Darum gehts
- Drohnenalarm am Flughafen Aalborg führt zu vorübergehender Sperrung des Luftraums
- Ähnlicher Vorfall wie in Kopenhagen, Drohnen mit eingeschaltetem Licht sichtbar
- Drei ankommende Flüge umgeleitet, ein Ankunfts- und zwei Abflüge gestrichen
Die mysteriösen Drohnenflüge in Skandinavien reissen nicht ab. Nur zwei Tage nach dem Drohnenalarm am Flughafen Kopenhagen hat ein ähnlicher Vorfall zur vorübergehenden Sperrung des Luftraums über einem weiteren dänischen Airport geführt. Es seien Drohnen in der Nähe des Flughafens von Aalborg gesichtet worden, der dortige Luftraum sei gesperrt worden, teilte die Polizei der Region Nordjütland am späten Mittwochabend auf der Plattform X mit. Die Polizei sei vor Ort und ermittle.
Das Portal Flightradar24 berichtete ebenfalls davon und schrieb, dass drei ankommende Maschinen auf andere Flughäfen umgeleitet worden seien. Ein ankommender Flug und zwei abgehende Verbindungen seien gestrichen worden.
Polizei-Einsatzleiter Jesper Bøjgaard sagte nach Angaben der dänischen Sender DR und TV 2, dass gegen 21.44 Uhr mehrere Drohnen gesichtet worden seien, die sich noch immer in der Luft befänden. Wie viele es genau seien, könne er noch nicht sagen. Auch die Grösse lasse sich noch nicht einschätzen, man erkenne sie mit ihren Lichtern aber vom Boden aus.
Wenn man die Möglichkeit erhalte und dies sicherheitsmässig vertretbar sei, werde man sie vom Himmel holen, kündigte Bøjgaard an. Eine Gefahr für Flugpassagiere oder Anwohner bestehe durch die Drohnen nach derzeitigem Stand nicht.
Vierstündige Sperrung in Kopenhagen
Erst am Montagabend hatte die Sichtung mehrerer grösserer Drohnen zur gut vierstündigen Sperrung des Flughafens von Kopenhagen geführt, der zu den wichtigsten Airports Skandinaviens zählt. Rund 100 Flüge wurden gestrichen, Zehntausende Passagiere waren von Beeinträchtigungen betroffen. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) sprach vom «bislang schwersten Anschlag auf dänische kritische Infrastruktur». Wer dahintersteckt, ist noch unklar. Mittlerweile läuft der Flugbetrieb in Kopenhagen wieder normal.
Die Frage, ob die Drohnen in Kopenhagen aus Russland kamen, konnte bisher nicht beantwortet werden. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski (47) schrieb auf der Plattform X von einer «russischen Verletzung» des dänischen Luftraums. Kreml-Sprecher Dimitri Peskow (57) wies Vorwürfe einer möglichen russischen Beteiligung als «unbegründet» zurück.
Drohnen gut sichtbar und mit eingeschaltetem Licht
Die Drohnenaktivität in Aalborg ähnele in etwa derjenigen in Kopenhagen, sagte Bundespolizeichef Thorkild Fogde (60) in einer nächtlichen Pressekonferenz. Man sehe ein ähnliches Muster, die Drohnen seien gut sichtbar und mit eingeschaltetem Licht unterwegs.
Der Flughafen in Aalborg ist weitaus kleiner als der dänische Hauptstadtflughafen. Der Flughafen-Website zufolge sollte der letzte Flug aus Kopenhagen dort eigentlich um 23.50 Uhr ankommen, der erste Flieger zurück in die Hauptstadt am nächsten Morgen planmässig um 6.20 Uhr abheben.