirklich Angst, weil es eine starke Waffe ist. Und sie wissen, was wir haben, welche Waffen wir haben, unsere Produkte, und sie verstehen diese Kombination mit Tomahawks... Und deshalb haben sie Angst vor dieser Kombination. Sie verstehen, wozu wir in der Lage sind.»
Doch auch Selenski scheint kriegsmüde: «Wir müssen hier aufhören», sagt er. Damit stimme er mit Präsident Trump überein.
Er sei offen für bilaterale und trilaterale Gesprächsformate. Doch den Krieg habe ja nicht die Ukraine, sondern Putin begonnen. Alles, so signalisiert Selenski, hänge von Putin ab.
Selenski: «Ich bin offen für alle Formate, die uns dem Frieden näher bringen können.»
Trump fordert Kriegsende mit Status quo
US-Präsident Donald Trump hat sich auf Truth Social zu den Gesprächen mit seinem Gast geäussert. «Das Treffen mit Präsident Wolodimir Selenski von der Ukraine war sehr interessant und herzlich, aber ich sagte ihm, wie ich auch Präsident Putin eindringlich vorgeschlagen habe, dass es Zeit ist, das Töten zu beenden und einen DEAL zu machen!»
«Es wurde schon genug Blut vergossen», so Trump, «mit Grenzlinien, die durch Krieg und Mut definiert werden. Sie sollten dort aufhören, wo sie sind. Lasst beide auf den Sieg pochen, lasst die Geschichte entscheiden! Kein weiteres Schiessen, kein weiterer Tod, keine weiteren riesigen und nicht nachhaltigen Geldausgaben. Das ist ein Krieg, der nie begonnen hätte, wenn ich Präsident gewesen wäre. Tausende von Menschen werden jede Woche abgeschlachtet — KEIN WEITERES, GEHT ZURÜCK ZU EURER FAMILIE IN FRIEDEN!»
Keine konkreten Beschlüsse
Bei den Gesprächen mit Trump scheinen keine konkreten Entscheidungen getroffen worden zu sein. Auch der Fortgang der Gespräche sei unklar, es werde wohl bald Telefongespräche geben. «Wir müssen daran arbeiten», sagt Selenski.
Er verstehe die Position Russlands, doch Moskau ändere seien Positionen auch regelmässig. Besonders die Gebietsansprüche seien ein sehr schwieriges Thema.
Es werde heikle Gespräche geben, so Selenski.
«Wir brauchen eine Waffenruhe»
Derzeit am wichtigsten sei die Ausrufung eines Waffenstillstands. «Wir brauchen eine Waffenruhe.» Dann könne man eine Beurteilung der momentanen Lage machen.
Auf Putin angesprochen, verweigert Selenski, dessen Namen auszusprechen.
«Wir vertrauen den USA, wir vertrauen Präsident Trump»
Es gehe um sehr schwierige Entscheidungen, so Selenski. «Wir vertrauen den USA, wir vertrauen Präsident Trump.» Sie hätten auch über Sicherheitsgarantien gesprochen.
Soweit hat Selenski keine heissen Eisen angepackt.
Selenski tritt vor die Mikrofone
Jetzt ist Wolodimir Selenski erschienen und bereit, er richtet sich an die wartenden Medien.
Er habe ein sehr konstruktives Gespräch mit US-Präsident Donald Trump geführt, so der ukrainische Präsident.
Gleich kommt er auf Marschflugkörper zu sprechen, Trump wünsche keine Eskalation, so Selenski.
Warten auf Selenski
Die Bühne und Journalisten stehen bereit, wann tritt der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski – wohl alleine – in Washington vor die Medien?
Spricht nur Selenski?
Mehreren Medien zufolge deutet sich an, dass Selenski nach dem Treffen mit US-Präsident Trump allein vor dem Weissen Haus sprechen wird. Laut dem US-Nachrichtensender Fox News wird Trump im Anschluss an das Gespräch direkt nach Mar-a-Lago abreisen.
Reuters berichtet unterdessen, dass offenbar nur Selenski vor die Medien tritt. Die Nachrichtenagentur schreibt weiter, der ukrainische Präsident hätte das Weisse Haus bereits verlassen. In einiger Distanz steht nun ein kleiner Holztisch bereit, darauf befinden sich viele Mikrofone.
Selenski über brisanten Kreml-Vorschlag
Jetzt spricht Trump den Kreml-Vorschlag an, einen Tunnel zwischen Alaska und Russland zu bauen. «Wie gefällt Ihnen dieser Vorschlag?», fragt Trump Selenski. «Ich mag ihn nicht», entgegnet dieser.
Die russische Seite schlägt einen Tunnel vor, der die beiden Grossmächte in der Beringstrasse verbinden soll. Dadurch sollen laut Kreml-Berater Kirill Dimitrijew «Rohstoffe ermöglicht und Einheit symbolisiert» werden, wie er auf X schrieb. Bauherr des Mega-Projekts soll der Tech-Milliardär Elon Musk werden.
Trump spricht weiter. Putin «hätte den Krieg in einer Woche gewinnen sollen». Die Ukraine habe Glück gehabt, weil irgendein General gesagt habe, die Russen müssten durch den Schlamm gehen. «Als die Panzer stecken blieben, war es ein grosser Moment der Zeitgeschichte.»
Damit endet die Medienrunde. Nun werden die Delegationen mit den Verhandlungen beginnen.
Nach dem Frieden im Gazastreifen hat US-Präsident Donald Trump (79) ein nächstes Ziel: den Ukraine-Krieg zu beenden. Am Donnerstagabend wurde bekannt, dass sich Trump «wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen» in Budapest mit Russlands Präsident Wladimir Putin (73) treffen will.
Bereits im August hatten sich die beiden Staatschefs in Alaska gesehen – ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (47) und ohne greifbares Ergebnis. Auch jetzt ist unklar, welche Rolle Selenski dieses Mal spielen wird.
Vor dem Treffen mit Putin wird Trump den Ukraine-Präsidenten am Freitag im Weissen Haus für Gespräche empfangen. Wichtigstes Thema des Treffens ist nach Angaben der ukrainischen Regierung die mögliche Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern mit hoher Reichweite an die Ukraine.
Verhältnis zwischen Trump und Selenski besserte sich
Am vergangenen Wochenende hatte Trump gesagt, er könne Putin mit der Lieferung von Tomahawks an Kiew drohen, falls Russland seine Angriffe auf die Ukraine nicht einstelle.
Tomahawk-Marschflugkörper haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern und würden der Ukraine damit Angriffe tief in russischem Gebiet ermöglichen. Das Verhältnis zwischen Trump und Selenski hatte sich nach einem schwierigen Start in den vergangenen Monaten zusehends verbessert.
Kämpfe um ein Dreiertreffen
Trump versuchte schon lange, als Vermittler im Ukraine-Krieg zu intervenieren. Bisher ohne grösseren Erfolg. Ursprünglich hatte Trump nach dem Alaska-Treffen anvisiert, dass es in den Verhandlungen um ein Ende der Kämpfe zu einem Dreiertreffen kommt – doch das fand nie statt.
Russland hatte den Krieg im Februar 2022 mit einem Angriff auf die Ukraine begonnen. Seitdem dauern die Kämpfe unerbittlich an.