Darum gehts
Es ist seine erste grosse Auslandsreise: Donald Trump (78) ist auf der arabischen Halbinsel. Am Dienstagmorgen ist er in Saudi-Arabien gelandet. Am Mittwoch reist er nach Katar weiter. Am Donnerstag ist er in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Beim Trip geht es um Sicherheitsfragen sowie um wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den strategischen Partnern der USA. Gerade das Königreich Katar wird derzeit aber auch oft im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen gegen Trump genannt. Sogar im Umfeld des Präsidenten sind die Leute besorgt.
Jumbo-Geschenk aus Katar
Trump plant, einen Luxus-Jumbo im Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar als Geschenk von der katarischen Königsfamilie anzunehmen. Das Flugzeug soll als neue Air Force One dienen.
Kritiker sehen dies als Verstoss gegen die Vergütungsklausel der US-Verfassung. Sie verbietet es Regierungsvertretern, ohne Zustimmung des Kongresses Geschenke von ausländischen Staaten anzunehmen. Der Vorwurf lautet, dass dies Bestechung oder unzulässiger ausländischer Einfluss darstellt. Pikant ist, dass Trump den Jet nach seiner Amtszeit möglicherweise über seine Präsidentenbibliothek behalten könnte.
Der demokratische Politiker Adam Schiff (64) bezeichnet dies als «offensichtliche Korruption». Parteikollege Chuck Schumer (74) erklärte auf X: «Seine schamlose Selbstbereicherung ist ohnegleichen in der amerikanischen Geschichte.»
Auch der republikanische Senator Rand Paul (62) sagte gegenüber Fox News, er halte Trumps Plan für keine gute Idee. Auch die Trump-nahe Aktivistin Laura Loomer (31) nennt es einen «Schandfleck» und kritisiert dabei Verbindungen Katars zu Gruppen wie Hamas und Hisbollah.
Millionen über Kryptos
Trump und seine Familie werden zudem beschuldigt, durch ihre Kryptowährung $TRUMP erhebliche Summen von ausländischen Investoren einzustreichen. Berichten zufolge hat Trump so etwa 300 Millionen US-Dollar eingenommen, wobei ein Grossteil der wichtigsten Investoren nicht aus den USA, sondern aus Ländern wie Katar stamme.
Auch wird die Trump Organization, geführt von Trumps Söhnen Donald Jr. (47) und Eric (41), für ihre Geschäfte im Nahen Osten kritisiert. Erst Ende April wurde ein 5,5-Milliarden-Dollar-Deal für ein Golfresort in Katar bekannt. Kritiker sehen auch hier einen Interessenkonflikt, da solche Geschäfte die politischen Entscheidungen Trumps beeinflussen könnten.
«Die Demokraten sind die Weltklasse-Verlierer»
Trump ist unzufrieden mit den derzeitigen, rund 35 Jahre alten Air-Force-One-Maschinen. Auf Truth Social bezeichnet er die geplante Transaktion als «sehr öffentlich und transparent». Er betont, dass das Flugzeug dem US-Verteidigungsministerium übergeben wird, nicht ihm persönlich. Justizministerin Pam Bondi (59) hat laut Berichten bestätigt, dass die Schenkung keine Bestechung darstelle, da sie nicht an eine spezifische Gegenleistung gebunden sei.
Trump argumentiert zudem, dass die Annahme des Geschenks Steuergelder spart. Er stellt die Demokraten als «korrupt» und als «Verlierer» dar, die unnötig Geld ausgeben. Die Vorwürfe aus dem Kryptobereich scheint die Trump-Familie bisher weitgehend zu ignorieren.
Politischer Unfall kündigt sich an
Klar ist: Nimmt Trump das wertvolle Geschenk aus Katar tatsächlich an, so wird der Eindruck von Korruption erweckt – selbst wenn der Deal rechtlich abgesichert wäre. Speziell die Krypto-Aktivitäten und ausländischen Investitionen verstärken den Eindruck, dass Trump seine Machtposition für persönliche Bereicherung nutzt.
Das «Wall Street Journal» schreibt, Trumps Flugzeug-Plan sein ein politisches Geschenk an die Demokraten. Und das Kryptogeschäft der Familie Trump sehe aus wie «ein politischer Unfall, der nur darauf wartet, zu passieren.»
Vor diesem Hintergrund dürften sich die demokratischen Werbespots gegen Trump für die Parlamentswahlen im November 2026 praktisch von alleine schreiben.