Gesprächsaufzeichnung aus dem Air-India-Cockpit aufgetaucht
«Warum haben Sie die Triebwerke abgestellt?»

Mitte Juni stürzte in Indien eine Passagiermaschine ab, 260 Menschen kamen ums Leben. Nach ersten Anzeichen verstärken neu aufgetauchte Gespräche aus dem Cockpit nun den Verdacht, dass der Kapitän die Maschine absichtlich abstürzen liess.
Publiziert: 19.07.2025 um 15:37 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2025 um 15:56 Uhr
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Bei der Air-India-Katastrophe am 12. Juni kamen mehr als 200 Menschen ums Leben.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Air-India-Maschine verunglückte in Ahmedabad. Treibstoffzufuhr kurz nach Start abgeschaltet
  • Cockpit-Aufzeichnung zeigt: Kapitän übergab Kontrolle, Treibstoffschalter wurden umgelegt
  • 260 Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben
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Fabrice ObristRedaktor News

Eine Air-India-Maschine verunglückte am 12. Juni in der indischen Stadt Ahmedabad. 242 Menschen an Bord und 18 weitere am Boden kamen bei der Katastrophe ums Leben. Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des Flugdatenschreibers deutete darauf hin, dass die Treibstoffzufuhr kurz nach dem Start abgeschaltet wurde, obwohl es dafür keine Gründe gab.

Videos zeigen das Ausmass der Zerstörung am Unfallort
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Nach den Löscharbeiten:Videos zeigen Ausmass der Zerstörung

Jetzt liefert eine dem «Corriere della Sera» vorliegende Aufzeichnung des Gesprächs aus dem Cockpit weitere Anhaltspunkte. Demnach sagte Kapitän Sumeet S.* beim Start zu seinem Copiloten Clive K.*: «Das Flugzeug ist in deinen Händen.»

Als K. die Maschine abheben liess, war plötzlich ein zweifaches Klicken zu hören. Offenbar wurden die beiden Schalter für die Treibstoffzufuhr umgelegt und diese somit abgeschaltet. Die Schalter liegen zwischen den Sitzen der beiden Piloten und sind mit Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet. Aus Versehen konnten sie nicht umgelegt werden.

«Das war ich nicht»

Sofort fragte Copilot K. den Kapitän: «Warum haben Sie die Triebwerke abgestellt?» Mehrmals und mit panischer Stimme wiederholte er die Frage, woraufhin Kapitän S. lediglich erwiderte: «Das war ich nicht». Zehn Sekunden nach dem Abschalten wurde die Treibstoffzufuhr wieder eingeschaltet. Dann war es jedoch schon zu spät.

Der naheliegende Verdacht auf Suizid wird von weiteren Berichten gestützt. So zitierten lokale Medien Flug-Kollegen, die angaben, dass einer der beiden Piloten an Depressionen und psychischen Problemen gelitten haben soll. Die Muttergesellschaft von Air India, die Tata Group, wies diese Berichte jedoch zurück. Der Kapitän habe lediglich 2022 freibekommen, weil seine Mutter verstorben war.

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Die Dargebotene Hand:

Anonyme Beratung unter Einhaltung der Schweigepflicht.

Per Telefon 143 und Online www.143.ch.

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