«Nachbarin sagte ihm als Kind: Du wirst Papst»
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Bruder von Leo XIV.«Nachbarin sagte ihm als Kind: Du wirst Papst»

Tennis, Baseball, Ceviche
10 überraschende Fakten zum neuen Papst Leo XIV.

Die katholische Kirche hat einen neuen Papst: Robert Francis Prevost aus Chicago wurde überraschend zum neuen Pontifex gewählt. Doch wer ist der Mensch hinter dem höchsten Amt in der katholischen Kirche? Hier sind 10 Fakten, die du über Leo XIV. wissen solltest.
Publiziert: 14:24 Uhr
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Aktualisiert: 15:26 Uhr
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Robert Francis Prevost, gerade zum Priester geweiht, trifft 1982 auf Papst Johannes Paul II.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Robert Francis Prevost aus Chicago zum neuen Papst Leo XIV. gewählt
  • Prevost hat kreolische Wurzeln und besitzt die peruanische Staatsbürgerschaft
  • Der 69-jährige Augustinermönch war zehn Jahre lang Generalprior des Ordens
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Daniel MacherRedaktor News

Die Welt hat einen neuen Papst. Gegen alle Prognosen wählten die Kardinäle in Rom den US-Amerikaner Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche.

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Der neue Papst kommt aus Chicago

Robert Francis Prevost (69) wurde am 14. September 1955 in Chicago im US-Bundesstaat Illinois geboren. Seine Eltern waren im Bildungsbereich tätig: der Vater als Schulleiter, die Mutter als Bibliothekarin. Prevost wuchs mit zwei älteren Brüdern auf und war schon in seiner Jugend in der katholischen Kirche aktiv. Bis 1973 besuchte er ein katholisches High-School-Seminar in Michigan. 

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Prevost stammt von farbigen Kreolen ab

Prevost stammt aus einer katholischen Familie mit französischen, italienischen und kreolischen Wurzeln in New Orleans, wie ein Genealoge herausgefunden hat. Seine Grosseltern mütterlicherseits, Joseph Martinez und Louise Baquié, stammten aus dem Seventh Ward, einem katholisch geprägten Viertel mit vielfältiger Herkunft. Historische Dokumente beschreiben sie als Schwarze oder Mulatten. Anfang des 20. Jahrhunderts zogen sie nach Chicago, wo Prevosts Mutter Mildred Martinez geboren wurde.

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Er wollte schon immer Priester werden

Papst Leo XIV. zeigte schon in jungen Jahren eine starke Neigung zum geistlichen Leben. Sein älterer Bruder John Prevost enthüllte in Interviews mit US-Sendern interessante Details aus der Kindheit des Pontifex. Demnach spielte der junge Robert Francis Prevost gerne «Priester», während andere Kinder sich mit Puppen oder Soldatenspielen vergnügten. «Und so nahm er das Bügelbrett unserer Mutter und legte ein Tischtuch darüber, und wir mussten zur Messe gehen», sagte John Prevost im Interview mit CBS über seinen Bruder. Dabei beeindruckte er mit Gebeten auf Latein und Englisch. Eine Nachbarin prophezeite dem Erstklässler sogar, er würde der erste US-amerikanische Papst werden.

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Prevost studierte Mathematik in Pennsylvania

Bevor Prevost auf die geistliche Seite wechselte, studierte er Mathematik an der Villanova University in Pennsylvania, das er mit einem Bachelor abschloss. Im Anschluss begann seine geistliche Karriere. In Chicago erwarb Prevost einen Master in Theologie und Seelsorge. Seine Studien setzte er anschliessend in Rom fort. An der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin spezialisierte er sich auf Kirchenrecht und schloss mit einer Promotion ab.

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Er ist Mitglied des Augustinerordens

1977 trat Prevost dem Augustinerorden bei. Der Orden entstand im 13. Jahrhundert als vierter grosser Bettelorden und ist weltweit vertreten. Leo hatte ein Jahrzehnt lang die Leitung als Generalprior inne. In seinen ersten Äusserungen betonte der Pontifex seine Zugehörigkeit mit den Worten: «Für euch bin ich ein Bischof, mit euch bin ich schliesslich ein Christ.» Diese Worte unterstreichen die Vorstellung einer gemeinsamen Reise aller Kirchenmitglieder, unabhängig von ihrer Position in der Hierarchie.

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Er hat die peruanische Staatsbürgerschaft

Der neue Pontifex verbrachte einen bedeutenden Teil seines Lebens im südamerikanischen Peru. Zunächst war er ein Jahrzehnt lang in Trujillo tätig, bevor er 2014 zum Bischof von Chiclayo ernannt wurde. Dieses Amt bekleidete er bis 2023. Leo XIV. besitzt sowohl die US-amerikanische als auch die peruanische Staatsangehörigkeit. Letztere erhielt er im August 2015, wie aus dem Nationalen Migrationsregister Perus hervorgeht. Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte würdigte seine Wahl als «historischen Moment für Peru und die Welt».

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Prevost «liebt Peru und Ceviche»

Prevost hat während seiner Zeit in Peru eine tiefe Verbindung zum Land und seiner Küche entwickelt. Besonders begeistert ist er von der peruanischen Spezialität Ceviche, einem Gericht aus rohen Meeresfrüchten, wie der neue Bischof von Chiclayo, Edison Farfan erklärte: «Er liebte Ziegenfleisch, Ente mit Reis und Ceviche, das waren seine Lieblingsgerichte.»

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Prevost wählte besonderen Papstnamen

Der päpstliche Name des neuen Pontifex ist nicht zufällig gewählt. Leo geht auf einen gewichtigen Vorgänger in der katholischen Kirche zurück – Leo I., mit dem Beinamen der Grosse. Er wurde im Jahr 440 zum Papst gewählt und starb am 10. November 461 in Rom. Leo I. formulierte erstmals, als Papst und Bischof von Rom Stellvertreter des Apostels Petrus zu sein.

Leo XIII., der 13. und bis bislang letzte Papst mit dem Namen Leo, war von 1878 bis 1903 im Amt. Er galt als Versöhner – unter seinem Pontifikat wurden etwa Konflikte mit der Schweiz und vielen lateinamerikanischen Staaten beigelegt.

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Der neue Papst spielt gerne Tennis

Kurz nach seiner Ernennung zum Kardinal plauderte Prevost in einem Interview über seine Hobbys. «Ich halte mich für einen ziemlichen Amateur-Tennisspieler», erklärte er in einem Gespräch mit dem Augustinerorden. Prevost freut sich darauf, bald wieder Tennis zu spielen – trotz mangelnder Trainingsmöglichkeiten seit seinem Weggang aus Peru. Der Kardinal nutzt seine Freizeit auch für andere Aktivitäten. Er liest gerne, unternimmt Spaziergänge und erkundet «neue und unterschiedliche Orte» auf Reisen.

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Leo XIV. ist Baseball-Fan

Papst Leo XIV. treibt nicht nur selbst Sport, er ist auch Fan der Baseball-Mannschaft der Chicago White Sox, wie sein Bruder John Prevost einem Interview mit dem lokalen Sender WGN bestätigte. Leo folgt damit dem Beispiel seines Vorgängers Franziskus, der als treuer Anhänger des argentinischen Fussballclubs San Lorenzo bekannt war.

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