Hier sind Schüsse zu hören
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11 Tote nach Amoklauf:Hier sind Schüsse zu hören

Schüsse an Schule
Was wir über den Amoklauf in Graz wissen – und was nicht

An einer Schule in der österreichischen Stadt Graz fallen Schüsse. Die Lage ist unübersichtlich. Auch Stunden später gibt es noch immer offene Fragen. Was wir bisher wissen – und was nicht.
Publiziert: 10.06.2025 um 17:22 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2025 um 22:03 Uhr
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Nach dem Amoklauf in Graz herrscht grosse Trauer in Österreich.
Foto: keystone-sda.ch
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Alexander TerweyStv. Teamlead News-Desk

Was ist passiert?

Am Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) in Graz fielen am Dienstag gegen 10 Uhr Schüsse. Zunächst war die Lage unklar. Polizisten und eine Sondereinheit der Polizei, das Einsatzkommando Cobra, rückten zu einem Grosseinsatz aus.

Die Schule wurde evakuiert, die Schüler wurden in eine nahe gelegene Halle gebracht und von einem Kriseninterventionsteam versorgt. Die Umgebung wurde zeitweise abgeriegelt. Zahlreiche Rettungswagen und mehr als 160 Retter waren im Einsatz, wie ein Sprecher des örtlichen Roten Kreuzes der Nachrichtenagentur dpa sagte.

Gemäss Innenministerium und Polizei dauerte es gerade einmal 17 Minuten, bis die Sicherheit vor Ort wiederhergestellt war. Gegen Mittag galt die Lage als sicher, die Polizei zog nach und nach ab.

Nach Angaben der Behörden handelte es sich um einen Amoklauf.

Polizei evakuiert Schule nach Amoklauf
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Video aus den Gängen:Polizei evakuiert Schule nach Amoklauf

Was ist über die Opfer bekannt?

Bei dem Amoklauf wurden mindestens elf Menschen getötet. Darunter befindet sich auch der Täter. Insgesamt gibt es also mindestens zehn Opfer. Ein Opfer erlag im Spital seinen Verletzungen. Unter den Toten seien sieben Schüler, sagte die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Elf Menschen sind zum Teil schwer verletzt.

Wie die Leiterin des steirischen Kriseninterventionsteams vom Roten Kreuz, Bettina Galli-Magerl, gegenüber «Krone» mitteilte, wurden rund 600 Personen betreut. Es handelt sich dabei um Verletzte, Augenzeugen und Angehörige der Opfer. 

Was ist über den Täter bekannt?

Bei dem Täter handelt es sich gemäss Innenminister Karner um einen 21-jährigen Mann aus dem Raum Graz. Er war Schüler am BORG, allerdings habe er dort keinen Abschluss gemacht, so Karner. Der Mann war nicht polizeibekannt. Gemäss Karner war er Einzeltäter.

Nach Angaben der Behörden führte der Täter zwei Waffen mit sich, eine Lang- und eine Faustfeuerwaffe. Er verfügte über eine Waffenbesitzkarte, besass die beiden Waffen also legal. Gemäss Behörden beging er nach der Tat Suizid.

Medien hatten zuvor berichtet, der Täter sei 22 Jahre alt gewesen.

Das weiss die Polizei über den Täter
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Motiv unbekannt:Das weiss die Polizei über den Täter

Was ist über das Motiv bekannt?

Nach derzeitigen Erkenntnissen ist das Motiv noch völlig unklar. Nach der Tat war spekuliert worden, der Mann sei früher am BORG gemobbt worden und habe aus Rache gehandelt. Das ist allerdings unbestätigt.

Laut «Krone» fand am Dienstagnachmittag eine Hausdurchsuchung in der Wohnung des Täters statt. Dabei sei ein Abschiedsbrief gefunden worden. Details zum Inhalt waren nicht bekannt. Auch die Polizei bestätigte das zunächst nicht.

Wie reagiert die Politik?

Österreichische Politiker reagierten mit Bestürzung auf die Tat. «Dieser Horror ist nicht in Worte zu fassen», sagte der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einem Statement auf X. «Was heute in einer Schule in Graz passiert ist, trifft unser Land mitten ins Herz.» Und weiter: «Es gibt nichts, was in diesem Moment den Schmerz lindern kann, den die Eltern, die Grosseltern, die Geschwister, die Freundinnen und Freunde der Ermordeten fühlen.»

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«Der Amoklauf an einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert», sagte der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker in einem Statement, ebenfalls auf X. «Durch diese unfassbare Tat wurden Jugendliche plötzlich aus ihrem Leben gerissen, das sie noch vor sich hatten.»

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Am Nachmittag begann eine dreitägige Staatstrauer. «Die Präsidentschaftskanzlei hat die Flagge der Republik auf halbmast gesetzt», schrieb Bundespräsident Van der Bellen auf X.

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