Heftige Sturmböen reissen Dächer ab
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In der Hauptstadt Belgrad:Heftige Sturmböen reissen Dächer ab

Staubstürme in Serbien
Ungewöhnliche Wetterphänomene erschüttern Belgrad

Ein ungewöhnlicher Staubsturm hat Belgrad und Umgebung heimgesucht. Experten warnen vor den Gefahren dieser zunehmenden Wetterphänomene, die durch Trockenheit und Bodenerosion begünstigt werden.
Publiziert: 09.07.2025 um 09:59 Uhr
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Ein Staubsturm hat in Belgrad gewütet.
Foto: Screenshot/X

Darum gehts

  • Serbien von ungewöhnlichen Staubstürmen und extremen Wetterbedingungen heimgesucht
  • Staubstürme beeinträchtigen Sicht und können gesundheitliche Probleme verursachen
  • Windgeschwindigkeiten von bis zu 86 km/h gemessen, über 60 Brände gemeldet
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Ein ungewöhnliches Wetterphänomen hat Serbien in den letzten Tagen heimgesucht. Belgrad und andere Teile des Landes wurden von heftigen Staubstürmen überrascht. Aber woher kamen plötzlich diese Staubstürme?

«Diese Stürme entstehen, wenn der Wind mit einer starken Front in Bodennähe die ‹richtige Stelle› trifft», sagt Ana Vuković Vimić von der Fakultät für Landwirtschaft in Belgrad zu «Blic».

Demnach spielen sowohl meteorologische Bedingungen als auch menschliche Einflüsse eine Rolle. Die anhaltende Dürre und weit verbreitete Bauaktivitäten haben den Boden ausgetrocknet und erodiert, was ideale Bedingungen für Staubaufwirbelungen schafft.

Werbetafeln weggerissen, Bäume entwurzelt

Die Auswirkungen dieser Stürme sind vielfältig und potenziell gefährlich. Sie beeinträchtigen die Sicht erheblich, was besonders im Strassenverkehr zu gefährlichen Situationen führen kann. Zudem können die aufgewirbelten Staubpartikel gesundheitliche Probleme verursachen. Experten warnen, dass Serbien bisher nicht ausreichend auf solche Phänomene vorbereitet ist.

Neben den Staubstürmen kam es auch zu extremen Windböen. In Sremska Mitrovica und Zrenjanin wurden Geschwindigkeiten von bis zu 86 km/h gemessen, in Belgrad-Surčin 84 km/h. Diese Winde verursachten erhebliche Schäden, rissen Werbetafeln um und entwurzelten Bäume.

Über 60 Brände gemeldet – Experten fordern Massnahmen

Die Wetterextreme beschränkten sich nicht nur auf Wind und Staub. In der autonomen Provinz Vojvodina entwickelten sich örtlich Unwetter mit Hagel. Die Temperaturen schwankten stark: In Novi Sad fiel die Temperatur innerhalb kurzer Zeit von 37 auf 24 Grad Celsius, in Smederevska Palanka von 40 auf 30 Grad.

Die Kombination aus Hitze, Wind und Trockenheit führte auch zu zahlreichen Bränden. Allein auf dem Gebiet des Kosovo und Metohija wurden über 60 Brände gemeldet. In der Region Bor wurde aufgrund der Vielzahl der Brände der Notstand ausgerufen.

Experten sehen in diesen Ereignissen Anzeichen für den Klimawandel und betonen die Notwendigkeit von Anpassungsmassnahmen. Der Schutz des Bodens, insbesondere in städtischen Gebieten, wird als eine der wichtigsten Strategien zur Prävention von Staubstürmen genannt.

Dieser Artikel ist zuerst auf blic.rs erschienen. 

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