Darum gehts
- Helikopterabsturz am Kilimandscharo in Tansania tötet fünf Menschen am Mittwochabend
- Schweizer Zeugin beschreibt Schrecken: Feuer, Schreie und dichter Nebel
- 2022 starben 19 Menschen bei einem Flugzeugabsturz im Victoriasee
Bei einem Helikopterabsturz am Kilimandscharo in Tansania sind fünf Menschen ums Leben gekommen, darunter auch zwei Touristen aus Tschechien. Nach Angaben von Tansanias Luftfahrtbehörde war der Helikopter am Mittwochabend in einer Höhe von etwa 4700 Metern in der Nähe des Barafu-Basislagers am höchsten Berg Afrikas abgestürzt.
Eine Blick-Leserin, die sich zu diesem Zeitpunkt im Basislager befand, bekam das tragische Unglück gegen 18 Uhr Ortszeit mit. «Ich war gerade am Zähneputzen, als ich den Helikopter hörte. Plötzlich wurde es laut, es klang nicht so, als wäre der Helikopter richtig gelandet», sagt Caroline D.* (25) aus Zürich zu Blick.
«Überall war Nebel, dann plötzlich Feuer»
«Wir sind sofort rausgerannt, um zu schauen, was passiert ist. Überall war ganz viel Nebel, wir haben kaum etwas gesehen. Doch nach ein paar Minuten sahen wir plötzlich Feuer», erzählt die Schweizerin. Schliesslich sah sie auch den Helikopter, völlig zerstört.
«Ganz viele Menschen rannten herbei, überall waren Schreie zu hören», schildert D. die tragische Situation. «Ich konnte das alles kaum fassen, es war so schrecklich.» Der Helikopter war während eines Rettungseinsatzes verunglückt – unter den fünf Toten ist auch der simbabwische Pilot.
«Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen»
Am nächsten Tag sollte es für Caroline D. auf die Spitze des Kilimandscharos gehen – der finale Teil des Aufstiegs auf den 5895 Meter hohen Berg. Das Hauptziel ihrer ersten Tansania-Reise. «Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht genau, was passiert ist und ob Menschen gestorben waren», erzählt D.
Als sie am nächsten Tag mit ihrer Gruppe wieder vom Gipfel abstieg, folgte die tragische Nachricht. Fünf Menschen waren gestorben, darunter Touristen. «Uns wurde gesagt, dass der Motor scheinbar nicht richtig funktioniert hatte», sagt D.
Die Vorstellung, dass sich eine solche Tragödie direkt in ihrer Nähe ereignet hatte, schockiert die junge Frau. «Der Helikopter ist weitergeflogen, weg vom Camp. Doch er hätte auch über dem Camp abstürzen können, wo so viele Menschen waren.»
EU verhängte Flugverbot gegen tansanische Fluggesellschaften
Seit sieben Tagen ist D. bereits in Afrika. Noch liegen eineinhalb Wochen Ferien vor ihr, die sie auf einer Safari und in Sansibar verbringen will. Doch das mulmige Gefühl hält an. «Dass der Helikopter während eines Rettungseinsatzes abstürzte, ist besonders tragisch. So viele Menschen haben ihr Leben verloren», sagt D.
Man habe ihnen gesagt, dass ein solches Unglück nicht oft passiere. Doch im Juni hatte die EU nach einer Reihe von Unglücken ein Flugverbot gegen alle tansanischen Fluggesellschaften verhängt. 2022 kam es zu einem Flugzeugabsturz in den Victoriasee, bei dem 19 Menschen ihr Leben verloren haben.
* Name bekannt