So funktioniert das «Arbeitstier»
Warum die Ukraine unbedingt das US-Flugabwehrsystem Patriot will

US-Präsident Trump plant den Verkauf des Patriot-Flugabwehrsystems an die EU zur Weitergabe an die Ukraine. Das als «Arbeitstier» der US-Luftwaffe bezeichnete System ist technisch komplex.
Publiziert: 14:53 Uhr
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US-Präsident will Patriot-Abwehrraketen über die EU an die Ukraine ausliefern.
Foto: Alex Brandon

Darum gehts

  • Patriot-Flugabwehrsystem im Fokus der US-Unterstützung für die Ukraine
  • Komplexes System mit Bodenradar, Leitstand und Raketenwerfer auf Transportfahrzeugen
  • Über ein Dutzend Nationen haben das System erworben oder planen dessen Anschaffung
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Janine EnderliRedaktorin News

Das amerikanische Patriot-Flugabwehrsystem steht im Mittelpunkt der aktuellen Diskussionen über militärische US-Unterstützung für die Ukraine. US-Präsident Donald Trump (79) kündigte an, das System an die EU für die Weitergabe an Kiew zu verkaufen. Ein wichtiger Schritt für die Ukraine.

Doch was macht die Patriot-Raketen so besonders? Laut einem Bericht des Instituts für Strategische Studien (CSIS) wird das System als das «Arbeitstier» der US-Luftverteidigung bezeichnet. 

Das Waffensystem hat eine lange Geschichte. Seine Entwicklung reicht bis in die späten 1960er Jahre zurück. Danach wurde es kontinuierlich modernisiert und gilt heute als hochmodernes Verteidigungssystem. 

Bodenradar scannt potenzielle Gefahren

Der Name Patriot ist eine Abkürzung und steht für «Phased Array Tracking Radar for Intercept on Target». Das spielt auf die komplexe Funktionsweise des Systems an. Es besteht aus mehreren Komponenten und funktioniert so: Ein Bodenradar erkennt feindliche Flugobjekte aus grosser Entfernung, während ein Leitstand den gesamten Luftraum überwacht. Zusätzlich werden die Flugbahnen berechnet. 

Die Leistungsfähigkeit des Patriot-Systems liegt vor allem in seiner Fähigkeit, Flugzeuge, Marschflugkörper und Raketen kürzerer Reichweite abzuwehren. Kommt ein feindliches Objekt in die Nähe, werden die Raketenwerfer ausgelöst. Sie sind auf schweren Transportfahrzeugen montiert und können bis zu acht Raketen abfeuern. In den Abfangraketen befinden sich die Sprengköpfe. Diese zerstören das feindliche Objekt. 

Das Patriot-System wurde bereits in mehreren Konflikten eingesetzt, unter anderem im Irakkrieg – besonders zum Schutz besonders sensibler Einrichtungen. Mittlerweile haben über ein Dutzend Nationen das System erworben oder planen dessen Anschaffung. 

Betrieben durch separate Fahrzeuge

Betrieben wird das System durch Strom, der auf separaten Generatorfahrzeugen bereitgestellt wird. Diese verteilte Struktur macht die Patriots widerstandsfähiger gegen Angriffe. Gleichzeitig erhöht es aber auch die Komplexität des Aufbaus und Betriebs. Dadurch gestaltet sich die Ausbildung der Soldaten entsprechend aufwendig.

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