Platzt Abkommen doch noch?
Netanyahus rechter Minister droht, Gaza-Deal zu torpedieren

Israels Finanzminister Bezalel Smotrich droht, das von Trump vermittelte Abkommen zwischen Israel und der Hamas zu torpedieren. Premierminister Benjamin Netanyahu hatte den Plan zuvor als diplomatischen Erfolg und moralischen Sieg für Israel bezeichnet.
Publiziert: 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 11:15 Uhr
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Bezalel Smotrich will im Kabinett gegen den Deal mit der Hamas stimmen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Israelischer Finanzminister äussert gemischte Gefühle zum Gaza-Deal mit Hamas
  • Smotrich droht, das Abkommen zu torpedieren und lehnt Teilnahme ab
  • 20 Geiseln sollen im Austausch gegen Hunderte inhaftierte Palästinenser freigelassen werden
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Marian NadlerRedaktor News

Israels Finanzminister Bezalel Smotrich (45) hat auf seinem X-Account am Donnerstag seine «gemischten Gefühle» zum von US-Präsident Donald Trump (79) eingefädelten Deal zwischen Tel Aviv und der Hamas zum Ausdruck gebracht. Der rechte Hardliner drohte damit, das Abkommen zu torpedieren.

Smotrich schrieb, er empfinde «enorme Freude über die Rückkehr all unserer entführten Brüder», gleichzeitig aber auch «enorme Besorgnis über die Folgen der Leerung der Gefängnisse und der Freilassung der nächsten Generation terroristischer Führungspersönlichkeiten». Im Austausch gegen 20 noch lebende Geiseln will Israel in der ersten Phase des Abkommens rund 2000 inhaftierte Palästinenser freilassen, darunter auch Hamas-Kämpfer.

Smotrich will Krieg gegen Hamas fortsetzen

Smotrich bezeichnete sich weiter als «einer der führenden Köpfe der Opposition gegen das Teilabkommen» zu sein. «Deshalb können wir an den kurzsichtigen Feierlichkeiten nicht teilnehmen und dem Deal nicht zustimmen.»

Der Krieg gegen die Hamas müsse fortgesetzt werden. «Unmittelbar nach der Rückkehr der Entführten muss der Staat Israel weiterhin mit aller Kraft daran arbeiten, die Hamas vollständig zu vernichten und den Gazastreifen vollständig zu entmilitarisieren, damit er keine Bedrohung mehr für Israel darstellt.»

Netanyahu äussert sich positiv über Gaza-Deal

Nach Angaben des Büros von Premierminister Benjamin Netanyahu (75) wird das Kabinett voraussichtlich im Laufe des Donnerstags zusammentreten, um über das Abkommen abzustimmen. Smotrich hatte sich bereits in der Vergangenheit wiederholt gegen ein Abkommen mit der Hamas ausgesprochen. 

«Mit der Genehmigung der ersten Phase des Plans werden alle unsere Geiseln nach Hause gebracht. Dies ist ein diplomatischer Erfolg und ein nationaler und moralischer Sieg für den Staat Israel», hatte Netanyahu gesagt. Es sei «ein grosser Tag für Israel», so der Premier. Ob es dabei bleibt, wird sich zeigen.

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