Darum gehts
- Mehrheit stimmt Merz zu: Stadtbild verändert durch Migranten ohne Aufenthaltsrecht
- Merz verteidigt Aussage trotz Protesten und Kritik von Linksparteien
- 63% der Deutschen stimmen Merz zu, 29% sind nicht einverstanden
«Wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr grossem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen», sagte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz vergangene Woche an einer Medienkonferenz.
Journalisten baten ihn, seine Aussage zu präzisieren, woraufhin Merz einem Journalisten riet, seine Tochter zu fragen, was damit gemeint sein könnte.
Diese Aussage sorgte für eine Welle der Empörung in Teilen der Gesellschaft. Linke Gruppierungen protestierten lautstark gegen Merz. Linkspartei und Grüne forderten eine Entschuldigung. SPD-Chef und Vizekanzler Lars Klingbeil kritisierte Merz ebenfalls scharf.
Mehrheit stimmt Aussage von Merz zu
Nun zeigt eine neue Umfrage, dass die Mehrheit der Deutschen Merz recht gibt. Zuvor hatte er seine Aussage erneut präzisiert. Dabei bezog er sich auf Migranten, die kein Aufenthaltsrecht in Deutschland haben, nicht arbeiten und sich auch nicht an die Regeln halten. Sie prägten das öffentliche Bild in bestimmten Stadtteilen und Parks sowie an Bahnhöfen und in U-Bahnen.
Laut dem ZDF-Politbarometer stimmen 63 Prozent der Deutschen Merz zu. Das Stadtbild hat sich auch aus ihrer Sicht verändert. Nur 29 Prozent stimmen Merz nicht zu. Die übrigen acht Prozent haben mit «weiss nicht» geantwortet.
Deutlich mehr Ältere als Jüngere stimmen Merz' Aussage zu.
Kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen
33 Prozent der Deutschen fühlen sich der Umfrage zufolge an öffentlichen Orten und Plätzen unsicher. Dagegen fühlen sich 66 Prozent sicher.
Zwischen Frauen und Männern gibt es übrigens fast keine Unterschiede.
In der eigenen Wohngegend nehmen lediglich 18 Prozent der Deutschen Probleme mit Flüchtlingen wahr. 74 Prozent nehmen keine beziehungsweise geringe Probleme wahr.
«Spätestens nach Einbruch der Dunkelheit ist das ein Problem»
Zu den Protesten äusserte sich Merz ebenfalls Anfang dieser Woche. «Wer es aus dem Lebensalltag sieht, weiss, dass ich mit dieser Bemerkung, die ich da letzte Woche gemacht habe, recht habe», sagte der Bundeskanzler. «Es gibt viele, die das so sagen, die das so bewerten und so beurteilen.»
Merz weiter: «Alle bestätigen, dass das ein Problem ist, spätestens mit Einbruch der Dunkelheit.» Wer meine, dagegen demonstrieren zu müssen, der solle das tun. «Der setzt sich dann allerdings auch der Frage aus, ob er ein Interesse daran hat, ein Problem zu lösen, oder ob er eher ein Interesse daran hat, möglicherweise den Keil in unsere Gesellschaft zu treiben.»