Darum gehts
- Jeff Bezos und Lauren Sánchez heirateten in Venedig vor 200 Gästen
- Sánchez ist TV-Moderatorin, Helikopterpilotin und Gründerin einer Produktionsfirma
- Ihr Verlobungsring hat einen geschätzten Wert von 2,5 Millionen US-Dollar
Am Freitagabend war es so weit: Amazon-Gründer Jeff Bezos (61), einer der reichsten Männer der Welt, und die ehemalige TV-Moderatorin Lauren Sánchez (55) gaben sich in Venedig (I) das Jawort.
Es war die Promi-Hochzeit des Jahres. Vor 200 geladenen Gästen – darunter Leonardo DiCaprio (50), Ivanka Trump (43) und Kim Kardashian (44) – traten sie auf der Insel San Giorgio Maggiore vor den Traualtar. Die mehrtägige Feier wurde begleitet von Protesten von Umwelt- und lokalen Aktivistengruppen und Einheimischen.
Eines steht fest: Wo Lauren Sánchez auftaucht, ist ihr Aufmerksamkeit garantiert.
Ins All mit Katy Perry
Internationale Schlagzeilen machte sie spätestens im April dieses Jahres, als sie mit einer reinen Frauencrew – darunter Popstar Katy Perry – an Bord von Bezos' Blue-Origin-Rakete für elf Minuten ins All flog. Was als feministischer Meilenstein hätte gelten sollen, erntete schlussendlich mehr Spott als Lob.
Neben der öffentlichen Häme wurde Sánchez in den Medien regelmässig für ihr Äusseres kritisiert. So wurde sie zu einer der meistdiskutierten Gäste bei der Amtseinführung von Präsident Donald Trump im Januar. Fotos davon, wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in ihren Ausschnitt starrte, gingen um die Welt. Die konservative Moderatorin Megyn Kelly bezeichnete sie in ihrer Sendung als «Prostituierte».
Auch ihr Junggesellinnenabschied sorgte für Schlagzeilen: Diesen feierte sie vergangenen Monat mit viel Pomp in Paris – er war fast genauso glamourös wie die Filmfestspiele, die gleichzeitig in Cannes (F) stattfanden.
Bescheidene Verhältnisse
Aber wer ist diese Frau? Und wie ist sie dorthin gekommen, wo sie heute ist?
Wendy Lorraine Sánchez wurde 1969 in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico geboren. Sie ist das jüngste von drei Geschwistern und hat zwei Brüder, Michael und Paul. Ihre Mutter Eleanor sollte später stellvertretende Bürgermeisterin von Los Angeles werden. Ihr Vater Ray arbeitete zunächst als Pilot und Mechaniker, bevor er ein eigenes Luftfahrtunternehmen gründete. Als Sánchez sieben Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern, und sie wuchs fortan bei ihrer Mutter in – wie die dem «Hollywood Reporter» einmal sagte – bescheidenen Verhältnissen auf.
Sánchez betont oft, dass sie mexikanische Amerikanerin der dritten Generation sei. Spanisch lernte sie jedoch erst als Erwachsene. Ihre Mutter habe befürchtet, dass sie einen Akzent haben würde, erzählte sie einmal der Zeitschrift «Elle». «Sie dachte, das würde mir im Leben schaden.»
Stipendium trotz Legasthenie
In der Schule hatte Sánchez Mühe. «Ich dachte, ich sei dumm», sagte sie dem «Hollywood Reporter». Erst als Erwachsener wurde bei ihr Legasthenie diagnostiziert. Trotzdem schaffte sie es mit einem Stipendium an die Universität von Südkalifornien, wo sie von 1992 bis 1994 Kommunikation studierte.
«Ich habe Tausende von Studierenden unterrichtet, aber Lauren ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil sie so zielstrebig war. Sie wusste ganz genau, was sie wollte», sagte Lori Medigovich, eine von Sánchez' ehemaligen Professorinnen, 2023 gegenüber «Vogue». Weitere Weggefährten beschreiben sie als «charismatisch», «magnetisch», und als «Naturgewalt».
