Darum gehts
- Terror-Experte äussert sich skeptisch zum Waffenstillstand in Gaza. Frieden unrealistisch
- Hamas-Entwaffnung laut Experte unrealistisch, Ideologie verhindert Frieden mit Juden
- Wiederaufbau Gazas könnte fünf bis zehn Jahre dauern
Bei all den guten Nachrichten in den vergangenen Tagen kommen diese Sätze überraschend. Ein renommierter Terror-Experte äussert sich skeptisch zum aktuellen Waffenstillstand in Gaza und zum Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79).
Seine Einschätzungen basieren auf intimen Kenntnissen der Hamas-Strukturen und verdeutlichen die Komplexität der Situation im Nahen Osten. Mosab Hassan Yousef, Sohn des Hamas-Mitgründers Hassan Yousef und heute Islamkritiker, dämpft mit seinen Aussagen die Hoffnungen auf eine schnelle Lösung des Konflikts. Seinem Volk und seiner Familie gilt er als «Verräter».
Yousef wurde von der australischen Moderatorin Erin Molan in ihrem Podcast «The Erin Molan Show» interviewt. Er bezeichnet Trumps Friedensplan als «sehr naiv» und warnt vor überzogenen Erwartungen.
Hält der Frieden in Gaza?
«Frieden» sei ein zu grosses Wort für die aktuelle Situation, so Yousef. Bestenfalls handle es sich um einen Waffenstillstand. Er betont mit Blick auf die Ideologie der Hamas-Terroristen: «Sie können keinen Frieden mit Juden schliessen.»
Yousef zweifelt an der Kompetenz von Tel Aviv und Washington in Bezug auf die Komplexität des Nahostkonflikts. «Ich glaube nicht, dass Trump und Netanyahu einen wirklichen Plan haben.»
Er kritisiert, dass wichtige Aspekte nicht berücksichtigt wurden: Gaza lasse sich nicht zum Frieden zwingen, ein einfacher Wiederaufbau sei illusorisch, und die Entwaffnung der Hamas sei unrealistisch.
Wiederaufbau könnte ein Jahrzehnt dauern
Besonders deutlich wird Yousef bei der Frage der Entwaffnung: «Die Hamas wird lieber sterben und das Boot mit allen an Bord versenken, als abzurüsten.» Er erklärt, dass die Waffen für die Hamas auch zum Schutz vor rivalisierenden Milizen dienen.
Auch die Wiederaufbaupläne für Gaza sieht der Experte kritisch. Allein die Beseitigung der Kriegsschäden könnte laut Yousef fünf bis zehn Jahre in Anspruch nehmen.