Neuer Name für Verteidigung soll abschrecken
Trump will «Kriegsministerium»

Donald Trump plant, das US-Verteidigungsministerium in «Kriegsministerium» umzubenennen. Trotz wiederholter Friedensversprechen setzt der Präsident auf eine härtere Linie, einschliesslich Militäreinsätze im In- und Ausland.
Publiziert: 05:19 Uhr
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Aktualisiert: 07:37 Uhr
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Möchte durch die neue Bezeichnung Stärke vermitteln: US-Präsident Donald Trump.
Foto: imago/Newspix

Darum gehts

  • Donald Trump plant Umbenennung des Verteidigungsministeriums
  • Das Pentagon soll in Zukunft «Kriegsministerium» heissen
  • Neuer Name soll «Krieger-Ethos» wiederbeleben
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Keine «dummen Kriege» mehr. So warb Donald Trump (79) im Wahlkampf um die Unterstützung friedliebender Menschen. Obwohl er sich als Anwärter für den Friedensnobelpreis sieht, fährt Trump als US-Präsident inzwischen anderes Geschütz auf: Nach der Bombardierung iranischer Atomanlagen und dem Ausbleiben der versprochenen Beendigung der Kämpfe in der Ukraine will Trump das Verteidigungsministerium in «Kriegsministerium» umbenennen.

Der Republikaner plant, am Freitag eine entsprechende Verordnung zu unterschreiben. Demnach soll «Kriegsministerium» als Zweittitel für die Abteilung zugelassen werden. Dies geht aus einem Dokument des Weissen Hauses hervor. Der offizielle Titel des Ministeriums wird vom Kongress festgelegt.

Bereits früher verwendet

Der Schritt bahnte sich schon länger an – Trump dachte immer mal wieder laut darüber nach. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (45) sagte diese Woche im TV-Sender «Fox News», man wolle einen «Krieger-Ethos» wiederbeleben und so nach aussen hin abschrecken. Dies geschehe nicht, weil man Konflikte suche. Man wolle das Heimatland sicherer machen.

Der Name «Kriegsministerium» ist nicht neu. Laut «New York Times» wurde diese Bezeichnung bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verwendet. 1789 waren nach US-Regierungsangaben der Name und das Ministerium entstanden. Die US-Zeitung schreibt mit Blick auf die Zuständigkeiten des Kongresses, dass unklar sei, ob der Name nach Trumps Anordnung sofort in Kraft treten werde.

Der US-Präsident arbeitet eigentlich daran, das Image des Friedensstifters zu vermitteln. Er präsentierte in den vergangenen Monaten mehrere Friedensabkommen unter der Vermittlerrolle der USA. Der Kurs der US-Regierung ist es zugleich, Frieden durch Stärke und Dominanz zu erreichen.

Einsätze auch im eigenen Land

Neben dem Einsatz im Iran gab es vor Tagen auch einen US-Schlag gegen ein aus Venezuela gestartetes Boot in der Südkaribik, auf dem Drogen transportiert worden sein sollen. Trump postete auf seiner Plattform Truth Social ein Video des Angriffs mit elf Toten, das wie eine Abschreckung wirkte.

Auch sieht man aktuell in der US-Hauptstadt Militär auf den Strassen. Trump hatte vor Wochen im Kampf gegen die Kriminalität die Nationalgarde aktiviert. Der Republikaner bezeichnete Washington als «Rattenloch». Bereits vor Monaten hatte er Soldaten nach Los Angeles beordert, damit diese Proteste auf den Strassen gegen Abschiebe-Razzien unterbinden.

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