Anfang beim Lokalsender, dann ein Emmy
Bevor sie landesweit bekannt wurde, sammelte Lauren Sánchez erste Erfahrungen bei einem regionalen Nachrichtensender, ehe sie als Reporterin und Moderatorin unter anderem für «Extra», Fox Sports News und für die Morgensendung «Good Day L.A.» vor der Kamera stand. Ab da begann sie, den Namen Lauren Sánchez zu verwenden – angeblich, weil «Wendy Sánchez» zu ähnlich klang wie der Name einer anderen Moderatorin.
Spätestens ab Ende der 1990er-Jahre war sie eine feste Grösse im amerikanischen Fernsehen. Für ihre Sendung «Going Deep» bei Fox Sports News erhielt sie eine Emmy-Nominierung. 1999 wurde sie mit einem Emmy Award ausgezeichnet – als Nachrichtenmoderatorin beim Sender KCOP.
2001 kam ihr erster Sohn, Nikko, zur Welt. Sein Vater ist der ehemalige American-Football-Spieler Tony Gonzalez. Die beiden trennten sich kurz nach der Geburt, sind aber bis heute befreundet. 2005 heiratete Sánchez schliesslich den Hollywoodagenten Patrick Whitesell. Mit ihm hat sie zwei Kinder, Evan und Ella, die mittlerweile 19 und 17 Jahre alt sind.
Alles begann mit einer Affäre
Mit 40 Jahren machte Sánchez den Flugschein und wurde zur lizenzierten Helikopterpilotin. 2016 gründete sie schliesslich Black Ops Aviation, eine Produktionsfirma für Luftaufnahmen. Die Firma arbeitete unter anderem für Netflix und Amazon und war als Beraterin an den Dreharbeiten zu Christopher Nolans Kriegsfilm «Dunkirk» beteiligt.
Im selben Jahr begegnete Sánchez zum ersten Mal Jeff Bezos – auf einer Party, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Patrick Whitesell besuchte. Zu diesem Zeitpunkt war sie als feste Moderatorin der Morgensendung «Good Day L.A.» im Grossraum Los Angeles bereits eine bekannte TV-Persönlichkeit.
Landesweite Aufmerksamkeit erlangte sie jedoch erst Anfang 2019, als der «National Enquirer» ihre Affäre mit Bezos öffentlich machte. Auf elf Seiten veröffentlichte das Boulevardblatt angebliche Nachrichten aus der monatelangen Affäre zwischen den beiden. Darunter auch diese Zeilen von Bezos: «Ich liebe dich, lebendiges Mädchen.» Und: «Ich werde es dir mit meinem Körper, meinen Lippen und meinen Augen zeigen.»
Vom Nerd zum coolen Tech-Milliardär
Danach ging alles ganz schnell. Sánchez und Bezos liessen sich von ihren jeweiligen Partnern scheiden – Bezos war 25 Jahre lang mit der Autorin MacKenzie Scott verheiratet gewesen – und wurden öffentlich zum Paar.
Und Bezos, der zuvor eher als scheuer Nerd gegolten hatte, präsentierte sich fortan als muskelbepackter, Sonnenbrille- und Lederjacke tragender Tech-Milliardär.
2023 verlobte sich das Paar auf Bezos' Yacht «Koru». Den Ring im geschätzten Wert von 2,5 Millionen US-Dollar – ausgestattet mit einem rosafarbenen 20-Karat-Diamanten – hatte er unter Sánchez Kopfkissen versteckt. «Als er die Box öffnete, hatte ich ein kleines Blackout», sagte Sánchez gegenüber «Vogue».
Glaubt man ihren Weggefährten, wusste Lauren Sánchez schon früh, dass aus ihr einmal «etwas werden würde».
Aus Wendy Sánchez wurde Lauren Sánchez, dann Lauren Sánchez Bezos. Und sie ist ganz oben angekommen.