Hier sind Schüsse zu hören
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11 Tote nach Amoklauf:Hier sind Schüsse zu hören

Amoklauf an Grazer Schule
Tat in Video angekündigt – Mutter wollte Polizei warnen

An einer Schule in der österreichischen Stadt Graz kam es am Dienstag zu einem Amoklauf. Es gab elf Tote und zahlreiche Verletzte. Der Täter (†21) nahm sich das Leben.
Publiziert: 05:56 Uhr
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Aktualisiert: vor 9 Minuten
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An einer Schule in der österreichischen Stadt Graz kam es am Dienstag zu einem Amoklauf.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Amoklauf an Schule in Graz mit 11 Toten
  • Täter (†21) war Schüler an Gymnasium
  • Täter erschoss sich nach Tat selbst
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
06:55 Uhr

Amoklauf in Grazer Schule – das ist bisher bekannt

Grosseinsatz in Graz: Am Dienstagmorgen fielen am Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) Schüsse. Ein 21-jähriger ehemaliger Schüler tötete mindestens zehn Menschen und beging danach Suizid.

Das wissen wir:

  • Der Amoklauf begann gegen 10 Uhr. Polizei und Cobra rückten sofort aus.

  • Die Schule wurde evakuiert, rund 600 Menschen wurden betreut.

  • Die traurige Bilanz: Elf Tote, darunter der Täter, sieben Schüler und drei Erwachsene. Elf weitere Menschen wurden verletzt.

  • Der Täter besass legal zwei Waffen – eine Faustfeuer- und eine Langwaffe.

  • Er war nicht polizeibekannt, handelte laut Behörden allein.

  • Ein mögliches Motiv ist noch unklar. In seiner Wohnung wurde ein Abschiedsbrief gefunden.

  • Es wurde dreitägige Staatstrauer ausgerufen.

Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise von Augenzeugen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

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vor 58 Minuten

Grazer Bürgermeisterin fordert generelles Waffenverbot für Privatpersonen

Nach der grauenhaften Tat in Graz stellt sich Österreich nun die Frage, wie Artur A. so leicht an zwei Waffen kommen konnte und ob Waffen überhaupt in die Hände von Privatpersonen gehören. 

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) hat dazu eine klare Meinung und fordert in der nationalen Nachrichtensendung «ZiB2» ein generelles Waffenverbot im privaten Bereich. «Waffen sollte nur unsere Exekutive tragen, keine Privatpersonen», sie sei «zutiefst überzeugt», dass Waffenscheine «zu schnell vergeben werden». Diese Meinung habe sie schon immer vertreten, so Kahr. Die aktuelle Situation überzeuge sie nun «erst recht».

Elke Kahr hält nicht viel von Waffen im Privatbesitz.
Foto: keystone-sda.ch
06:29 Uhr

Mutter wollte Polizei vor Amoklauf warnen

Neben einem Abschiedsbrief sollen die Ermittler am Dienstag auch ein Video des 21-jährigen Amokläufers Artur A. entdeckt haben. In diesem Video, das für seine Mutter bestimmt war, soll er seine Tat angekündigt und betont haben, «aus freien Stücken» zu handeln. Die Mutter habe die Ankündigung 24 Minuten nach Erhalt gesehen und umgehend die Polizei informiert, wie «heute.at» berichtet. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Täter bereits das Blutbad in der Schule angerichtet. 

Bei der Hausdurchsuchung wurde laut dem österreichischen Medium auch eine Rohrbombe sichergestellt. Diese sei jedoch nicht funktionstüchtig gewesen. Diese Information stammt aus Ermittlerkreisen.

Graz erlebt gerade traurige Stunden.
Foto: Getty Images
04:45 Uhr

Nach Amoklauf in Graz: Suche nach Motiv des Täters

Graz trauert nach dem Blutbad am Dienstag in einer Schule mit elf Toten.
Foto: keystone-sda.ch

Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz gedenkt Österreich heute der Opfer mit einer Trauerminute. Um 10 Uhr sollen die Menschen landesweit kurz innehalten. Nach der Tat steht auch die Suche nach dem Motiv des 21-jährigen Österreichers im Fokus. Der Mann hatte am Dienstag an seiner ehemaligen Schule in Graz mit zwei Schusswaffen zehn Menschen getötet und danach Suizid begangen hatte. Offen ist auch die genaue Identität der Opfer.

