Darum gehts
- Männerfreundschaft zwischen Trump und Musk endet in Social-Media-Fehde
- Musk trat als Doge-Chef zurück und verliess das Weisse Haus
- Tesla-Aktie sackte am Donnerstag um 14 Prozentpunkte ein
Die wohl berühmteste Männerfreundschaft der Welt ist passé. Eine Social-Media-Fehde zwischen Donald Trump (78) und Elon Musk (53) erschüttert die amerikanische Politiklandschaft. Während sich Demokraten die Hände reiben, bewegen sich Republikaner aus der Schusslinie. Wie konnte es bloss so weit kommen?
Nach dem Attentatsversuch auf Trump im vergangenen Juli sprach sich Musk erstmals öffentlich für den damaligen Präsidentschaftskandidaten aus. Auf seinem Online-Sprachrohr X schrieb der Tech-Milliardär: «Ich unterstütze Präsident Trump voll und ganz und hoffe auf seine schnelle Genesung».
Anfang Oktober folgte dann der erste gemeinsame öffentliche Auftritt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania, wo Trump den Attentatsversuch überlebt hatte, war Musk voll des Lobes für den Republikaner. Trump sei der einzige Kandidat, «der die Demokratie in Amerika bewahren will». Mehr als 250 Millionen US-Dollar (205 Millionen Franken) spendete Musk anschliessend für Trumps Präsidentschaftskampagne.
Freude herrscht: Nach Trumps Wiederwahl wird Musk zum Stammgast in dessen Golfressort Mar-a-Lago in Florida. Und er wird gemeinsam mit Unternehmer Vivek Ramaswamy (39) zum Leiter des «Department for Government Efficiency» (Doge) ernannt. Das Ziel: Staatsausgaben senken und Bürokratie abbauen.
Im Februar nahm Musk seinen Sohn X Æ A-12 (4) mit an eine Pressekonferenz im Oval Office des Weissen Hauses. Während der Doge-Chef die versammelten Journalisten über die Erkenntnisse seines Departements unterrichtete, sass der kleine X, wie er genannt wird, auf den Schultern seines Papas und zog die Aufmerksamkeit aller mit Grimassen und Unterbrechungen auf sich.
Nach dem Wahlsieg von Trump setzte die Tesla-Aktie im letzten November zum Höhenflug an. Doch schon bald kannten die Wertpapiere an der Börse nur noch eine Richtung: steil bergab. Seit Jahresbeginn hat der Elektroautobauer insgesamt 25 Prozent eingebüsst.
Aufgrund der Talfahrt der Tesla-Aktie veranstalteten Trump und Musk im März eine Werbeaktion des Autoherstellers vor dem Weissen Haus. Der US-Präsident wollte dem Tesla-CEO damit aus der Patsche helfen. Das ging jedoch gründlich schief. Reputationsexperte Bernhard Bauhofer (59) sagte damals gegenüber Blick, dass die PR-Aktion nicht Tesla stärke, sondern in erster Linie die Position von Donald Trump. «Indem er Musk in väterlicher Art unter die Arme greift, zeigt er allen, wer die Nummer 1 im Weissen Haus ist», so Bauhofer.
Gegenüber dem US-Newsportal CBS lamentierte Musk Ende Mai lautstark über das neue Steuer- und Ausgabengesetz des US-Präsidenten und forderte stärkere Kostensenkungen: «Ich war enttäuscht über das massive Ausgabengesetz, das offen gesagt das Haushaltsdefizit vergrössert, anstatt es zu verringern, und die Arbeit des Doge-Teams untergräbt.» Einen Tag nach Veröffentlichung des Interviews trat Musk als Doge-Chef zurück und verliess das Weisse Haus.
Am Dienstag postete Musk auf seiner Online-Plattform X dann mehrere Beiträge, in denen er seiner Wut über das neue Steuer- und Ausgabengesetz freien Lauf liess. Es sei eine «ekelhafte Abscheulichkeit». Die Antwort des US-Präsidenten erfolgte postwendend. Trump drohte damit, Regierungsaufträge für Tesla und SpaceX zurückzuziehen. Daraufhin sackte die Tesla-Aktie am Donnerstag um 14 Prozentpunkte ab. Im Ticker halten wir dich über alle Entwicklungen auf dem Laufenden.