«Ich stehe zu meinen Überzeugungen»
Marjorie Taylor Greene tritt Anfang Januar zurück

Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene gab auf X ihren Rücktritt bekannt. Sie hatte sich wegen der Epstein-Akten mit US-Präsident Donald Trump zerstritten.
Publiziert: 04:04 Uhr
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Aktualisiert: 04:24 Uhr
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In einem Video auf X erklärte Marjorie Taylor Greene ihren Rückzug aus der Politik.
Foto: Screenshot X / @mtgreenee

Darum gehts

  • Marjorie Taylor Greene kündigt Rücktritt an und kritisiert beide Parteien
  • Greene verteidigt Abstimmung für Veröffentlichung der Epstein-Akten trotz Trumps Kritik
  • Greene wurde 2021 ins Parlament gewählt und ist für radikale Positionen bekannt
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Gabriel KnupferRedaktor News

Lange galt Marjorie Taylor Greene (51) als treuste Verbündete von Donald Trump (79). Doch nach dem Zerwürfnis mit dem US-Präsidenten hat die konservative Hardlinerin genug von der US-Politik. In einem Video, das sie auf ihrem X-Kanal verbreitete, teilt Greene gegen beide Parteien aus – und erklärt ihren Rücktritt am 5. Januar 2026.

«Ich habe Trump gegen alle Angriffe verteidigt», sagt Greene in der Botschaft. Sie habe ihre eigene Familie in den Hintergrund gestellt, um dem Präsidenten zu helfen, etwa gegen die Amtsenthebungsverfahren in seiner ersten Amtszeit. Nur um dann von Trump massiv angegangen zu werden. «Loyalität sollte eine Strasse mit Gegenverkehr sein.»

«Nach unserem Gewissen abstimmen»

Ausser bei der Frage nach der Veröffentlichung der Epstein-Akten habe sie fast immer mit dem Präsidenten gestimmt, so Greene weiter. «Wir sollten nach unserem Gewissen abstimmen dürfen», sagt die Abgeordnete. «Wenn man für 14-Jährige aufsteht, die vergewaltigt wurden, sollte man dafür nicht als Verräterin bezeichnet werden.»

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Trump hatte die Veröffentlichung der Dokumente im Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953-2019) lange abgelehnt. Der US-Präsident war jahrelang mit Epstein befreundet, wie zahlreiche Partyfotos belegen. Erst unter grossem Druck einer überparteilichen Mehrheit gab Trump nach und unterzeichnete ein Gesetz zur Freigabe der Akten. Davor hatte er Greene mehrfach massiv angegriffen. Sie sei «durchgeknallt» und eine «Verräterin».

Jahrelange Angriffe von Links

«Ich stehe zu meinen Überzeugungen», sagte Greene nun. «Egal wer in Washington an der Macht ist, am Schluss bezahlt das amerikanische Volk.» Sie sei eine wahre Vertreterin von America First. Nach Jahren der persönlichen Angriffe durch die Demokraten sei sie nun auch ins Visier des republikanischen Präsidenten geraten. Unter diesen Vorzeichen wolle sie sich keinen neuen Wahlkampf um einen Sitz im Kongress antun. Im November 2026 wird das Repräsentantenhaus in den USA neu gewählt.

Greene war 2021 ins Parlament eingezogen und erreichte durch ihre konservativen und teils radikalen Positionen schnell grosse Bekanntheit. Insbesondere in Fragen der Einwanderungspolitik steht die Politikerin am äussersten Rechten Rand der Republikaner.

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