Darum gehts
- Hamas droht, keine Geisel lebend zurückzugeben. Israel setzt Offensive fort
- Angehörige der Geiseln protestieren gegen die aggressive Operation in Gaza
- UN-Kommission wirft Israel Völkermord vor, Einsatz könnte Monate dauern
Ende August startete die israelische Armee mit einer neuen Grossoffensive, um Gaza Stadt einzunehmen. Täglich fliegen Raketen, Gebäude explodieren und Menschen sterben. Ziel der Offensive sei es unter anderem, die israelischen Geiseln, die sich noch immer in Gaza befinden, zu befreien.
Die Angehörigen der Gefangenen demonstrieren bereits seit Wochen gegen die aggressive Operation. Sie befürchten, dass die Angriffe das Todesurteil für ihre Liebsten besiegeln.
Hamas melden sich auf Telegram
Dass sie damit recht haben könnten, zeigt ein Post der Hamas auf Telegram. Die Al-Kassam-Brigaden erklären, dass der Beginn der Operation in Gaza Stadt bedeute, «dass Israel keine einzige Geisel lebend oder tot zurückbekommen wird.» Die Hamas werde keine Rücksicht auf das Leben der Verschleppten nehmen, «solange Netanyahu beschliesst, sie zu töten», hiess es weiter.
Deren Schicksal werde dasselbe sein wie das des israelischen Piloten Ron Arad. Der stürzte 1986 während eines Einsatzes im Libanon ab und wurde von der schiitischen Amal-Miliz gefangen genommen. Er gilt seitdem als vermisst. Es wird aber angenommen, dass er starb.
«Friedhof für eure Soldaten»
Für die Angehörigen der in Gaza verbleibenden Geiseln würde das heissen, dass sie nie erfahren werden, ob ihre Liebsten überhaupt noch leben, oder nicht.
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat eigenen Angaben zufolge die aus Israel entführten Geiseln auf mehrere Viertel der Stadt Gaza verteilt. Insgesamt werden noch 48 Menschen festgehalten. Israelischen Informationen zufolge sollen 20 von ihnen noch leben. Die Hamas drohte Israels Armee zugleich, sie habe «Tausende Hinterhalte und Sprengsätze vorbereitet». Weiter hiess es: «Gaza wird ein Friedhof für eure Soldaten sein.»
Israel führt Attacken unbeirrt weiter
Trotz diesen Aussagen und der weltweiten Kritik führt Israel seine Angriffe im Gazastreifen weiter fort. Eine Kommission der Uno ist kürzlich zu dem Schluss gekommen, dass Israel einen Völkermord begehe.
Und wie der israelische Armeesprecher Effie Defrin erklärt, rechnet die israelische Armee noch mit einem langwierigen Einsatz. Dieser könnte sich über Monate ziehen, meint er.