«Ukraine steht vor einer sehr schwierigen Entscheidung»
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Ansprache von Selenski:«Ukraine steht vor einer sehr schwierigen Entscheidung»

Selenski schwört Ukrainer auf harte Zeiten ein
«Dies ist einer der schwierigsten Momente unserer Geschichte»

Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski hat in einer Videoansprache eine konstruktive Zusammenarbeit mit den USA und Partnern trotz der angespannten Lage in Aussicht gestellt. Die Ukrainer warnt er vor einer schwierigen Phase im Krieg.
Publiziert: vor 16 Minuten
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Aktualisiert: vor 5 Minuten
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Wolodimir Selenski schwörte die Ukrainer in einer emotionalen Videoansprache auf harte Zeiten ein.
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Marian NadlerRedaktor News

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) hat sich am Freitag in einer Videoansprache an die Nation gewandt. «Dies ist einer der schwierigsten Momente unserer Geschichte», sagte Selenski in einer auf Youtube und Telegram verbreiteten Rede. «Derzeit steht die Ukraine unter enormem Druck. Sie steht nun möglicherweise vor einer sehr schwierigen Entscheidung: entweder ihre Würde zu verlieren oder das Risiko einzugehen, einen wichtigen Partner zu verlieren. Entweder die mühsam erkämpften 28 Punkte oder ein extrem schwieriger Winter – der schwierigste – und weitere Risiken.»

Mit dem wichtigen Partner meint Selenski die USA. Er sagte, die Ukraine werde «ruhig mit Amerika und allen Partnern zusammenarbeiten» und versprach eine konstruktive Zusammenarbeit. 

«Das ukrainische Volk steht hinter mir»

In der Ansprache rief Selenski Bürger, Parlamentarier und Regierungsbeamte ferner dazu auf, die «politischen Spielchen» zu beenden und zusammenzuarbeiten. «Der Staat muss funktionieren. Das Parlament eines kriegführenden Landes muss geeint arbeiten, die Regierung eines kriegführenden Landes muss effektiv arbeiten», appellierte Selenski.

«Ich weiss mit Gewissheit, dass ich in diesem wahrlich einer der schwierigsten Momente unserer Geschichte nicht allein bin. Dass die Ukrainer an ihren Staat glauben, dass wir geeint sind. Und in allen Formaten künftiger Treffen, Gespräche und Verhandlungen mit unseren Partnern wird es mir viel, viel leichter fallen, einen tragfähigen Frieden für uns zu erreichen und sie zu überzeugen, da ich hundertprozentig weiss: Das ukrainische Volk steht hinter mir», schob Selenski nach.

«Ich werde Argumente vorbringen, ich werde überzeugen, Alternativen anbieten, aber wir werden dem Feind ganz sicher keinen Grund geben zu behaupten, die Ukraine wolle keinen Frieden, sie störe den Prozess und sei nicht bereit für Diplomatie. Das wird nicht geschehen», betonte er.

Europa von Trumps 28-Punkte-Plan kalt erwischt

Selenski hatte zuvor telefonisch mit den Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens gesprochen. Die Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten sicherten ihm ihre anhaltende Unterstützung zu. Europäische Beamte suchen aktuell fieberhaft nach einer Antwort auf Trumps 28-Punkte-Plan, der sie offenbar kalt überrascht hatte.

Der US-Plan enthält viele der langjährigen Forderungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin (73), darunter territoriale Zugeständnisse an die Ukraine, bietet der Ukraine aber nur begrenzte Sicherheitsgarantien.

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