Darum gehts
- Trump wirft Europäern vor, russisches Öl zu kaufen und Kriegsmaschinerie zu unterstützen
- EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen versucht, Trumps Anschuldigungen zu entkräften
- Über 26 Länder nahmen an Treffen zur Sicherheitsgruppe für die Ukraine teil
Beim Washington-Gipfel von Mitte August schien alles in Butter: Die USA und Europa traten in Bezug auf die Ukraine-Politik geeint auf. Die westlichen Staaten präsentierten sich auf der Weltbühne als Gemeinschaft mit grossem Zusammenhalt.
Am Donnerstag tauschte sich US-Präsident Donald Trump (79) erneut mit seinen Amtskollegen aus, um über Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu diskutieren, wie das US-Portal «Axios» mitteilt. Das Gespräch fiel offenbar hitzig aus. Wie die deutsche «Bild» berichtet, warf Trump den europäischen Regierungschefs vor, russisches Öl zu kaufen und damit die russische Kriegsmaschinerie zu unterstützen.
Ursula von der Leyen versuchte zu schlichten
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66) versuchte, diese Anschuldigung während des Telefonats zu entkräften, indem sie auf die drastische Reduzierung der Öl-Importe aus Russland seit Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine hinwies.
Die europäischen Vertreter erwähnten auch, dass nur Ungarn und die Slowakei noch Öl aus Russland importieren. Trumps Sondergesandte für die Ukraine, Steve Witkoff (68), soll zusätzlich den Vorwurf erhoben haben, Europa kaufe russisches Öl über Indien ein und würde die russische Wirtschaft damit ebenfalls indirekt unterstützen.
Gibt es bald Sanktionen?
Laut der Zeitung sprachen die Staatschefs auch über mögliche Sanktionen: Die Europäer schlugen offenbar vor, innerhalb von 48 Stunden Vertreter nach Washington zu entsenden, um eine Arbeitsgruppe zum Thema Russland-Sanktionen zu bilden.
Wie Trump auf den Vorschlag reagierte, blieb unklar, Obwohl der US-Präsident vermehrt androhte, Sanktionen gegen Russland zu erheben, sollte Putin den Krieg nicht beenden, leitete Trump diesen Schritt bisher noch nicht ein. Wie es damit weiter geht, bleibt abzuwarten.
Hintergrund des heutigen Telefonats ist ein Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in Paris. Ziel dieses Treffens war es, eine Sicherungsgruppe für die Ukraine zu vereinbaren, die einen möglichen Waffenstillstand oder Frieden absichern soll. An dem Treffen nahmen über 26 Länder teil, wobei die USA per Video-Call zugeschaltet wurden.