Darum gehts
- Israel setzt Offensive in Gaza-Stadt fort trotz internationaler Kritik
- Schwere Bombardierungen und ein «Ring aus Feuer» in mehreren Quartieren
- Über 65'000 Palästinenser seit Kriegsbeginn getötet, meist Zivilisten
Trotz weltweiter Kritik setzt Israel seine militärische Offensive in der Stadt Gaza mit grosser Härte fort. Es gebe schwere Bombardierungen und einen «Ring aus Feuer» in mehreren Teilen der grössten Stadt des Küstenstreifens, berichtete das israelische Nachrichtenportal «ynet» unter Berufung auf palästinensische Quellen.
Nach Angaben aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen wurden am Samstag mindestens 47 Palästinenser getötet, davon mindestens 31 in der Stadt Gaza. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Viele Zivilisten unter den Opfern
Nach Angaben der israelischen Armee vom Vortag sollen bereits rund 480'000 Palästinenser die Stadt in dem abgeriegelten Küstengebiet verlassen haben. Sie versuchen sich in Richtung der sogenannten humanitären Zone Al-Mawasi im Südwesten des Gazastreifens durchzuschlagen. Vor dem Beginn der Militäroffensive Israels in der Stadt lebten dort rund eine Million Einwohner und Binnenvertriebene des seit bald zwei Jahren andauernden Krieges.
Die Zahl der getöteten Palästinenser seit Kriegsbeginn gibt die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mit mehr als 65'000 an. Es wird zwar nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden, aber bei den meisten Opfern dürfte es sich um Zivilisten handeln. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen.
Die israelische Armee bekämpft im Gazastreifen die dort herrschende Hamas, die zusammen mit anderen Extremistengruppen am 7. Oktober 2023 bei Massakern in Israel rund 1200 Menschen tötete und mehr als 250 Menschen verschleppte – und den Krieg damit auslöste.