Darum gehts
- Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha beunruhigt Reisende. Beliebte Touristenziele bleiben sicher
- EDA rät von Reisen in Grenzgebiete ab, Hauptreiseziele sind nicht betroffen
- 40 Menschen getötet, über 200'000 zur Flucht gezwungen bei Kämpfen im Juli
Mit Beginn der Wintersaison zieht es wieder viele Schweizerinnen und Schweizer nach Südostasien. Thailand bleibt eines der beliebtesten Fernreiseziele, gefolgt von Kambodscha. Doch die erneuten Gefechte entlang der thailändisch-kambodschanischen Grenze sorgen für Unsicherheit. Viele fragen sich: Kann man die gebuchte Reise bedenkenlos antreten?
Am Montag kam es erneut zu schweren Zusammenstössen zwischen den beiden Ländern. Thailand flog nach eigenen Angaben Luftangriffe auf militärische Ziele in Kambodscha. Bereits im Juli hatten die Kämpfe fünf Tage lang angedauert, 40 Menschen getötet und über 200'000 zur Flucht gezwungen. Auch in den aktuellen Auseinandersetzungen wurden Zehntausende evakuiert. Betroffen sind jedoch weiterhin abgelegene Grenzregionen, fernab der grossen Touristenzentren.
Lage angespannt, doch Tourismus ist möglich
Obwohl Flüge nach Bangkok, Phuket oder Siem Reap normal verkehren und die wichtigsten Reiseorte von der Gewalt nicht berührt sind, ist die Einschätzung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) und die der Reiseveranstalter entscheidend. Das EDA rät ausdrücklich von Reisen in das Grenzgebiet zu Kambodscha ab. Zudem wird von touristischen und anderen nicht dringenden Reisen in die thailändischen Provinzen Buriram, Si Saket, Surin und Ubon Ratchathani abgeraten.
Die Reiseagentur Dertour gibt jedoch weitestgehend Entwarnung bezüglich der Hauptreiseziele in Thailand. Gegenüber Blick erklärte die Agentur: Es sollte «nur die direkte Grenzregion zu Kambodscha» gemieden werden. Dies sei aber touristisch irrelevant, «weil nur sehr selten Reisende über Land nach Kambodscha reisen». Die Agentur betont, dass «alle touristischen Reisen nach Thailand mit Ausnahme von erdgebundenen Reisen nach Kambodscha möglich» sind. Kombinationen mit Kambodscha seien ebenfalls gut möglich, aber «nur mit dem Flugzeug».
Was gilt bei der Stornierung?
Wer eine gebuchte Reise aufgrund der aktuellen Situation nicht antreten möchte, muss mit den üblichen Kosten rechnen. Da «von Reisen nach Thailand im Moment nicht abgeraten» werde, «gelten die normalen Annullierungsgebühren», erklärt Dertour. Eine Ausnahme bestünde nur, wenn jemand eine Überlandreise gebucht hätte. Da der Konflikt jedoch schon lange schwelt, «wurden die Kunden schon bei ihrer Anfrage entsprechend informiert und haben normalerweise eine Flugreise gebucht».
Für Schweizer Reisende bedeutet dies: Beliebte Destinationen wie Bangkok, Phuket, Koh Samui, Chiang Mai, Siem Reap oder Phnom Penh gelten weiterhin als sicher zugänglich. Wer jedoch Reisen ins thailändisch-kambodschanische Grenzgebiet geplant hat oder über Land zwischen beiden Ländern unterwegs sein wollte, muss umdisponieren. Die Landgrenzen bleiben aktuell geschlossen.