Die Polizei hat bisher nur sieben weibliche und drei männliche Opfer bestätigt. Unter ihnen soll auch ein Lehrer sein.

Führte Mobbing zu Rachegelüsten?

Ein Abschiedsbrief des 21-Jährigen geht nach Darstellung der Polizei nicht auf etwaige Gründe für seinen Amoklauf ein. Allerdings gewinnt auch in den Augen von Experten die These, dass jahrelanges Mobbing zu Rachegelüsten geführt hat, an Plausibilität.

Grundsätzlich sei an Schulen zu beobachten, dass eine steigende Zahl an jungen Menschen sich nicht mehr ausreichend wahrgenommen fühle, was zu latenter oder offener Gewalt führen könne, sagt der Leiter des Schulärztlichen Dienstes der Steiermark, Josef Zollneritsch.

10.06.2025, 23:50 Uhr

Lichtermeer am Grazer Hauptplatz

Lichtermeer beim Grazer Hauptplatz. (Sandro Zulian)

Die Bestürzung in Graz über das Blutbad mit elf Toten ist gross. Menschen finden sich noch am späten Abend beim Grazer Hauptplatz ein, wo ein Lichtermeer erstrahlt. Betroffen wird für die Opfer Respekt gezollt.

Am Hauptplatz im Herzen von Graz herrscht Todesstille. Menschen kommen und gehen schweigend, schauen die vielen Kerzen an, die am Erzherzog-Johann-Brunnendenkmal in der Mitte des Platzes leuchten.

Trauer und Schmerz

Das im Vorfeld angekündigte «Lichtermeer» wächst stetig. Die Stille hier ist fast greifbar, das kollektive Trauern spürbar. Selbst Journalisten flüstern hier nur ehrfürchtig. Die Kühlanlage eines nahegelegenen Food-Trucks und ein paar gellende Rufe von Nachtschwärmern in der Ferne fühlen sich störend an.

Selbst hartgesottenen Reportern läuft hier unweigerlich ein Schauer über den Rücken.
Wenn es einen Ort gibt, an dem der Schmerz von Graz zu sehen und zu spüren ist, dann ist es der Hauptplatz in Graz.

10.06.2025, 22:30 Uhr

«Er war im Krankenhaus, hat es aber nicht geschafft»

Céline (15) und Laura (14) wohnen nicht weit entfernt von dem Gymnasium, wo der Amoklauf verübt wurde. «Es war einfach schrecklich, darüber zu erfahren, dass Leute hier verstorben sind», sagt Céline gegenüber einem Blick-Reporter vor Ort.

Laura ergänzt: «Es war ein ganz komisches Gefühl, als die Polizisten vorbeigefahren sind. Als wir erfahren haben, dass es ein Amoklauf war, waren wir alle sehr schockiert darüber.» Sie sagt weiter: «Wir haben uns Sorgen gemacht, ob Freunde von uns überlebt haben, ob sie weggelaufen sind oder sich verstecken konnten.»

Der Cousin einer Freundin sei an die Schule gegangen, erzählt Laura. «Er war im Krankenhaus, hat es aber nicht geschafft.» Während eine andere Freundin mit leichten Verletzungen davongekommen sei, sei eine weitere Freundin vor Ort ihren Verletzungen erlegen. 

«Konnte ihn in den Arm nehmen»

Ein junger Mann berichtet, wie er erst eine Stunde lang nicht wusste, wie es um seinen Bruder steht, der in diese Schule geht. Dann die grosse Erlösung: Physisch gehe es ihm gut, aber nicht psychisch. Er konnte ihn in den Arm nehmen.

«Der Cousin meiner Freundin hats nicht geschafft»
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Graz nach Amoklauf betroffen:«Er war im Krankenhaus, hat es aber nicht geschafft»
10.06.2025, 21:29 Uhr

«Die Schule wird nie mehr sein, wie sie war»

Blick-Reporter Sandro Zulian berichtet aus Graz. Stunden nach der Tat legen zahlreiche Menschen Blumen oder Kerzen vor dem Gymnasium nieder, um der Opfer des Amoklaufs zu gedenken. Die Betroffenheit ist riesig.

«Die Schule wird nie mehr sein, wie sie war»
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Blick-Reporter in Graz:«Die Schule wird nie mehr sein, wie sie war»
10.06.2025, 21:04 Uhr

Österreichs Fussballer mit Schweigeminute

Nach dem Amoklauf an einem Grazer Gymnasium spielen die österreichischen Fussballer im WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino mit einem Trauerflor, das hatte der Österreichische Fussballbund (ÖFB) schon am Nachmittag angekündigt. Vor Spielbeginn kommt es ausserdem zu einer Trauerminute.

