Russland setzt auf Hyperschallrakete «Kinschal»
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Zerstörerische Kraft:Aufnahmen zeigen Hyperschallrakete «Kinschal» im Einsatz

Peinlich für Putin
Ukraine stört Kinschal-Raketten mit Musik – bereits 19 zerstört

Die ukrainische Spezialeinheit «Night Watch» setzt Musik ein, um russische Kinschal-Hyperschallraketen auszuschalten. Die Methode stört die Satellitenverbindung der Raketen mit umgewandelten Kampfliedern und täuscht falsche Standorte vor.
Publiziert: vor 51 Minuten
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Die Kinschal gilt als eine der gefährlichsten Waffen im russischen Arsenal.
Foto: wiki

Darum gehts

  • Ukrainische Spezialeinheit stört Kinschal-Raketen mit Musik und Täuschungssignalen
  • Kampflied in digitale Impulse codiert und an Raketen gesendet
  • 19 Kinschal-Raketen innerhalb von zwei Wochen zerstört
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel MacherRedaktor News

Ein Bericht des Technologieportals «404 Media» sorgt derzeit international für Aufsehen: Eine ukrainische Spezialeinheit für elektronische Kriegsführung – bekannt unter dem Namen «Night Watch» – soll eine erstaunlich einfache Methode gefunden haben, die vom Kreml als «unbesiegbar» gepriesenen Kinschal-Hyperschallraketen auszuschalten. Und zwar mit Musik.

Die Kinschal gilt als eine der gefährlichsten Waffen im russischen Arsenal. Mit Hyperschallgeschwindigkeit unterwegs, passt sie ihre Position laufend mithilfe eines russischen Satellitennavigationssystems an. Genau an diesem Punkt setzt die ukrainische Einheit an: Sie stört die Verbindung zwischen Rakete und Satellit, indem sie eigene Signale einspeist – Signale, die in diesem Fall aus einem umgewandelten ukrainischen Kampflied bestehen, wie «Focus» schreibt.

Scherz mit potenziell tödlicher Wirkung

Die Spezialisten codierten den Song «Unser Vater ist Bandera» in digitale Impulse, die an die Rakete gesendet werden. Der provokative Schachzug hat Symbolkraft: Stepan Bandera, eine umstrittene Figur der ukrainischen Geschichte, wird von Moskau oft propagandistisch instrumentalisiert. «Es ist nur ein Scherz», sagt ein Mitglied von «Night Watch». Ein Scherz mit potenziell tödlicher Wirkung – für die Rakete.

Zusätzlich nutzt die Einheit das sogenannte Lima-System, das der Rakete vorspielt, sie befinde sich über Lima, der Hauptstadt Perus. Die Kinschal versucht daraufhin, ihre Flugbahn abrupt anzupassen. Bei Hyperschallgeschwindigkeit sind extreme Kräfte im Spiel. Laut Aussagen der Spezialeinheit zerreisst es die Rakete dabei regelrecht: Der Rumpf halte den Belastungen nicht stand, die Rakete breche in der Luft auseinander.

19 zerstörte Raketen binnen zwei Wochen

Nach Angaben der Einheit sollen auf diese Weise innerhalb von zwei Wochen 19 Kinschal-Raketen zerstört worden sein – ein Erfolg, der ansonsten teure und begrenzte Patriot-Abwehrsysteme erfordert. Sollte sich die Methode als nachhaltig wirksam erweisen, hätte die Ukraine ein wichtiges Werkzeug in der Hand, denn Russland setzt Hyperschallwaffen gezielt ein, um die Energieinfrastruktur zu treffen.

Moskau reagiert offenbar bereits: Laut «Night Watch» wurden die Raketen mit zusätzlichen Empfängern ausgestattet, um Störsignale zu erschweren. Doch die ukrainischen Elektronikkämpfer zeigen sich unbeeindruckt. Selbst bei einer Rakete mit 16 Empfängern habe ihre Methode funktioniert.

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