Darum gehts
- US-Justizministerium löscht Fotos aus Epstein-Akten auf Bitten der Betroffenen
- Trump und Clinton auf gelöschten Fotos zu sehen, Vorwurf der Zensur
- Mindestens 16 Dateien wurden aus dem ersten Datensatz entfernt
Seit der Veröffentlichung von neuen Fotos und Dokumenten aus den Epstein-Akten am Freitag wurden über ein Dutzend Dateien wieder gelöscht. Nach Angaben des US-Justizministeriums sei dies auf Bitten der Betroffenen erfolgt. Die entfernten Fotos zeigten potenzielle Opfer des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, die zuvor nicht als solche identifiziert worden seien, sagte der stellvertretende Justizminister Todd Blanche (51) bei NBC News. Vor dem Hintergrund laufender Ermittlungen seien die Dateien daher gelöscht worden. Blanche kündigte an, dass sie wieder öffentlich zugänglich werden. Einen Zeitpunkt nannte er nicht.
Trump auf gelöschten Fotos zu sehen
Am Freitagnachmittag hatte das Justizministerium nach massivem Druck der Öffentlichkeit zunächst vier Datensätze auf seiner Webseite hochgeladen, die Tausende Dateien enthalten. Darin zu finden waren neben Fotos auch Dokumente. Vieles ist komplett geschwärzt - bereits dafür erntete das Ministerium Kritik. Keine 24 Stunden danach warfen die Demokraten im US-Kongress dem Ministerium die Löschung einer Datei vor. So sei ein Foto anscheinend entfernt worden, hiess es in einem Beitrag auf X.
Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen. Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen US-Präsidenten Donald Trump (79) mit seiner Frau Melania (55) in Begleitung von Epstein und dessen Vertrauten Ghislaine Maxwell (63). Ex-US-Präsident Bill Clinton ist auf einem anderen Bild zu sehen. Den Vorwurf, dass auf dem Foto Trump zu sehen ist und es daher aus dem Datensatz gelöscht worden sei, nannte Blanche «lachhaft».
Mindestens 16 Dateien gelöscht
Im Gespräch mit NBC News sagte Blanche auch, dass in den Akten keine Informationen zu Präsident Trump bearbeitet worden seien - ausser, wenn diese aufgrund gesetzlicher Vorgaben geschwärzt werden müssten. Dies sei etwa dann der Fall, wenn sich Informationen auf persönliche Details von Missbrauchsopfern beziehen oder unter das Anwaltsgeheimnis fallen.
Eine Stichprobe der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass eine neuere Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien weniger umfasste als eine vorherige Version des Archivs vom Freitagnachmittag. Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr enthalten.