Dass die Partie trotz der Tragödie durchgeführt wird, stösst auch auf Unerständnis. «Ich finde, man hätte nicht spielen sollen. Aber es ist kein Wunschkonzert im Fussballbusiness, andere mussten an diesem schweren Tag auch ihrem Beruf nachgehen», kritisierte beispielsweise der ehemalige Profi und heutige TV-Experte Florian Klein vor Spielbeginn auf ServusTV.

Österreichs Fussballer mit Trauerminute
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Nach Amoklauf in Graz:Österreichs Fussballer mit Trauerminute
10.06.2025, 20:47 Uhr

Schülerin rief in Panik ihre Mutter an

Das Nachrichtenportal «5 Minuten» hat mit einer Mutter gesprochen, die während des Amoklaufs um ihre Tochter bangte. Diese habe sie während der Tat angerufen. «Mama, Mama, ich laufe um mein Leben», habe sie demnach ins Telefon geschrien. «Es war so schlimm, das können Sie sich nicht vorstellen», so die Mutter. Sie sei zur Schule gefahren.

Die Frau musste noch um ihre Nichte bangen, die ebenfalls in der Schule war. Wie es um sie steht, sei unklar.

Auch eine 18-Jährige sorgt sich derweil um ein Familienmitglied. «Meine Schwester wurde anscheinend ins Krankenhaus eingeliefert und ich kann sie nicht erreichen», sagt sie zu «5 Minuten». Und weiter: «Ein Schüler aus der Klasse meiner Schwester hat mir gesagt, dass aus der Klasse einige Schüler angeschossen worden sind.» Er soll auch gesehen haben, wie das Mädchen in den Krankenwagen geschoben wurde. «Wir wissen nicht, ob der Zustand meiner Schwester stabil ist, wir wissen nicht einmal wo sie ist», so die 18-Jährige. «Mir geht es sehr schlecht.»

10.06.2025, 20:13 Uhr

Gedenkgottesdienst in Graz

Im Grazer Dom findet zurzeit ein Gottesdienst statt, um der Opfer des Amoklaufs zu gedenken. Während draussen schwer bewaffnete Einheiten patrouillieren, nehmen die Menschen im Dom Abschied von den Verstorbenen, trauern und beten für die Angehörigen sowie Verletzten. Auch die österreichische Regierungsspitze mit Kanzler Christian Stocker und Vizekanzler Andreas Babler ist vor Ort, wie «Der Standard» berichtet.

Weihbischof Johannes Freitag hält den Gedenkgottesdienst im Grazer Dom.
Foto: AP
Auch der österreichische Kanzler Christian Stocker nimmt am Gottesdienst teil.
Foto: AP
Die Anteilnahme in der Bevölkerung ist riesig.
Foto: AP
10.06.2025, 18:13 Uhr

Weitere Person gestorben

Wie «OE24» berichtet, ist eine der beiden schwerverletzten Erwachsenen im Uniklinikum Graz an seinen Verletzung verstorben. Das hat die Pressestelle des Spitals in einer Mitteilung bekannt gegeben. Bisher sind bei dem Amoklauf insgesamt elf Personen ums Leben gekommen.

In der österreichischen Stadt Graz kam es zu einem Amoklauf an einer Schule, wie OE24 berichtet. Die Polizei des Bundeslandes Steiermark bestätigt den Einsatz in der Dreierschützengasse.

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Mehrere österreichischen Medien berichten übereinstimmend, dass es fünf Todesopfer gegeben habe. Inzwischen bestätigte das Innenministerium, dass es mehrere Tote gibt. Darunter auch der mutmassliche Täter, wie der ORF schreibt.

Informationen zum möglichen Täter noch vage

Die Polizei sei mit mehreren Einheiten der Spezialeinheit Cobra im Einsatz. Derzeit läuft die Evakuierung des Schulgebäudes. Nach ersten Informationen hiess es, der mutmassliche Täter sei angeschossen worden. Laut Polizeisprecher Fritz Grundnig soll sich der Schütze allerdings selbst getötet haben, wie ORF weiter berichtet.

Einsatzfahrzeuge vor Schule eingetroffen
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Mutmasslicher Amoklauf in Graz:Einsatzfahrzeuge vor Schule eingetroffen
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